JVC AX 1100

JVC AX 1100

JVC AX 1100 Vollverstärker Erfahrungsbericht / Test:

JVC hat hier in der EU keinen guten Image. Und wenn ich ehrlich sein soll, auch nicht bei mir. Ich zu meinem Teil stehe auf Geräte die den Namen Victor haben und aus dem selben Hause stammen wie JVC. Wenn man soll will, war Victor die Edelmarke und JVC die Consumer Version. Der AX 1100 Vollverstärker gab`s aber unter dem Label Victor. JVC war für die EU bestimmt und der Victor durfte heimische Hifi- Geniesser beglücken. Nun wenn man die einzelnen Technischen Daten anschaut stellt man schnell fest, dass der Victor 22 Kilo auf die Wage bringt und der JVC gerade mal 15 Kilo?!? Das sind sagenhafte 7 Kilo dazwischen! Für mich extrem viel! Bilder vom Inneren verdeutlichen warum: Der Victor hat einen massiveren Kühlkörper und auch ein größeres Netzteil.

Warum JVC bzw. solch eine Trennung machte, bleibt mir ein Rätsel. Könnten solche Aktionen der Grund für das schlechte Image JVCs hier der EU sein? Keine Ahnung. Schade finde ich es jedenfalls sehr.

Ich gehe also davon aus, dass ich hier eine abgespeckte Victor vor mir habe und kann schon alleine deshalb kaum Objektiv an den Test. Aber versprochen, ich reisse mich zusammen und lobe oder tadle diesen großen Verstärker aus.

Das Design ist absolut typisch für die 80er. Schwarz, schlicht und überseht mit kleineren Lämpchen die in orange gehalten sind. Nur der Powerschalter erstrahlt in rot. Auf der Front ist sind die Schalter für die Eingänge, Recselector, Phono Empfindlichkeit , Treble, Bass und eine Art Bassanhebung das sich Low Bass nennt. Diese Anhebung ist ganz brauchbar weil es den Bass angenehm kräftiger wirken lässt. Im Hochtonbereich ist es mir leider etwas zu spitz bei leiserem hören das zudem bei schlecht aufgenommener Musik schnell stressen kann. Bei Dire Straights Ride Across The River (sehr gute Aufnahme) finde ich das Shaken der Hochtöner Seitweie etwas zu übertrieben, wenn man leise Musik geniessen will. Aber die Grillen- fast am Ende des Songs- setzt der Verstärker perfekt um, fast so naturgetreu wie bei meinem Luxman L58A. Der Luxman schafft`s aber auch leise. Ob man beide Geräte vergleichen kann und sollte, bleibt jedem selbst überlassen. Vielmehr sollte hier eine Akai AM 95 als Vergleichspartner herhalten. OK der Akai ist ein Verstärker das einen Wandler im Inneren beherbergt und genau das könnte man als Vorteil dem Akai zusprechen. Aber weder klanglich, Bauteiletechnisch noch in der sauberen Gestaltung des Inneren kann der AM 95 mithalten. Von daher sollte und muss man den AX1100 als eine günstige Alternative zur Akai sehen und vor allen dann, wenn ein interner Wandler nicht von Nöten ist. Wenn wir ehrlich sein sollten, muss man sich eben Fragen, ob der Wandler im Akai wirklich so hochwertig ist, dass die momentan Gebrauchtpreise das rechtfertigen können.

Der JVC AX1100 ist bei weitem kein schlechter Verstärker und mit ein Paar Lautsprecher die von Haus aus seidige Hochtöner haben, spielt der Verstärker super detailreich und kräftig auf. Für mich ein unterschätztes Gerät, keine Frage. Allerdings hätte ich mir einfach eine Victor AX 1100 hier in der EU gewünscht. Eine Schande das solche eine Trenung seitens JVC stattgefunden hat. In diesem Sinne….

Technische Daten:

  • Power: 120 watts pro Kanal 8Ω (Stereo) und 2x 160 Watt an 6 OHM (Stereo)
  • Frequenzgang: 3Hz to 100kHz
  • Klirrfactor: 0.003%
  • Dämpungsfaktor: 150
  • Input sensitivity: 0.2mV (MC), 2.5mV (MM), 200mV (line)
  • Signal to noise ratio: 70dB (MC), 86dB (MM), 106dB (line)
  • Impedanz: 4Ω (minimum)
  • Jahr: 1987
  • Gewicht: 15 Kilo Netto
  • Preis: 2500 DM
  • Masse: 435 x 166 x 444mm