Kenwood KA 9100

Kenwood KA 9100

Kenwood Vollverstärker Erfahrungsbericht/ Testbericht:

Wunderschöner Vollverstärker aus der Hifi- Blütezeit von Kenwood. Massive Verarbeitung wohin das Auge reicht. Alle Regler, Schalter und selbstverständlich die Frontplatte sind aus ALU. Was ich persönlich sehr ansprechend finde, sind die sichtbaren Kühlkörper der Endstufen. Das hinterlässt für mich den Eindruck von Kraft. Die Frontgestaltung ist sehr übersichtlich und 2 Pegelanzeigen für den linken und rechten Kanal geben das Ganze das i Tüppfelchen. Die zwei Anzeigen arbeiten sehr genau und lassen sich von 3W oder wahlweise auf 100W stellen.

Des Weiteren gibt`s einen 2 stufigen Loudness- Schalter. Die Stufe 1 macht den Bass härter und die 2te Stufe tiefer. Da ich aber der geborene Direkthörer bin, kommt der Loudness nur dann zum Tragen, wenn ich bassschwache Lautsprecher zur Testzwecke anschliesse. Treble, Bass und Balanceregler lassen sich sehr Angenehm bedienen und heben die einzelnen Frequenzen sehr gut an. Der Gain- Schalter hebt die Lautstärke um +10dB an oder senkt Sie auf -10dB ab. Die Absenkung anfürsich ist ja ganz sinnig aber eine Anhebung der Lautstärker erschliesst sich meiner Logik nicht ganz. Vielleicht kann mir Einer da draußen ein Gedankenanstoß geben?

Wie die meisten Verstärker der guten alten Zeit besitzt auch der KA 9100 auch zwei Phonoeingänge, dass Eine für MM und das Andere für MC. Die Phonovorstufe macht mir einen guten Eindruck und wird meinen Plattenspieler absolut gerecht. Den Innenraum schmücken 2 dicke Netzteile und 4 fette Netzteilelkos welche im doppelt Monobetrieb designed sind. Die Bauweise verspricht Leistung und eine kontrollierte spielweise. Die Kategorie Leistung meistert der 9100 sehr Souverän und treibt meine Lautsprecher ohne Probleme an und kann ebenso auch sehr laut sofern es die Lautsprecher zulassen. Zunächst durfte der Kenwood  an meine Summit Formel 1 1/3 rann. Die Summit spielt für mich überraschend fein und neutral. Die Mitten und Höhenwiedergabe sind wirklich erste Sahne und der Bass geht sehr tief und spielt super trocken. Aber in Kombination mit dem Kenwood wollte sich der Bass irgendwie nicht entfalten erst wenn Loudness eingeschaltet wurde, machte die Musik auch im unteren Bereich Spaß. Als nächster durften meine Technics SB 440 Ihren Mann stehen. Die Partnerschaft beider war schon die deutlich bessere! Die Höhen, Mitten und die Bässe spielten sehr gelöst und nahmen den Raum gut ein. Aber auch hier gab`s Schwächen und zwar dann, als die Lautstärke die 12 Uhr passierte! Obwohl die Höhen und Mitten klar blieben so fing der Bassbereich an zu dröhnen und von einer Direktheit war keine Spuren mehr! Ich muss an dieser Stelle schreiben, dass mit allen meiner Sansuigeräte diese negative Eigenschaft (mit der SB 440) nicht gegeben war. Das gesamte Klangbild erinnerte mich sehr an mein Kenwood KA 907 . Verwunderlich ist das sicherlich nicht, beide stammen aus der selben Firma.

Als Dritter im Bunde kamen meine Lieblingslautsprecher zum Einsatz: Onkyo SC 901

Mit dem Onkyo änderte sich das Klangbild abermals dramatisch! Mit sagt die 9100 qualitativ, optisch und klanglich aber sehr zu und könnte mir durchaus vorstellen, mir noch einen zweiten zu gönnen.

Technische Daten:

  • Leistung: 8 Ω = 95 Watt und 4 Ω = 110 Watt Sinus
  • Frequenzgang: DC- 100000 Hz
  • Signalrauschabstand: 115 dB
  • Dämpfungsfaktor: 50
  • Baujahr: 1977
  • Preis: 1600 DM
  • Gesamtklirr: 0,03%
  • Leistungsaufnahme: 650 Watt
  • Gewicht: 16,7 Kilo
  • Größe: 430x149x384
  • Vor und Endstufe Auftrennbar: JA
  • VU Meter: JA Analog
  • Phono: JA 2x
  • Tape: JA 2x
  • Aux: JA
  • Tuner: JA