Summit Softline HS 500

Summit Softline HS 500

 

Summit Softline HS 500 Erfahrungsbericht / Test:

Es war wieder mal soweit, ein Flohmarktbesuch stand an. Ich besuche Flohmärkte sehr gerne und halte dabei nicht immer Ausschau nach Hifi- Geräte sondern es ist immer wieder mal was interessantes auffindbar. Wenn ich aber in die Vergangenheit zurück Blicke, stelle ich schon fest das das eine oder andere mal wirklich gute ältere Vintagegeräte dabei waren. So auch heute: Zwischen vielen alten Kleider grinsten mich einpaar HS 500 von Summit an. Als ich die Staubabdeckung entfernte erstaunten mich die völlig intakten Lautsprecher, optisch zu mindestens. Und wieder einmal mehr war das Feilschen angesagt: Der gute Verkäufer wollte tatsächlich 20 Euro dafür haben aber ich als einer der von Summit nie was gehört hat waren selbstverständlich die 20 Euronen zu viel des guten! Also den Kaufmann raushängen lassen und die Lautsprecher für 4 Euro mit nach Hause genommen.

Kaum zu Hause angelangt wurden die Summits auch an meine Verstärker Pioneer A-80, L- 410 Luxman(gehört einem Kumpel) und T+A PA 1500 angeschlossen. Falls sich viele jetzt Fragen was eigentlich mit meinem PA 1000 von T+A passiert ist: Habe es verkauft. Das gute Ding musste Platz für seinen „moderneren“ Bruder machen.

Zu allererst durfte der Luxmänlein rann an den Speck. Wie schon im Bericht zum L-410 erwähnt, konnte mich der Verstärker nicht überzeugen. Dennoch durfte er heute mal wieder sein Mann stehen schließlich sollte das kein Verstärker Test werden sondern ein Lautsprechertest. Zunächst wollte ich ein Song mit “ Stimme “ haben, deshalb konnte Xavier wieder meine Ohren betören. Als Naidoo dann sein Titel “ Zeilen aus Gold “ durch die Leitungen schoss, war ich hin und weg! Welch eine Räumlichkeit, Detailtreue, Schnelligkeit und Dynamik der Summits und ihr müsst erst einmal die Stimme hören?!?! Meine Güte dachte ich mir, was habe ich da für 4 Euro gekauft? Ein mega Schnäppchen, so viel ist sicher.

Die tolle Klangqualität verleitete mich, den Pegel weiter anzuheben. Als der Lautstärkenregler etwas über der 12 war, musste ich leider Schluss machen, denn so viel Musikgenuss auf einmal konnte weder mein Sohn (er schlief im neben Zimmer und ich wusste es nicht, ärgerlich) und weder meine Nachbarn verkraften. Das soll aber nicht den Eindruck hinterlassen, dass der HS 500 die Wände zum beben bekommt, dafür sind sicherlich größere und selbstverständlich stärkere Lautsprecher zuständig. Nein, vielmehr spielte die HS ganz anderes: Satt, offen und super feinzeichnend sowie eine sehr breite Bühne. Die Töne lösten sich vom Lautsprecher und verteilten sich sehr gut im Raum, man konnte schon fast sehen wo die einzelnen Instrumente stehen! Nach einer Weile konnte ich selber nicht mehr den alten von mir verfassten Bericht über den L-410 nachvollziehen, der Luxi spielet überraschend gut mit dem HS 500.

Als nächstes konnte sich auch ein Neuling unter Beweis stellen, der Pioneer A-80 (ausführlicher Test folgt noch). Laut meinen Nachforschungen bringt der A 80 satte 150 Watt Sinus(!) bei 8 Ohm und wiegt stolze 18,5 Kilo. Noch kurz Verkabelung umstecken und Play: Die Simmutis spielten plötzlich nochmals eine ganze Klasse besser! Mehr Druck, noch satter und vor allen noch Dynamischer als davor! Unglaublich sage ich da nur. Ich spielte eine CD nach dem andern runter bis mir eine Scheibe in die Hände sprang welche noch nie angehört habe, auf Grund dessen, dass ich diese Art von Musik überhaupt nicht abkann. Sicherheitshalber stellte ich den Regl auf kurz nach Sieben, bevor sich meine Ohren übergeben müssen. Fehlanzeige: Warum hörte sich diese Art von Musik interessant an und macht Laune? Bin ich etwa älter geworden oder leide ich unter Geschmaksstörung? Nein es war die Summit! Die Lautsprecher brachten Töne zum Vorschein welche ich bis dato von der CD nicht kannte man konnte deutlich hören und sogar spüren wie der Interpret seine Stimme anhob! Ich hatte fast den Eindruck, dass eine Zauberhand den Lautstärkenregler nach oben korrigierte! Sicherlich konnte man den Titel “ Zauberhand “ dem Pioneer zuschreiben, dass ist sicherlich ein Dynamik- Monster per exellence!

Leider kam ich nicht dazu den T+A PA 1500 über die HS 500 drüber rutschen zu lassen aber warum auch, der Pioneer hat`s gerichtet! Sicherlich würde der 1500 von T+A dem i das Tüpfelchen aufsetzen aber das wäre dann auch für mich zu viel des guten. Er soll seine Arbeit lieber an ein Paar Kappa 8A verrichten, dort ist er gut aufgehoben.

Für mich besteht kein Zweifel, der HS 500 war seiner Zeit voraus. Diese frische mit Elan gepackte Box fegte den Canton quinto 530 vom seinen Ständern und verbannte ihn in die Scheune! Der Canton dröhnt im Vergleich einen Regelrecht zu und macht wahrscheinlich nur Menschen spaß, die gerne zu gedröhnt durchs Leben schreiten!

Einge Stunden nach der Arbeit wollte ich es dann doch Wissen und holte bei einem Freund einpaar Grundig Professional 850a (Klangbericht folgt). Wer die Professional- Serie von Grundig kennt, der weiss diese wegen seine tollen Mitten und Höhenwiedergabe zu schätzen. Aber gerade hier konnte der Summit dem Grundig davon ziehen. Kein Vergleich, der HS 500 macht um ein vielfaches mehr Spaß und erzeugte auch bei meinem Freund eine Gänsehaut.

Sicherlich lassen sich die Zeilen etwas „aufgemotzt“ lesen aber wer die HS 500 ernsthaft hören konnte, der wird mir ganz bestimmt beipflichten. Wenn euch mal einpaar Summits über den Weg laufen sollten, nimmt Sie ruhig mit! So denke ich, dass ich dem Verkäufer auch die 20 Euro hätte geben können, denn so viel Musikgenuss fängt eigentlich viel weiter oben an aber bin dennoch überaus glücklich darüber, für mich das Schnäppchen des Jahren gemacht zu haben!