Luxman L570

Luxman L570

Luxman L 570 High End Vollverstärker Erfahrungsbericht / Test:

Wie soll ich euch beschreiben das bei einigen Geräten meine Sicherungen völlig durch die Decken gehen? Sobald die irgendwo vor allen in meiner Nähe sind? So war es auch bei diesem Luxman Vollverstärker der bei einem Kleinanzeigen Blatt aus Stuttgart angeboten wurde. Doch die Anschaffung bzw. der gewünschte Preis war alles andere als günstig. Doch nach einer zähen Verhandlung konnte ich diesen 30 Kilo Brocken mit nach Hause nehmen. Der Verkäufer hatte eigentlich keine Ahnung von dem was er da hatte und kaufte es bei einer Haushaltsauflösung umgerechnet für einen Kasten Bier ein. Aber wenn man mitten in Verhandlungen steckt und nebenbei das Telefon vom Verkäufer permanent klingelt und ein Interessent nach dem anderen Gebote abgeben, wird solch ein dicker Brocken kein Schnapper.

Genug gejammert. Wenn man eben was seltenes haben will, wird es nicht günstig. Vor lauter Freude fuhr ich an diesem Tage wie eine gesenkte Sau durch Stuttgart. Wie sollte es auch anders kommen! Ein Blitzer und schon war die Laune im Keller. Mal abgesehen vom Busgeld was zu erwarten war, hatte ich die Sorge das auf meinem Tacho statt 60 / 90 KM/H stand. So etwas kann selbstverständlich die Laune noch mehr drücken. Zuhause angekommen stellte ich dieses Dickschiff zur Seite und versorgte zu allererst die bessere Hälfte. Schliesslich musste schonend Beigebracht werden, dass ich mit ihrem Fahrzeug unterwegs war und bald eine Anhörung ins Haus trudeln wird.  Nach einer  kurzen ª©ƒ∂‚‚‚†∑®∑€ƒ•πø⁄¨Ω†®€∑«å‚∂ƒ©ªº∆@ Diskussion war alles wieder im Lot und das Vergnügen mit dem Luxman konnte losgehen. Über die Verarbeitung des L-570 brauchen wir nicht zu Diskutieren es ist über jeden Zweifel erhaben und steht aktuellen High End Vollverstärkern in nichts nach. Es liefert 2x 50 Watt in PURE Class A und wird auch dem entsprechend heiss. Doch klanglich war ich von dem Luxman ganz und gar nicht angetan. Denn es stellte sich heraus, dass es mit meinen Dynaudio Lautsprecher und Tannoy D500 gar nicht harmonierte. Das Klangbild war viel zu träge. Keine Feindynamik, keine Emotion und vor allen keine Musikalität! Nun was war den jetzt los? Ist der Luxman wirklich so schlecht bzw. überbewertet? Oder stand das Ding so lange in der Ecke das einige Elkos durch waren? Aber bevor ich den Verstärker in die Werkstatt brachte kramte ich ein Paar Yamaha NS 1000 Ebenholz aus dem Abstellplatz. Obwohl hier die NS 1000 schon ganz anders gehört hatte, kam jetzt wenigstens Freude beim hören auf. Dennoch vermisste ich Feindynamik. Mir kommt es so vor, dass der Luxman einfach zu träge spielt trotz Class A. Also ab in die Werkstatt! Nach ca. 3 Wochen rief mich der Werkstattspezi an und meinte, ich sollte ihm 180 Euro mitbringen. Und schon wieder ein schlag ins Gesicht dachte ich mir. Aber es stellte sich heraus, dass an dem Gerät schon mal gebastelt wurde und das nicht wirklich Fachmännisch mit billigsten Bauteilen. Er habe mit Mühe und Not originale Ersatzteile gefunden und diese operativ ins Innere des Gerätes verpflanzt. Die Mühe bzw. die Mehrausgaben waren aber gut angelegt denn danach spielte der L570 so was von frei auf und mit einer Leichtigkeit das man wirklich auf die Idee kam, diesen Boliden gegen einen Accuphase E530 antreten zu lassen. Doch woher einen dicken Accu? Aber im Ernst! Ein wirklich klasse Verstärker der nach der Überholung wirklich auf sehr hohem Niveau spielt auch wenn ich mit dem Bassbereich mehr Druck gewünscht hätte, insbesondre mit meinen Dynaudio Tröten. Doch wer die richtigen Lautsprecher an den Luxman hängt, der wird seine helle Freude an diesem Geräte haben. Ein Vergleich zu meinem Marantz PM 15- die UR Version- konnte ich mir dennoch nicht verkneifen. Für mich sind das beide klanglich recht ähnliche Verstärker wobei ich gestehen muss, dass der Luxman nicht die Weichspülercharakteristik des Marantzes hat und mir unterm Strich etwas mehr gefiel. Nicht falsch verstehen, dass ist mal wieder jammern auf sehr hohem Niveau. Doch sobald ein Restek Fable (Version 3) ins Spiel kam, mussten beide einpacken! Auch wenn es den Einen oder Anderen jetzt etwas verstört doch der Restek spiel präziser und bringt eine dynamische Sachlichkeit ins Klanggeschehen. Wobei der Luxman und der Marantz Verstärker das ebenso haben aber im Vergleich mir doch etwas die analytische Tugend fehlt. Wärme hin oder her. Unterm Strich ist es immer eine Geschmacksache und natürlich die Kombination des ganzen. Aber Lautsprecher die unter 86dB /1M liefern, ist weder was für den Marantz noch für den Luxman. Da sollten schon Lautsprecher dran, die forsch nach vorne spielen und das wäre wiederum keine passenden Lautsprecher für den Restek. In diesem Sinne…..

Technische Daten:

  • Modell: L-570
  • Baujahre: 1989 – 1994
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: Front Champagnerfarbig, Rosenholzgehäuse
  • Typ: Class A – Vollverstärker Analog
  • Leistungsaufnahme: 270 W (max.)
  • Abmessungen: 438 x 176 x 467mm (BxHxT)
  • Gewicht: 30 kg
  • Neupreis ca.: 350’000 Yen (Japan, 1989), 8950 DM
  • Anzahl der Eingänge: 10
  • Phono MM Empfindlichkeit: 2.5 mV, Impedanz 50 kOhm
  • Phono MC Empfindlichkeit: 0.1 mV, Impedanz 100 Ohm
  • Tuner Empfindlichkeit: 150 mV, Impedanz: 50 kOhm
  • CD Empfindlichkeit: 150 mV, Impedanz: 50 kOhm
  • Line 1,2: Empfindlichkeit: 150 mV, Impedanz: 50 kOhm
  • Balance Line: Empfindlichkeit: 150 mV, Impedanz: 50 kOhm
  • Tape DAT/1,2,3: Empfindlichkeit: 150 mV, Impedanz: 50 kOhm
  • Anzahl der Ausgänge: 2
  • Lautsprecher: 2 x Schrauben/Klemmen für 1 Lautsprecherpaar
  • Dauerleistung Class-A
  • 8 Ohm: 2 x 50 W (bei Klirrfaktor < 0,01%)
  • Gesamtklirrfaktor: 0.01% oder weniger
  • Phono MM: 20Hz…20Khz (±0,3dB)
  • Phono MC: 20Hz…20Khz (±0,3dB)
  • Line: 10Hz…100Khz (-3dB)
  • Signalrauschabstand:
    Phono MM: >86dB
    Phono MC: >74dB
    CD, Tuner, Line, Tape: >108dB

  • Stereokanaltrennung:
  • Klangregelung:
    Tone Compensator ±4.5dB

  • Direct/Line-Straight: Ja