Summit Softline HS 500
Summit Softline HS 500 Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★☆☆ (3/5)
Flohmarktbesuch mit Überraschung
Es war wieder so weit: Ein Flohmarktbesuch stand an. Ich durchstöbere diese Märkte sehr gerne und halte dabei nicht immer gezielt nach Hi-Fi-Geräten Ausschau – oft findet man auch andere spannende Dinge. Rückblickend muss ich allerdings sagen, dass sich schon das eine oder andere Mal wirklich interessante Vintage-Geräte darunter befanden. So auch heute: Zwischen alten Kleidungsstücken grinsten mich ein paar HS 500 Lautsprecher von Summit an. Als ich die Staubabdeckungen entfernte, war ich erstaunt über die optisch völlig intakten Lautsprecher. Und so begann das Feilschen: Der Verkäufer wollte 20 Euro dafür haben, aber da ich von Summit noch nie etwas gehört hatte, schien mir das zu viel. Also zeigte ich mein Verhandlungsgeschick und nahm die Lautsprecher schließlich für nur 4 Euro mit nach Hause.
Die Summits im Test: Erste Eindrücke
Zuhause angekommen, schloss ich die Summits direkt an verschiedene Verstärker an: meinen Pioneer A-80, den L-410 von Luxman (gehört einem Freund) und den T+A PA 1500. Falls sich jetzt einige fragen, was eigentlich mit meinem T+A PA 1000 passiert ist: Ich habe ihn verkauft, um Platz für seinen „moderneren“ Bruder zu schaffen.
Zunächst durfte der Luxman L-410 ran. Wie schon in einem früheren Bericht erwähnt, konnte mich dieser Verstärker bisher nicht überzeugen. Doch heute ging es schließlich um einen Lautsprechertest, nicht um den Verstärker selbst. Als Teststück wählte ich einen Song mit starker Stimme: Xavier Naidoo mit „Zeilen aus Gold“. Schon nach den ersten Tönen war ich überwältigt! Die Summits boten eine erstaunliche Räumlichkeit, Detailtreue, Schnelligkeit und Dynamik. Besonders beeindruckend war die klare Wiedergabe der Stimme. Da dachte ich mir nur: Was habe ich da für 4 Euro ergattert? Ein absolutes Schnäppchen!
Lauter geht immer… oder doch nicht?
Die Klangqualität der Summits verführte mich, die Lautstärke weiter zu erhöhen. Doch als der Regler etwas über der 12-Uhr-Position war, musste ich abbrechen. So viel Musikgenuss auf einmal konnten weder mein Sohn – der unbemerkt im Nebenzimmer schlief – noch meine Nachbarn ertragen. Das soll aber nicht heißen, dass die HS 500 die Wände zum Beben bringt. Dafür sind größere und stärkere Lautsprecher zuständig. Die Summits spielen eher anders: Satt, offen und mit feiner Zeichnung sowie einer breiten Bühne. Die Klänge lösten sich von den Lautsprechern und verteilten sich wunderbar im Raum – fast, als könnte man sehen, wo die einzelnen Instrumente platziert sind.
Neue Verstärkerkombinationen, neues Glück
Als nächstes kam der Pioneer A-80 zum Einsatz (ein ausführlicher Test folgt noch). Laut meinen Recherchen liefert der A-80 satte 150 Watt Sinusleistung bei 8 Ohm und bringt stolze 18,5 Kilo auf die Waage. Nach einem kurzen Umbau startete ich den nächsten Hörtest: Die Summits spielten nun noch eine ganze Klasse besser! Mehr Druck, noch satter und vor allem dynamischer als zuvor. Ich hörte eine CD nach der anderen, bis ich schließlich eine Scheibe in die Hände bekam, die ich normalerweise aufgrund meines Musikgeschmacks nie abspielen würde. Zur Sicherheit stellte ich den Regler auf eine niedrige Lautstärke – doch das Ergebnis war überraschend: Selbst diese Musik machte plötzlich Spaß. Es lag eindeutig an den Summits, die Details und Nuancen hörbar machten, die mir bisher entgangen waren.
Der T+A PA 1500: Der nächste Schritt?
Leider kam ich nicht dazu, den T+A PA 1500 an den HS 500 auszuprobieren. Aber ehrlich gesagt: Der Pioneer A-80 hat bereits überzeugt! Sicherlich könnte der T+A PA 1500 noch das letzte Quäntchen Klangverbesserung bieten, doch das wäre dann selbst mir zu viel des Guten. Der PA 1500 soll lieber meine Kappa 8A antreiben – dort ist er besser aufgehoben.
Fazit: Ein wahrer Vintage-Schatz
Für mich steht fest: Der HS 500 war seiner Zeit voraus. Diese dynamischen, lebendig spielenden Lautsprecher fegten den Canton Quinto 530 förmlich von seinen Ständern und verbannten ihn in die Scheune. Der Canton dröhnt im Vergleich und spricht vermutlich eher Menschen an, die gerne etwas „zugedröhnt“ durchs Leben gehen.
Einige Stunden später wollte ich es genau wissen und lieh mir bei einem Freund ein Paar Grundig Professional 850a aus. Wer die Professional-Serie von Grundig kennt, weiß ihre exzellente Mitten- und Höhenwiedergabe zu schätzen. Doch selbst hier konnte der Summit klar punkten. Im direkten Vergleich machte der HS 500 einfach mehr Spaß und sorgte auch bei meinem Freund für eine Gänsehaut.
Vielleicht liest sich mein Bericht ein wenig überschwänglich, aber wer die HS 500 ernsthaft gehört hat, wird mir zustimmen. Sollten euch einmal Summits über den Weg laufen – greift zu! Im Nachhinein denke ich, dass ich dem Verkäufer auch die 20 Euro hätte geben können. Denn so viel Musikgenuss findet man normalerweise erst in deutlich höheren Preisklassen. Doch ich bin mehr als zufrieden, das Schnäppchen des Jahres gemacht zu haben!