Kenwood KR-11000GX
Kenwood Receiver Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Was war das Größte und Wertvollste, das ihr beim Flohmarkt gefunden habt? Für mich stellt die 11000GX von Kenwood das Sahnehäubchen meiner Funde dar. Als der Monster-Receiver mich durch die Seitenscheibe eines Opels angrinste, konnte ich vor Freude kaum das Grinsen aus meinem Gesicht wischen. Doch solche „Gesichtsverzerrungen“ sind äußerst ungünstig für Verhandlungen! Ich fragte: „Wie viel wollen Sie dafür?“ Der Verkäufer antwortete: „SCHON VERKAUFT.“ Ich: „Schade, und was haben Sie dafür bekommen?“ Er: „80 Euro, wie viel hätten Sie bezahlt?“ Ich: „Pip, Pip, Pip.“ Er: „OK, können Sie haben!“
Voller Glück interessierten mich die anderen Geräte auf dem Flohmarkt nicht mehr, also packte ich den Monster unter meinen Arm und ging nach Hause. Zu Hause leider dann die Ernüchterung: Obwohl der Verkäufer die volle Funktion garantiert hatte, lief der 11000GX bei mir nicht an. Das war eben der Fluch des „Fair-Handel-Mafiosos“. Ich hätte das Ding eben nicht kaufen sollen. Ein Blick ins Innere offenbarte die Teilauflösung: Die zwei dicken Elkos sind ausgelaufen, und einige Widerstände sind durch. Für jemanden, der die Geräte reparieren kann, ist es sicherlich ein leichtes, den Traumreceiver wieder auf Vordermann zu bringen. Aufgrund der Funktionslosigkeit kann ich leider keine weitere Beschreibung (Klang etc.) abgeben, aber wenn man den Besitzern glauben schenken kann, soll die mächtige Kenwood sehr druckvoll und fein spielen.
Die Größe und die damit verbundene Erscheinung sind fantastisch. Ein Monster-Receiver eben, wie es im Buche steht! Die Front ist sehr übersichtlich gestaltet. Hinter der Glasscheibe befinden sich Pegelanzeigen, die für die Feinabstimmung des Tuners und die Pegelanzeige zuständig sind. Des Weiteren ist die wunderschöne Skala dahinter zu sehen, sowie die Information, welcher Eingang und welches Lautsprecherpaar (A, B oder C) gerade in Funktion ist. Auf der linken Seite der Scheibe kann man die Lautsprecherwahl treffen, und unterhalb, neben dem Powerschalter, befinden sich zwei Kopfhörerausgänge und der Timer. Der Timer schaltet nach 60 Minuten den Receiver ab – gut, wenn man sich mal mit Musik in den Schlaf wiegen lassen möchte. Außerdem ist ein M.A.C.-Schalter vorhanden. Welchen Sinn dieser Schalter hat, kann ich leider aufgrund mangelnder Funktion nicht beantworten.
Optisch finde ich integrierte EQs in einem Receiver oder Verstärker wirklich nicht schön, aber beim 11000GX gehört es definitiv dazu und fügt sich hervorragend in das Gesamtbild ein. Da ich jedoch der spezielle Direkthörer bin, kommt für mich der EQ sowieso nicht zum Tragen. Die Front ist (wie gewohnt) aus massivem Aluminium, und die Schalter und Knöpfe sind ebenfalls aus Metall. Ein Blick unter die Haube enttäuschte mich jedoch etwas, zumal ich andere Monster-Receiver mein Eigen nenne und nannte und weiß, dass der Aufbau schöner und vor allem aufgeräumter hätte gestaltet werden können. Das trübt jedoch nicht die gute Qualität.
Ich muss euch aber gestehen, dass ich langsam vom Monster-Receiver-Tripp ablasse und Monster-Vollverstärker viel interessanter finde. Marantz 1300 DC (den suche ich noch) oder dicke Sansuis, zum Beispiel den AU-9500 träum. Aber bei einem Sansui G-33000 oder G-22000 sowie dem SX-1980 von Pioneer könnte ich auch nicht nein sagen!
Der KR 11000 GX ist ein Sammlergerät.
Kenwood KR-11000GX Technische Daten
- Tuning-Bereich: FM MW (Mittelwelle)
- Leistungsausgang: 120 Watt pro Kanal bei 8Ω (Stereo)
- Frequenzgang: 5 Hz bis 100 kHz
- Gesamtklirrfaktor: 0,03%
- Dämpfungsfaktor: 60
- Eingangsempfindlichkeit: 1,5 mV (Mikrofon) 2,5 mV (MM) 150 mV (Line)
- Signal-Rausch-Verhältnis: 70 dB (Mikrofon) 80 dB (MM) 110 dB (Line)
- Ausgang: 150 mV (Line) 120 mV (DIN) 1 V (Pre-Out)
- Lautsprecherbelastbarkeit: 4Ω bis 16Ω
- Abmessungen: 624 x 206 x 460 mm
- Gewicht: 20,5 kg
Zusätzliche Merkmale (falls relevant)
- Verstärkertyp: Vollverstärker
- Kopfhörerausgänge: 2
- Lautsprecherwahl: A, B, C
- Loudness-Schalter: Ja (zwei Stufen)
- EQ: Integriert
- Timer: Ja, schaltet nach 60 Minuten ab