Kenwood L-D1
Kenwood L-D1 High End CD Player Erfahrungsbericht / Testbericht:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Vor einigen Monaten bot mir ein Bekannter im Ausland zufällig den Kenwood L-A1 Verstärker zusammen mit dem passenden CD-Player L-D1 an. Der Preis spielte keine Rolle, denn so eine Möglichkeit wollte ich mir nicht entgehen lassen. Wie wir alle wissen, werden sehr gute Verstärker wie Panzer produziert – also durchgehend massiv. Es ist hingegen nicht üblich, dass ein CD-Player schwerer ist als viele Verstärker und ebenfalls eine derart robuste Verarbeitung aufweist. Der massive Kenwood-Player bringt über 20 Kilo auf die Waage und veranschaulicht deutlich, wie ein CD-Player in der Champions League auszusehen hat.
Das Gehäuse und die Klappe bestehen aus sehr dickem Aluminium. Die Klappe wird motorisch gesteuert geöffnet und geschlossen, und man kann einstellen, bei welchem Wickel die Klappe stoppen soll. Der CD-Teller vermittelt ein wenig Vinyl-Atmosphäre, zumal ein wunderschönes Plattengewicht zur Ausstattung des dicken Kenwoods gehört. Vermutlich ist dieser Vinyl-Stil absolut gewollt, denn der L-D1 spielt unglaublich analog und neutral. Manchen mag das Klangbild eher langweilig erscheinen, aber die Leichtigkeit, Auflösung und Gelassenheit, mit der der D1 spielt, sind fantastisch! In Kombination mit der A1 ergibt sich ein Dreamteam, wie es im Buche steht. Stundenlanges Zuhören ist absolut gewährleistet, ohne einen Hauch von Schrille, Schärfe oder Stress in der Musik. Dennoch filtert der tolle Kenwood-Player die einzelnen Titel wie ein japanischer Koch, der sich am Kugelfisch zu schaffen macht. Ein Bekannter, der sowohl einen Sony CDP-X707ES als auch einen L-D1 besitzt, meinte, dass er keinerlei Unterschiede zwischen beiden hört. Ich habe beide ebenfalls in meinen heiligen Hallen gehabt und muss sagen, dass für mich die L-D1 körperhafter spielt als die X707ES und mich tiefer ins Musikgeschehen eintauchen ließ. Aber keine Frage, die X707ES ist ebenfalls ein CD-Player, der in die Kategorie „vergangene Helden“ gehört. Dennoch macht für mich die L-D1 sowohl optisch als auch technisch eine viel bessere Figur. Zugegeben, der Kenwood war auch doppelt so teuer wie der größte Sony CD-Player zu dieser Zeit.
Wer sich für die L-D1 interessiert, muss suchen, denn die Geräte sind selten. Und wer dann noch den passenden Verstärker haben will, muss sich auf sein Glück verlassen und sehr, sehr geduldig sein! Abschließend möchte ich noch erwähnen, dass Kenwood mit dieser Kombination alte Zeiten wieder aufleben lassen wollte, und das ist den Ingenieuren zu 100 % gelungen.
Technische Daten:
- Modell: L-D 1
- Baujahre: 1992 – 1995
- Hergestellt in: Japan
- Farbe: Gold mit Holzseiten
- Typ: CD-Player
- Fernbedienung: Ja
- Leistungsaufnahme: 25 W
- Abmessungen: 476 x 128 x 430 mm
- Gewicht: 20 kg
- Neupreis ca.: 6’400 DM, 1994
- Anzahl der Ausgänge: Analog Line 1, 2: 2,5 V, 0,1 Ohm Koaxial: 0.5V p-p / 75 Ohm Optical: -15dBm -21dBm (660nm)
- Wandler: 16 Bit Linear
- Sampling Frequenz: 44,1 kHz
- Frequenzgang: 4Hz – 20kHz
- Dynamikbereich: 100dB
- Signalrauschabstand: 100dB
- Klirrfaktor: 0,001% (1 kHz, 0 dB)
- Kanaltrennung: 90dB (1 kHz)
- Öffnungswinkel Klappe CD-Fach einstellbar: 45°, 60°, 80°