Rotel RA 1312

Rotel RA 1312

Rotel RA 1312 Vintage Vollverstärker Erfahrungsbericht / Testbericht:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Hier ist er, der zweite große Vollverstärker aus den 70ern von Rotel. Mit seinen 19 Kilo ist er etwas leichter als das Top-of-the-Line-Gerät, der 1412er. Äußerlich gibt es kaum Unterschiede zwischen den beiden Modellen, doch das Innere unterscheidet sich deutlich. Während im 1312 „nur“ ein Trafo zum Einsatz kommt, sind im größeren 1412 gleich zwei verbaut. Auch in Sachen Leistung übertrumpft der 1412 seinen kleineren Bruder deutlich. Wie sich das allerdings klanglich auswirkt, kann ich leider nicht genau sagen. Ich gehe jedoch davon aus, dass der 1412er kontrollierter und kraftvoller spielt.

Wie bei fast allen Herstellern aus den 70er-Jahren wurden auch beim 1312 nur massive Bauteile verwendet. Aluminium, wohin das Auge reicht. Die Optik ist sicherlich Geschmackssache, aber mich spricht sie sehr an. Besonders die dicken VU-Meter finde ich äußerst gelungen. Der überdimensionierte Lautstärkeregler verstärkt den hochwertigen Eindruck zusätzlich. Auch die Rackgriffe passen perfekt zu diesem professionellen Look.

Klanglich ist der 1312 ganz in Ordnung. Allerdings kommt er mit kleineren Lautsprechern nicht wirklich zur Geltung – es fehlt an Bass und Punch. Zum Beispiel konnte mein Onkyo A-7090 meine Canton Quinto 510 im Bassbereich mit deutlich mehr Kraft antreiben. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Onkyo ebenfalls zwei Trafos besitzt, und der 1412 wäre hier wohl das passendere Vergleichsmodell. Trotzdem überzeugt der 1312 durch seine hervorragende Auflösung. Besonders bei Lautsprechern von geringerer Qualität merkt man, wie gut der Verstärker den Hochtonbereich kontrolliert.

Insgesamt ist der 1312 ein ausgezeichneter Verstärker, der manchmal zu einem günstigen Preis zu haben ist und allein durch seine imposante Optik als „Bolide“ beeindruckt. Preise weit über 300 Euro halte ich allerdings für übertrieben, denn für weniger Geld bekommt man vergleichbare Modelle, wie den Onkyo A-7090. Letztlich entscheidet aber auch die Optik – und hier gewinnt der Rotel für mich klar gegen den Onkyo.

In diesem Sinne…

Technische Daten:

Modell: RA-1312

  • Typ: Stereo Vollverstärker
  • Baujahre: 1976 – 1978
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: Silber
  • Fernbedienung: Nein
  • Leistungsaufnahme:
  • Abmessungen: 482 x 180 x 405 mm
  • Gewicht: 17,5 kg
  • Neupreis ca.: 1’648 DM
  • Phono MM 1, 2: umschaltbar 2 mV, 4 mV, 8 mV, umschaltbar 25 kOhm, 50 kOhm, 100 kOhm, max. 300 mV
  • Mikrofon: 2,8 mV
  • Tuner: 150 mV, 50 kOhm, max. 15 V
  • Aux 1, 2: 150 mV, 50 kOhm, max. 15 V
  • Tape Play 1, 2: 150 mV, 50 kOhm, max. 15 V
  • Main In: 1,5 V, 50 kOhm
  • Anzahl der Ausgänge: Tape Rec 1, 2: 350 mV, 3,3 kOhm Tape Rec DIN: 120 mV, 90 kOhm
  • Kopfhörer: ja
  • 2 Lautsprecherpaare
  • Dauerleistung (bei Klirrfaktor) 8 Ohm: 2x 80 Watt (20 Hz – 20’000 Hz) 4 Ohm: 2x 110 Watt (1 kHz)
  • Frequenzgang: Main In: 5 Hz – 100 kHz, ± 3 dB, 8 Ohm, beide Kanäle Nennleistung
  • Klirrfaktor: 0,1 %
  • Dämpfungsfaktor: 70 bei 8 Ohm
  • Signalrauschabstand: Phono MM: 75 dB Mikrofon: 75 dB Hochpegel: 95 dB
  • Klangregelung Bass: ± 10 dB bei 100 Hz Höhen: ± 10 dB bei 10 kHz
  • Einsatzfrequenzen: 200 Hz, 400 Hz
  • Einsatzfrequenzen: 2,5 kHz, 5 kHz
  • Loudness: + 10 dB bei 100 Hz / + 3 dB bei 10 kHz
  • High Filter: – 12 dB / Oktave bei 8 kHz
  • Low Filter: – 12 dB / Oktave bei 30 Hz
  • Low Filter (Subsonic): – 12 dB / Oktave bei 15 Hz
  • Muting: 0 dB, – 15 dB