TEE & COMPANY SPANISH FLOWER

TEE & COMPANY SPANISH FLOWER

TEE & COMPANY „SPANISH FLOWER“ Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

„Tee & Company – Spanish Flower“ ist ein Jazz-Album, das 1978 auf dem japanischen Label Three Blind Mice (TBM) veröffentlicht wurde. Dieses Album ist ein weiteres Beispiel für die innovative und experimentelle Jazzszene Japans in den 1970er Jahren. Es kombiniert eine Vielzahl von Einflüssen und Stilen, die von traditionellen Jazzformen bis hin zu Avantgarde-Elementen reichen.

Mitwirkende Musiker und ihre Rollen

  • Kenji Mori (Bassklarinette, Sopran-Saxophon, Altflöte, Flöte): Kenji Mori ist bekannt für seine Vielseitigkeit und seine Fähigkeit, eine breite Palette von Instrumenten zu spielen. Auf diesem Album bringt er eine klangliche Vielfalt ein, die von tiefen, dunklen Tönen der Bassklarinette bis hin zu den hellen, luftigen Klängen der Flöte reicht. Seine Beiträge tragen wesentlich zur atmosphärischen Dichte des Albums bei.
  • Nobuyoshi Ino (Bass, E-Bass, Cello): Als Bassist und Cellist spielt Ino eine zentrale Rolle in der rhythmischen und harmonischen Struktur des Albums. Er wechselt gekonnt zwischen den warmen, erdigen Klängen des akustischen Basses und den elektronisch verstärkten Tönen des E-Basses, was den Stücken eine moderne und zugleich tiefe Klangbasis verleiht.
  • Hideto Kanai (Bass, Maracas): Hideto Kanai unterstützt die rhythmische Sektion mit seinem Bassspiel und fügt mit den Maracas eine percussive Textur hinzu. Sein Spiel bringt eine zusätzliche Dimension in die Musik, indem es sowohl die rhythmische als auch die melodische Struktur verstärkt.
  • Hiroshi Murakami (Schlagzeug): Als Schlagzeuger sorgt Murakami für den rhythmischen Puls des Albums. Sein Spiel ist präzise und dynamisch, wobei er sowohl komplexe Rhythmen als auch subtile, zurückhaltende Passagen meisterhaft beherrscht. Murakami trägt entscheidend zur Energie und Dynamik der Aufnahmen bei.
  • Masayuki Takayanagi (E-Gitarre, Akustikgitarre, 12-saitige Akustikgitarre): Takayanagi ist einer der führenden Gitarristen der japanischen Avantgarde-Jazzszene. Auf diesem Album zeigt er seine technische Virtuosität und seine Fähigkeit, verschiedenste Klangfarben zu erzeugen, die von intensiven, verzerrten E-Gitarrenklängen bis hin zu sanften, akustischen Melodien reichen. Seine Improvisationen sind oft scharf und dissonant, was dem Album eine avantgardistische Note verleiht.
  • Yuji Imamura (Percussion): Imamura bringt eine Vielfalt von Percussion-Instrumenten ein, die den rhythmischen Hintergrund des Albums bereichern. Seine subtilen und komplexen Patterns fügen den Stücken eine zusätzliche Schicht hinzu, die von traditionellem Jazz bis hin zu experimentellen Rhythmen reicht.
  • Masaru Imada (Klavier, E-Piano): Imada ist ein versierter Pianist, der sowohl auf dem akustischen Klavier als auch auf dem E-Piano spielt. Seine Spielweise ist melodisch und harmonisch reich, und er bringt eine lyrische Qualität in die Musik ein, die den Hörer in die Klangwelt des Albums hineinzieht. Seine Soli und Akkordprogressionen sind sowohl einfühlsam als auch technisch beeindruckend.
  • Takao Uematsu (Tenorsaxophon, Bassklarinette): Uematsu ergänzt das Ensemble mit seinem tiefen, kraftvollen Spiel auf dem Tenorsaxophon und der Bassklarinette. Seine Soli sind oft expressiv und voller Emotionen, was den Stücken eine zusätzliche Tiefe und Intensität verleiht.

Produktion und Art Direction

  • Ben Nishizawa (Art Director): Als Art Director war Nishizawa für das visuelle Konzept des Albums verantwortlich. Das Cover-Design und die grafische Gestaltung sind typisch für das Three Blind Mice-Label, das für seine minimalistischen und doch eindrucksvollen Artworks bekannt ist. Das Design spiegelt die Eleganz und den experimentellen Charakter der Musik wider.
  • Takeshi „Tee“ Fujii (Produzent): Fujii, nach dem die Gruppe Tee & Company benannt ist, war der kreative Kopf hinter dem Projekt. Als Produzent hat er die Musiker sorgfältig ausgewählt und die Sessions so geleitet, dass sie das Beste aus jedem Künstler herausholen. Seine Produktion hebt die klangliche Qualität und den innovativen Geist des Albums hervor.
  • Masayoshi Okawa (Recording Engineer): Okawa war der Tontechniker, der für die Aufnahme des Albums verantwortlich war. Seine Arbeit war entscheidend dafür, die Nuancen und Feinheiten der Performance einzufangen, wodurch das Album eine außergewöhnliche Klangtreue und Klarheit besitzt.

Musikalische Bedeutung und Rezeption

„Spanish Flower“ ist ein Album, das die Grenzen des Jazz weiter auslotet. Die Einflüsse reichen von traditionellem Jazz bis hin zu Flamenco-Elementen und avantgardistischen Klangexperimenten. Die Musik ist durchdrungen von einer starken emotionalen Ausdruckskraft und technischer Raffinesse.

Bei seiner Veröffentlichung wurde das Album sowohl in Japan als auch international für seine Innovationskraft und musikalische Qualität gelobt. Es zählt zu den bemerkenswerten Werken des japanischen Jazz der 1970er Jahre und zeigt das außergewöhnliche Talent und die kreative Energie der beteiligten Musiker.

Hier sind die beiden Titel des Albums „Tee & Company – Spanish Flower“ mit einer detaillierten Beschreibung:

1. A Tree Frog (15:04)

„A Tree Frog“ ist ein langes, atmosphärisches Stück, das durch seine texturierte und oft impressionistische Klangwelt besticht. Der Titel könnte auf die Natur und ihre subtilen Geräusche anspielen, was im Stück durch die Verwendung von ungewöhnlichen Percussion-Instrumenten und klanglichen Effekten umgesetzt wird.

Musikalische Merkmale:

  • Einführung: Das Stück beginnt mit leisen, fast schwebenden Klängen, die langsam an Intensität gewinnen. Die Instrumentierung ist zurückhaltend, was den Raum für die Improvisationen der Musiker schafft.
  • Klangliche Vielfalt: Die Flöten und Klarinetten von Kenji Mori und Takao Uematsu spielen eine zentrale Rolle und erzeugen eine Atmosphäre, die an die Geräusche eines Waldes erinnert. Masaru Imadas Klavierakkorde schaffen eine beruhigende, aber mysteriöse Grundlage, während Yuji Imamuras Percussion eine ständig wechselnde rhythmische Textur einfügt.
  • Mittlerer Teil: In der Mitte des Stücks steigert sich die Intensität, als die Gitarren von Masayuki Takayanagi und der Bass von Nobuyoshi Ino eine prominentere Rolle übernehmen. Die Musik wird dichter, und die improvisierten Passagen erreichen einen Höhepunkt, der die Spannung und Energie des Stücks auf den Punkt bringt.
  • Abschluss: Das Stück endet mit einem sanften Abklingen der Instrumente, das an das leise Verhallen der Naturklänge erinnert, wie das Zwitschern von Fröschen, das am Ende des Tages langsam verstummt.

2. Spanish Flower (19:10)

„Spanish Flower“ ist das Herzstück des Albums und das längste Stück. Es verbindet die tiefen Emotionen und die leidenschaftlichen Rhythmen des Flamenco mit den freieren Strukturen des Jazz. Der Titel deutet auf eine Verbindung zur spanischen Kultur hin, was sich in den melodischen und rhythmischen Elementen des Stücks widerspiegelt.

Musikalische Merkmale:

  • Einführung: Das Stück beginnt mit einer ruhigen, fast melancholischen Melodie, die auf der Gitarre von Masayuki Takayanagi gespielt wird. Die spanischen Einflüsse sind sofort spürbar, sowohl in der Melodie als auch in den rhythmischen Akzenten.
  • Hauptteil: Im Laufe des Stücks wechseln sich ruhige, melodische Passagen mit intensiveren, rhythmisch komplexeren Abschnitten ab. Die Percussion von Yuji Imamura und die Maracas von Hideto Kanai unterstreichen den Flamenco-Charakter, während Masaru Imada auf dem Klavier und E-Piano harmonische Linien entwickelt, die dem Stück Tiefe verleihen.
  • Improvisation: Die Soli sind ausgedehnt und dynamisch, besonders das Tenorsaxophon von Takao Uematsu sticht hervor und bringt eine emotionale Intensität in die Musik, die das Stück auf eine neue Ebene hebt. Die Interaktionen zwischen den Musikern zeigen die hohe Kunstfertigkeit und das gegenseitige Verständnis im Ensemble.
  • Abschluss: Der letzte Teil des Stücks ist geprägt von einer Rückkehr zu den leisen, introspektiven Klängen, die das Stück eröffnen. Die Musik endet langsam und lässt einen nachdenklichen, fast meditativen Eindruck zurück, wie eine Blume, die in der Dämmerung erblüht und sich dann schließt.

Beide Titel sind repräsentativ für die kreative und explorative Natur von Tee & Company. Sie verbinden verschiedene kulturelle und musikalische Elemente zu einer einzigartigen Klanglandschaft, die sowohl emotional tiefgehend als auch technisch beeindruckend ist.

3. Dragon Garden (12:48)

„Dragon Garden“ ist ein weiteres Highlight des Albums und vermittelt eine mystische und fantasievolle Atmosphäre. Der Titel lässt sich gut in die Welt der Fantasie und des Mythischen einordnen, was durch die musikalische Gestaltung des Stücks unterstrichen wird.

Musikalische Merkmale:

  • Einführung: Das Stück beginnt mit einem geheimnisvollen und ätherischen Klang, der durch die Flöten und Klarinetten von Kenji Mori und Takao Uematsu erzeugt wird. Diese Instrumente schaffen eine beinahe zauberhafte Stimmung, die den Hörer in eine andere Welt entführt.
  • Hauptteil: Im Verlauf des Stücks kommen die komplexen Rhythmen und harmonischen Strukturen der anderen Instrumente zum Tragen. Masayuki Takayanagis Gitarrenarbeit bringt sowohl exotische Melodien als auch komplexe, rhythmische Muster ein, die an die Bewegungen eines Drachen erinnern könnten.
  • Improvisation: Das Stück enthält ausgedehnte Improvisationspassagen, in denen sich die Musiker in einer freien und kreativen Art und Weise austauschen. Die Perkussion von Yuji Imamura und das Bassspiel von Nobuyoshi Ino fügen dem Stück eine dynamische und energetische Qualität hinzu, die die metaphorische Darstellung eines Drachen in Bewegung verstärkt.
  • Abschluss: Die Musik kulminiert in einem intensiven Höhepunkt, bevor sie allmählich zu einem ruhigeren Ende findet. Die letzten Minuten des Stücks bringen eine sanfte Auflösung der vorherigen Spannung und lassen einen nachdenklichen, mystischen Eindruck zurück, der die phantasievolle Natur des Stücks unterstreicht.

Zusammenfassung des Albums

Das Album „Spanish Flower“ von Tee & Company, veröffentlicht 1978 auf dem TBM-Label, bietet eine faszinierende Mischung aus verschiedenen musikalischen Stilen und kulturellen Einflüssen. Die drei Titel – „A Tree Frog“, „Spanish Flower“ und „Dragon Garden“ – zeigen die kreative Vielfalt und die technische Brillanz der beteiligten Musiker.

  • „A Tree Frog“ ist eine atmosphärische und impressionistische Komposition, die die klanglichen Feinheiten der Natur einfängt.
  • „Spanish Flower“ kombiniert Flamenco-Elemente mit Jazz und bietet eine emotionale und rhythmisch komplexe Reise.
  • „Dragon Garden“ entführt den Hörer in eine mystische Klangwelt, die durch fantasievolle Melodien und dynamische Improvisationen geprägt ist.

Das Album ist ein bedeutendes Beispiel für die Innovation und Kreativität des japanischen Jazz in den 1970er Jahren und bleibt ein geschätztes Werk für Liebhaber des Genres.