Pioneer A-27

Pioneer A-27

Pioneer A27 Vintage High End Vollverstärker  Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Ein Seltenheit für Sammler

Der Pioneer A-27 ist ein seltener und begehrter Verstärker, der das Herz jedes Audiophilen höherschlagen lässt – so auch meines! Dieser herausragende Verstärker wurde von 1978 bis 1980 produziert und hatte damals einen Preis von etwa 1.250 US-Dollar. In seiner Zeit galt der A-27 als einer der besten Verstärker seiner Klasse, möglicherweise sogar als die Referenz schlechthin.

Technische Spezifikationen

  • Gewicht: 26 kg
  • Leistung: 2 x 120 Watt an 8Ω
  • Frequenzbereich: 5 Hz bis 30 kHz
  • Betriebsarten: Class A bis 30 Watt, danach automatisch auf Class B umschaltend

Mit einem Gewicht von 26 kg und der Verwendung feinster Bauteile beeindruckt der A-27 nicht nur durch seine Robustheit, sondern auch durch seine erstklassigen technischen Werte. Die Fähigkeit, 2 x 120 Watt an 8Ω zu liefern, macht ihn zu einem kraftvollen Partner für selbst anspruchsvollste Lautsprecher. Darüber hinaus bietet der A-27 mit zwei getrennten Netzteilen und vier großen Elkos, die fast so groß wie Getränkedosen sind, eine stabilisierte Stromversorgung, die auch für kritische Lautsprecherkonfigurationen geeignet ist.

Klangqualität und Betriebsarten

Der A-27 arbeitet im Class A-Betrieb bis zu 30 Watt, was eine hervorragende Klangqualität und Detailtreue in diesem Leistungsbereich ermöglicht. Oberhalb dieser Leistung schaltet er automatisch in den Class B-Betrieb um. Solche hochwertigen Verstärker sind heutzutage kaum noch zu finden. Wenn doch, dann sind sie meist von hochpreisigen Herstellern wie Accuphase, was den Erwerb zu einer kostspieligen Angelegenheit macht.

Seltenheit und Marktwert

Leider wurde der A-27 in Deutschland nur selten verkauft, was es nahezu unmöglich macht, ein Exemplar in „good old Germany“ zu finden. Vor etwa zwei Jahren wurde ein Modell über eine Online-Auktionsplattform für 699 Euroangeboten. Ob es zu diesem Preis verkauft wurde, ist unklar, aber es gibt Stimmen im Internet, die argumentieren, dass selbst 500 Euro für diesen Verstärker nicht gerechtfertigt sind. Ich frage daher: „Welchen Verstärker unter 500 Euro könnte man dagegenhalten?“ In meinen Augen könnte der Pioneer A-27 durchaus einen Preis von 1.000 Eurorechtfertigen. Ich bin mir sicher, dass selbst der Accuphase E530 klanglich nicht mit dem A-27 mithalten kann! Wenn euch irgendwann ein A-27 über den Weg läuft und ihr keine Verwendung dafür habt, wisst ihr, wohin damit!

Persönliche Erfahrungen

Nachtrag 05.11.2012:

Ich habe das große Glück, im Besitz eines Pioneer A-27 Verstärkers zu sein, der in einem nahezu neuwertigen Zustand ist. Der Vorbesitzer hat das Gerät selten in Betrieb gehabt, vielleicht 2-3 Stunden pro Monat, was bedeutet, dass es sich in einem absoluten TOP-Zustand befindet. Das Gerät ist original und wurde nicht verändert, was bei solchen Raritäten besonders wichtig ist.

Der A-27 ist nicht nur technisch beeindruckend, sondern auch optisch ein Genuss. Die Verarbeitung ist erstklassig, mit hochwertigen Potis und einer durchdachten Materialwahl. Die Kombination aus zwei Netzteilen, Class A (2 x 30 Watt) und anschließendem Class B (2 x 120 Watt an 8Ω) zusammen mit massiven Elkos macht diesen Verstärker zu einem wahren Kraftpaket. Im Inneren verbirgt sich eine M25-Endstufe und eine C21-Vorstufe, die für die hervorragende Leistung des A-27 verantwortlich sind.

Klangliche Eindrücke

Im Internet findet man Aussagen wie „Mehr Verstärker braucht keiner!“, und dem kann ich nur zustimmen. Klanglich ist dieser „unscheinbare“ Pioneer eine absolute Wucht. Mein Sansui AU X1 hat keinerlei Chancen gegen den A-27. Während der A-27 die gleiche Druckkraft wie der Sansui bietet, sorgt er gleichzeitig für eine weit bessere Räumlichkeit und Detailauflösung. Sogar mein Yamaha AX 2000 mit internem D/A-Highbit-Wandler hat Schwierigkeiten, sich von diesem „alten“ Pioneer abzuheben. Auch mein Jeff Rowland Concentra kann sich nicht deutlich absetzen – beide Verstärker spielen auf einem vergleichbaren Niveau.

Pioneer hat mit der Serie 20 etwas Göttliches geschaffen. Es ist wirklich bedauerlich, dass solche hochwertigen Geräte heutzutage oft mehrere tausend Euros kosten.

In diesem Sinne…