Isao Suzuki Trio – Black Orpheus
Isao Suzuki Trio – Black Orpheus Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Isao Suzuki Trio – „Black Orpheus“ (1976): Ein detaillierter Einblick
Hintergrund und Entstehungsgeschichte
„Black Orpheus“ ist ein Album des Isao Suzuki Trios, das 1976 aufgenommen und veröffentlicht wurde. In dieser Zeit war die japanische Jazzszene im Aufschwung, und Musiker wie Isao Suzuki traten als bedeutende Persönlichkeiten in der internationalen Jazzgemeinschaft hervor. Das Album wurde unter dem renommierten japanischen Label Three Blind Mice (TBM) veröffentlicht, das für seine audiophilen Aufnahmen bekannt ist.
Das Isao Suzuki Trio bestand für dieses Album aus:
- Isao Suzuki: Bass, Cello
- Kunihiko Sugano: Piano
- George Otsuka: Schlagzeug
Trackliste und Besprechung der einzelnen Stücke
- „Manhã De Carnaval“
Komponist: Luiz Bonfá
Länge: 11:15 Minuten“Manhã De Carnaval“ ist eines der bekanntesten brasilianischen Musikstücke, das ursprünglich für den Film „Orfeu Negro“ (1959) komponiert wurde. Dieser Titel ist auch als „Morning of the Carnival“ bekannt und wurde von Luiz Bonfá geschrieben. Das Stück ist ein sanfter Bossa-Nova-Klassiker, der häufig von Jazzmusikern interpretiert wird. Im Kontext dieses Albums bringt das Isao Suzuki Trio eine melancholische, doch rhythmische Interpretation, die durch Suzukis gefühlvolles Spiel am Bass und Cellospiel besticht. Das Stück beginnt ruhig, steigert sich jedoch allmählich in Intensität, wobei Kunihiko Suganis Pianospiel eine wesentliche Rolle bei der melodischen Führung übernimmt, während George Otsuka das Stück mit subtilen, aber wirkungsvollen Schlagzeugakzenten untermalt. - „Angel Eyes„
Komponisten: Earl Brent, Matt Dennis
Länge: 8:05 Minuten“Angel Eyes“ ist ein Jazzstandard, der erstmals 1946 veröffentlicht wurde. Das Stück ist für seine traurige, bluesige Melodie bekannt und wurde von zahlreichen Jazzkünstlern interpretiert. In der Version des Isao Suzuki Trios wird „Angel Eyes“ zu einer introspektiven Reise, die durch eine langsame, aber intensive Interpretation geprägt ist. Das Zusammenspiel zwischen Suzuki am Bass und Sugano am Piano erzeugt eine intime Atmosphäre, während Otsukas Schlagzeugspiel sanft, aber bestimmend bleibt. Die Melancholie des Stücks wird durch die einfühlsame Darbietung verstärkt, wodurch „Angel Eyes“ zu einem emotionalen Höhepunkt des Albums wird. - „Who Can I Turn To?“
Komponist: Leslie Bricusse
Länge: 8:12 Minuten“Who Can I Turn To?“ stammt aus dem Musical „The Roar of the Greasepaint – The Smell of the Crowd“ und wurde 1965 zu einem Hit. Das Stück handelt von Einsamkeit und der Suche nach einem Ausweg aus schwierigen Lebenssituationen. Das Trio interpretiert das Stück mit einer tiefen emotionalen Intensität, wobei Suzukis Bassspiel die Grundstimmung vorgibt. Suganos Piano hebt die melodischen Linien hervor, die das Stück so ergreifend machen, während Otsuka am Schlagzeug den Rhythmus mit einem zurückhaltenden, aber präzisen Spiel unterstreicht. Die Interpretation durch das Trio betont die lyrische Qualität des Stücks und vermittelt die emotionale Tiefe der Vorlage. - „In A Sentimental Mood“
Komponist: Duke Ellington
Länge: 5:46 Minuten“In A Sentimental Mood“ ist eine der bekanntesten Balladen von Duke Ellington und wurde 1935 komponiert. Das Stück strahlt eine zeitlose Eleganz aus und gehört zu den Klassikern des Jazz. In der Version des Isao Suzuki Trios bleibt die ruhige und kontemplative Natur des Stücks erhalten, während Suzuki und seine Mitmusiker eine warme und gefühlvolle Interpretation bieten. Das Stück besticht durch seine einfache, aber wirkungsvolle Melodie, die von Sugano am Piano perfekt in Szene gesetzt wird. Suzukis Bassspiel ergänzt die harmonische Struktur, während Otsukas Schlagzeugspiel diskret und subtil bleibt, was der melancholischen Stimmung des Stücks gerecht wird. - „Blues“
Komponist: Tsuyoshi Yamamoto
Länge: 5:57 Minuten“Blues“ ist die einzige Eigenkomposition auf dem Album, geschrieben von Tsuyoshi Yamamoto, einem weiteren prominenten japanischen Jazzpianisten, der eng mit dem Label Three Blind Mice verbunden ist. Das Stück ist eine klassische Blues-Komposition, die das Album mit einer bodenständigen, aber komplexen Note abschließt. Suzukis Bassspiel dominiert den Groove des Stücks, während Suganos Piano und Otsukas Schlagzeug das bluesige Gefühl verstärken. „Blues“ zeigt die Fähigkeit des Trios, den traditionellen Blues mit ihrer eigenen stilistischen Interpretation zu verbinden und so das Album mit einer energiegeladenen und doch nachdenklichen Note zu beenden.
Bedeutung und Neuauflagen
„Black Orpheus“ ist ein wichtiger Bestandteil der Jazzszene in Japan und zeigt die Reife und das Können von Isao Suzuki und seinen Mitmusikern. Das Album wurde für seine hohe Klangqualität und die herausragende musikalische Leistung geschätzt.
Neuauflage: Im Jahr 2018 wurde das Album von Three Blind Mice in einer limitierten Edition auf Vinyl und CD neu aufgelegt. Diese Neuauflage brachte das Album einer neuen Generation von Hörern näher und bewahrte den exzellenten Ruf von TBM für qualitativ hochwertige Jazzproduktionen.
Fazit
„Black Orpheus“ bleibt ein Zeugnis der herausragenden Fähigkeiten des Isao Suzuki Trios und ihrer Fähigkeit, emotionale Tiefe und technische Virtuosität zu verbinden. Das Album ist ein Muss für Liebhaber des japanischen Jazz und ein Beispiel dafür, wie japanische Musiker die globale Jazzszene beeinflusst haben.