Yamaha M4
Yamaha M4 Endstufe Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)
Die Yamaha M4: Eine unterschätzte Endstufe
Ihr sucht eine Endstufe, die über 18 Kilo schwer, optisch außergewöhnlich und gebaut wie ein Panzer ist? Und dennoch soll sie nicht über 350 Euro kosten? Dann seid ihr bei der M4 genau richtig. Alles, was eine gute alte Vintage-Endstufe haben sollte, ist bei der M4 beheimatet! Und mit etwas Glück ist sie sogar manchmal unter 200 Euro zu bekommen. Für diesen Preis ist die M4 fast geschenkt!
Verarbeitung und Design
Yamaha-typisch ist die M4 super verarbeitet und bietet eine hervorragende Anfassqualität. Was mir an der M4 und der M2 außergewöhnlich gefällt, ist der Deckel aus Lochblech. Mal abgesehen von den Lüftungseigenschaften, macht das optisch für mich viel her. Die Front ist endstufentypisch spartanisch ausgestattet mit einem Powerknopf und Schaltern für Lautsprecher A und B. Auf der rechten Seite sind Pegelmesser in „digitaler“ Form zu finden. Auch wenn ich mehr auf VU-Nadeln stehe, schaue ich gerne den LEDs zu, wie sie zappeln.
Leistung und Klang
Kräftig ist die Endstufe auch! Mit einer Dauerleistung von 2x 170 Watt an 4 Ohm und 2x 120 Watt an 8 Ohm kann man getrost die Lautsprecherauswahl erweitern. Ich habe die M4 eine Zeit lang mit ein paar Heco Superior 830 betrieben. Wer die Hecos kennt, weiß auch, dass der Bassbereich etwas zurückhaltend ist. Aber das war der M4 egal; sie brachte der Superior im Bereich der Tiefen Manieren bei!
Die passende C4-Vorstufe habe ich leider nicht, aber ich nutzte eine Vorstufe von Yamaha, die C70. Bei dieser Kombination hörte man eine leichte Mittenbetonung heraus, die jedoch aufgrund der vielen Einstellungsmöglichkeiten des C70 eliminiert werden konnte. Wenn man allerdings eine hochwertigere Vorstufe an die M4 anschließt, dann geht die Post ab! Man glaubt gar nicht, wie viel Potenzial die M4 hat! Meine Accuphase P266 hat sichtlich Schwierigkeiten, sich von der M4 abzuheben. Und wenn man die Preisunterschiede anschaut… naja, lassen wir das.
Fazit
Die Yamaha M4 ist zweifellos eine unterschätzte Endstufe im Vintage-Segment. Für ihren Preis bietet sie eine beeindruckende Leistung und hervorragende Verarbeitungsqualität, die man in dieser Preisklasse selten findet. Mit einem Gewicht von über 18 Kilo strahlt sie Robustheit und Langlebigkeit aus, was sie zu einem soliden Begleiter für viele Audiophile macht.
Der klangliche Eindruck, den die M4 hinterlässt, ist mehr als zufriedenstellend. Sie liefert eine kraftvolle und präzise Leistung, die auch bei anspruchsvollen Lautsprechern wie den Heco Superior 830 überzeugt. Die Fähigkeit, die Tiefen klar und druckvoll wiederzugeben, während sie gleichzeitig eine ausgewogene Mitten- und Hochtonwiedergabe bietet, macht sie zu einer vielseitigen Wahl für verschiedene Musikgenres.
Zudem ist die M4 sehr anpassungsfähig und zeigt ihr volles Potenzial erst in Kombination mit hochwertigen Vorstufen. Dies eröffnet Möglichkeiten für weitere Klangoptimierungen und lässt sich flexibel an unterschiedliche Bedürfnisse und Vorlieben anpassen. Es ist bemerkenswert, dass die M4 im Vergleich zu deutlich teureren Geräten wie der Accuphase P266 so gut abschneidet, was auf ihr hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis hinweist.
Natürlich sollte man bei älteren Geräten wie der M4 immer bedenken, dass Wartung und möglicherweise eine Überholung notwendig sein könnten. Doch für den Preis, den man zahlt, erhält man nicht nur eine Endstufe, sondern ein Stück Audiogeschichte, das sowohl klanglich als auch ästhetisch überzeugt.
Insgesamt betrachtet, bietet die Yamaha M4 ein außergewöhnliches Erlebnis, das viele andere Modelle in ihrer Preisklasse in den Schatten stellt. Sie ist eine lohnenswerte Investition für jeden, der auf der Suche nach einer qualitativ hochwertigen Vintage-Endstufe ist, ohne dabei sein Budget zu sprengen. In diesem Sinne…
Technisch Daten:
- Gewicht: 18,5 Kilo
- Masse: 435 x 165 x 375
- Leistungsaufnahme: 900 Watt
- Dauerleistung: 2x 170 Watt / 2 x 120 Watt an 4 bzw. 8 OHM
- Dynamikleistung: 2x 210 Watt / 2x 135 Watt an 4 bzw. 8 OHM
- Neupreis: 1450 DM
- Frequenzgang: 10 – 100000 Hz
Ja, dieses Schätzchen besitze ich seit 80/81, müßte mal auf die Rechnung schauen.
Zusammen mit der Yamaha C4 damals ein bezahlbares Traumpaar.
Die M4 ist solide aufgebaut, außer die Schalterlämbchen, die ab und an ausgewechselt werden müßen. Die hinteren Eingangspotis, neigen nach Jahren etwas zu kratzen, kann man aber auch reviediren.
Alles in allem, eine gute Endstufe mit Langzeitpotenzial.