Canton Ergo Passiv

Canton Ergo Passiv

Canton Ergo Passiv  Lautsprecher Erfahrungsbericht / Test:

Optisch mit Sicherheit nicht jedermanns Sache aber mir gefällt die ungewöhnliche Form. Vor Allen wenn Sie tatsächlich vor einem steht und man die tolle Verarbeitungsqualität in Augenschein nehmen kann. So weit ich informiert bin, war das die erste Ergo Serie von Canton. Neben der passiven Variante gab`s noch eine aktive Version. Die letztere hatte ich ebenfalls schon ein mal allerdings waren die Verstärkereinheiten defekt so mit konnte ein ausgedehnter Test nicht stattfinden.

Nun auf einem Online- Kleinanzeigenblatt sprangen die passiven Ergos mich an. Weil sie gleich um die Ecke waren konnte ich zuschauen, wie die Speaker vor meiner Nase weggekauft werden. Beim Abholen gab`s natürlich ca. 20 Min.  Probehören. Nachdem der Kauf abgewickelt war, schleppte ich die tollen Ergos nach Hause und integrierte die P`s in meine Kette! Allerdings erschreckten mich die ersten Töne! Der Klang war überhaupt nicht mehr zu vergleichen. Alles war so dünn und so schmal da hört sich jeder Taschenradio besser an, schimpfte ich los. Wut entbrannt liess ich die Abholsituation noch mal in meinem geistige Auge Revue passieren und stellte fest, dass der Verkäufer zusätzlich ein Subwoofer aktiviert hatte welches schön versteckt war! Nun wie so oft sind die meisten Verkäufer natürlich uneinsichtig und mir blieb nichts anderes übrig, in den saueren Apfel zu beissen. Allerdings konnte ich das nicht mehr so stehen lassen und dachte zuerst, dass die Frquenzweiche verändert wurde. Aber nach Ausbau der Chassis sah ich, dass die Pole verstauscht waren, also + zu – und umgekehrt. Nach einer richtigen Polung konnte nun der Spaß losgehen.

Der älteren Cantons sagt man eine harte Spielweise nach. So ist das auch bei der Ergo P! Der Hochtöner bis hin zum Bass können auf Dauer schon stressen, keine Frage aber dennoch kann diese Abstimmung vorzüglich begeistern! Vor Allen bei Jazz und Co gehen die Ergos auf wie eine Rose und ziehen mich in ihren Bann! Die Stimmenwiedergabe ist extrem gut und erzeugt nicht nur Gänsehaut sondern geht bis auf die Knochen. Der Bass ist sehr trocken aber reicht schön tief hinab und kann die Zuhörer mitreissen. Aber wie schon beschrieben kann die harte Abstimmung auf Dauer nerven vor allem beim leise Hören bzw. als Hintergrundbeschallung. Abhilfe kann man zum Teil schaffen, wenn bei Canton passgenaue und aktuelle Hochtöner geordert werden. Die Härte geht verloren aber die Transparenz bleibt! Allerdings kosten die neuen Hochtöner min. 180 Euro….. Aber es tut der Ergo richtig richtig gut!

Nun jetzt habe ich die Wörter Hart, Härter usw. genug getippt. Man könnte meinen, dass sich die Cantons anhören wie ein Bohrer aus der Zahnarztpraxis. Aber ruhig Blut, so schlimm ist es noch lange nicht. Wer mal richtig harte Lautsprecher hören will, sollte sich ein Paar Sony SS F7 kaufen. Ich glaube härter kann keiner! Das ist meiner Meinung nach schon Körperverletzung und sollte verboten werden….. Und die Sonys sollen ja von Canton produziert worden sein?!

Ob sich die Anschaffung einer Ergo lohnt oder nicht, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Zumal die Optik nicht jedem sein Geschmacksnerv trifft.  Für mich sind das sehr gute Lautsprecher denen man mit neuen Cantonhochtöner Manieren beibringen kann. Die Bässe sind zwar hart aber dafür Staubtrocken und gehen auch sehr tief. Die Mitten haben`s mir eigentlich angetan. Diana Krall steht mit der Ergo P mit im Hörraum. In diesem Sinne…..

Technische Daten:

  • Modell: Ergo P
  • Baujahre: 1983-1987
  • Hergestellt in: Deutschland
  • Farbe: Schwarz, Eiche
  • Abmessungen: 380 x 990 x 380 mm (BxHxT)
  • Gewicht: 26 Kg
  • Neupreis ca.: 3300,- DM /Paar
  • Bauart: 3-Wege geschlossen, Standlautsprecher
  • Chassis: Tieftöner: 2x 260 mm Mitteltöner: 120 mm Konus Hochtöner: 25 mm Titankalotte
  • Belastbarkeit (Nenn-/Musikleistung): 110/160 Watt
  • Wirkungsgrad: 93,9 dB
  • Übertragungsbereich: 20 – 30.000 Hz
  • Übergangsbereiche: 450 / 3100 Hz
  • Impedanz: 4 Ohm