
Tannoy D500
Tannoy D-500 High End Lautsprecher Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Tannoy: Eine Legende unter den Lautsprecherherstellern
Tannoy zählt zu den erfolgreichsten und ältesten Lautsprecherherstellern aus England. Viele Modelle von Tannoy waren und sind für viele Audiophile ein unerreichbarer Traum. Doch Tannoy bietet auch Lautsprecher für den schmaleren Geldbeutel an. Bevor ich näher auf das Modell D500 eingehe, wollte ich schon immer wissen, woher der Name Tannoy stammt. Laut Wikipedia handelt es sich um eine Wortschöpfung aus „Tanatlum“ und „Alloy“ (englisch für Legierung).
Geschichte und Eigentum
Seit 2002 gehört Tannoy zur dänischen TC Group, die auch für Marken wie Lab Gruppen bekannt ist. Dies ist jedoch kein Nachteil; die Dänen haben sich als kompetent im Bereich Hi-Fi und Studio-Equipment erwiesen.
Dual Concentric Chassis
Ein Markenzeichen der Tannoy-Lautsprecher ist das „Dual Concentric“-Chassis, das in fast allen Modellen verbaut ist und eine unübertroffene Sprachverständlichkeit liefern soll. Alle Tannoy-Lautsprecher, die ich bisher hatte, waren in den Mitten beeindruckend.
In der D-Serie gab es neben der D500 auch die größere D700 sowie das Flaggschiff D900. Letztere Modelle habe ich leider noch nicht gehört, aber die Musikalität der D500 ist wirklich fantastisch.
Modelle und Unterschiede
Von der D500 soll es zwei Modelle gegeben haben: die MK I und die MK II, die als Series 2 bezeichnet wird. Der technische Unterschied zwischen diesen beiden Modellen ist mir leider nicht bekannt, da ich nicht tief genug recherchiert habe. Ich habe jedoch erfahren, dass der Deckel bei einem Modell aus Hartplastik und bei dem anderen aus MDF gefertigt ist, was eine aufwendigere Herstellung bedeutet. Mein Modell ist jedenfalls die Series 2. Interessanterweise ist die Nachfrage nach dem MK II größer als nach der MK I.
Verarbeitungsqualität und Klang
Die Verarbeitung der D500 ist auf einem sehr hohen Niveau und unterscheidet sich kaum von Lautsprechern anderer Preisklassen. Zudem sehen die Tannoys so ansprechend aus, dass selbst meine bessere Hälfte zart darüber gestrichen hat – was bei Lautsprechern nicht oft passiert!
Klanglich treffen sie den Punkt: Die Stimmen werden sehr genau abgebildet, und der Hochtöner liefert eine ausgezeichnete Leistung. Der Bass könnte für meinen Geschmack jedoch etwas mehr Kontur und „Reinheit“ haben, insbesondere im Vergleich zu einer Dynaudio Contour 3.0. Sicherlich ist das Jammern hier auf hohem Niveau, dennoch blieb die D500 nicht lange bei mir, da sie nicht ganz meinen Hörgewohnheiten entsprach.
Kombination mit Verstärkern
Ich möchte noch anmerken, dass ich die D500 zusammen mit einem Octave V70 gehört habe, der dem Lautsprecher eine unglaubliche Lebendigkeit und Freude im Klang verlieh. Die Tannoys „flogen“ förmlich durch die Wohnung – nicht aufgrund der Leistung, sondern wegen ihrer unendlich lebendigen Spielweise. Ich halte sie für eine hervorragende Kombination mit Röhrenverstärkern, die jedoch etwas mehr Leistung als Trioden bieten sollten.
Abschließend lässt sich sagen, dass ich die Tannoys als tolle Lautsprecher betrachte, die jedoch nicht die gleiche emotionale Wiedergabe bieten wie meine Dynaudio. Im direkten Vergleich würde ich die D500 jedoch immer der 7NT und Nautilus 804 von B&W vorziehen.
In diesem Sinne…
Technische Daten:
- Modell: Tannoy Definition D500
- Baujahre: 1994 – 1998
- Hergestellt in: England
- Farbe: Black Ash(Schwarz),American Rosewood(Braun)
- Abmessungen: 934 x 314 x 344 mm (HxBxT)
- Gewicht: 28 kg
- Neupreis ca.: 1200.-€ (Stückpreis)
- Bauart: 2-Wege Bassreflex
- Chassis: Standbox
- Belastbarkeit: 110 Watt
- Wirkungsgrad: 91 dB
- Frequenzgang: 40 Hz – 30.000 KHz
- Übergangsbereiche: 400Hz / 1.7Khz
- Impedanz: 6 Ohm
- Tannoy Dual Concentric (Bass mittig um Hochtöner gebaut)Bi-Wiring