
T+A R 1200R
T+A R 1200R Receiver Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)
T+A steht seit jeher als Synonym für herausragendes HiFi und High-End „Made in Germany“. Meine erste Begegnung mit der Marke hatte ich bei einem meiner HiFi-Händler, der mir den Verstärker T+A PA 1500 in Kombination mit ein Paar B&W-Lautsprechern vorführte. Als HiFi-Neuling war ich sofort begeistert und konnte meine bisherige HiFi-Anlage – eine Sony Kompaktanlage – nicht mehr ernst nehmen. So begann die Suche nach einem gebrauchten Exemplar dieses Traumverstärkers. Zwar wurde es am Ende kein PA 1500, sondern ein PA 1000, doch diesem trauere ich bis heute nach.
Den hier beschriebenen Receiver habe ich als defekt bei eBay ersteigert und von einem Fachmann reparieren lassen. Die Verarbeitung ist – wie bei T+A üblich – tadellos, und das Design bleibt auch heute zeitlos attraktiv. Viele behaupten, T+A habe sich von den Braun-Geräten der Atelier-Serie inspirieren lassen. Tatsächlich ist eine gewisse Ähnlichkeit nicht von der Hand zu weisen, oder?
Auf der Rückseite befinden sich vier massive Lautsprecheranschlüsse sowie Eingänge für CD, AUX und Tape. Auf der Frontseite findet man Schalter für die verschiedenen Eingänge, den Tuner sowie Regler für Bässe und Höhen, die bei Nichtbenutzung elegant ins Gehäuse versenkt werden können – eine clevere Lösung. Wie das „R“ in der Modellbezeichnung 1200 bereits verrät, handelt es sich um einen Receiver, bei dem der Tuner bereits integriert ist. Dieser arbeitet ausgezeichnet, empfängt fast rauschfrei und liefert eine wunderbare Klangqualität. Der Verstärker selbst ist ebenfalls sehr gut, klingt neutral, aber dennoch musikalisch.
Was mir jedoch auffiel und fehlte, war der Tiefbass. Wenn ich meinen wesentlich kleineren und leichteren Qed 240A Verstärker zum Vergleich heranziehe, bin ich erstaunt, dass der vermeintlich überlegene T+A-Verstärker in puncto Basswiedergabe schwächer abschneidet. Dieses Phänomen hatte ich schon einmal bei einem T+A-Gerät, und zwar beim PA 1520. Um Missverständnisse zu vermeiden: Beim Titel „What Do You Say Now“ von Layo & Bushwacka! gibt es eine kurze Passage mit einem sehr tiefen Bass. Fast alle meine Verstärker schaffen es, diesen Bass überzeugend darzustellen, doch der R1200 R nicht.
Wie dem auch sei – die Stärken des T+A Receivers liegen wohl eher im Bereich Klassik und Jazz. Dennoch zeigt mir diese Erfahrung, dass der Receiver möglicherweise nicht so neutral ist, wie es den Anschein hat. Er ist ein guter Vertreter seiner Gattung, aber für mich keine wirkliche Alternative. Im direkten Vergleich entfaltet der Qed 240A einfach eine ganz andere Dynamik und liefert eine beeindruckende Bassperformance!
Verstärker:
- Impulsleistung an 8 Ohm: 150 Watt
- Impulsleistung an 4 Ohm: 290 Watt
- Leistungsbandbreite: 1 Hz – 300 kHz
- Frequenzgang (+0 – 3 dB): 1 Hz – 400 kHz
- Anstiegsgeschwindigkeit: 60 V/μs
- Dämpfungsfaktor: > 500
- Geräuschspannungsabstand: > 110 dB
- Klirrfaktor: < 0,002 %
- Siebbank: 50.000 μF
- Netzanschluss: 110 V oder 220 / 240 V, 50 Hz
- Abmessungen: 7,5 x 44 x 39 cm
- Gewicht: 11 kg
- Farben: Schwarz (9005), Alu silber, Chrom (Sonderausführung)
- Sonderausstattung: Phonomodul ersetzt einen HP-Eingang
Tuner:
- Empfangsbereich FM: 87,5 – 108 MHz
- Empfindlichkeit (Mono, S/N = 26 dB): 0,9 μV
- Empfindlichkeit (Stereo, S/N = 46 dB): 28 μV
- Übersteuerungsfestigkeit: > 110 dB
- Attenuator (Local, DX): Dynamisch, schaltbar
- Tunerkreise, abgestimmt: 4 x Quarz PLL, digital
- Selektivität (df = 300 kHz): 80 dB/60 dB
- Stereoübersprechdämpfung (1 kHz): > 40 dB
- MPX-Filterung: 19 kHz + 38 kHz
- Klirrfaktor bei 40 kHz Hub:
- Stereo Wide: < 0,10 %
- Stereo Narrow: < 0,15 %
- Mono Narrow: < 0,10 %
- Geräuschspannungsabstand (M/S): > 79 dB / 72 dB
- Frequenzgang (-/+ 1,5 dB): 5 Hz – 15 kHz
- RDS-Anzeige: Stationsname über R-System
- Fernbedienung: Vorhanden