KEF Reference 203

KEF Reference 203

Kef Reference 203 Standlautsprecher Erfahrungsbericht / Test:

Reymond Cooke und die Gründung von KEF

Reymond Cooke war der Gründer der Firma KEF Anfang der Sechziger Jahre. Sicherlich hatte er große Visionen, aber dass KEF ein fester Bestandteil der High-End-Szene werden würde, war vermutlich nicht in seinen kühnsten Vorstellungen so klar absehbar. Mit viel Leidenschaft, Ehrgeiz und einer engagierten Belegschaft wurde die Firma schließlich zu dem, was sie heute ist.

Die Einführung des Uni-Q Chassis

1988 brachte KEF das Uni-Q Chassis auf den Markt, ein System, das mit einem Hochtöner ausgestattet war, der in der Mitte einen Konusmitteltöner integrierte. Ein innovatives Konzept, das sicherlich eine technische Bereicherung darstellt. Jedoch ist es nicht ganz korrekt, das Uni-Q als völlige Neuerfindung zu präsentieren, da solche Systeme bereits von anderen Herstellern existierten. Besonders die Coaxial-Chassis von Tannoy und ähnlichen Firmen spielten die volle Bandbreite ab, während das Uni-Q nur Mitten- und Hochtonfrequenzen abbildet.

Die Tesla Lautsprecher und ihre Chassis

Falls euch Tesla als Lautsprechermarke etwas sagt (nicht zu verwechseln mit der Automarke von Elon Musk oder dem Erfinder Nikola Tesla), auch diese hatten ein ähnliches Chassis-System im Angebot, bei dem der Hochtöner nicht im Chassis integriert, sondern mittig aufgesetzt war. Die Idee hinter diesem System existierte also schon lange, bevor KEF das Uni-Q entwickelte. Dennoch hat KEF das System weiter optimiert, was Respekt verdient.

Die KEF Reference 203 im Test

Nun zu den KEF Reference 203 Lautsprechern. Diese gehören nicht mir, sondern einem Bekannten, aber ich hatte die Gelegenheit, sie ausgiebig an einem ASR Emitter 2 HD zu hören. Die Mittenwiedergabe hat mich schlichtweg umgehauen. Es ist beeindruckend, wie gut die Stimmen transportiert und abstrahiert werden. Auch die Räumlichkeit ist exzellent; man hört genau, aus welcher Richtung der Wind im Studio weht. Die Bässe sind klar und druckvoll, und die Tiefe des Klangs ist für die meisten Musikstücke mehr als ausreichend.

Bässe und Hochtöner der Reference 203

Die tiefen Bässe sind sicherlich dem größeren Modell, der Reference 205, vorbehalten. Für den Großteil der Musik, die die meisten hören, reichen die Reference 203 jedoch völlig aus. Wer jedoch James Blaks „Limit to your Love“ besitzt, könnte in den tiefen Frequenzen möglicherweise einen kleinen Mangel bemerken.

Allerdings waren die Hochtöner für mich nicht optimal genug. Ich fand den Klang unsauber, und stellenweise war er sogar nervig. Ob das an der verwendeten Kette lag, kann ich nicht abschließend beurteilen.

Verarbeitung und Optik der Reference 203

Die Verarbeitung der Lautsprecher ist hervorragend und lässt keinerlei Raum für Kritik. Allerdings ist das Design nicht ganz mein Geschmack. Irgendwie wirkt die Optik unruhig, und die großen Reflexlöcher an der Front tragen nicht gerade zu einem harmonischen Gesamtbild bei. Für mich wären diese Lautsprecher aufgrund der Optik leider keine Wahl, auch wenn sie technisch hervorragend sind. Es scheint, als wollten die Designer der Reference-Serie der Nautilus-Serie von Bowers & Wilkins nacheifern, was aber nicht meinen ästhetischen Vorstellungen entspricht.

Fazit

Letztlich ist es alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Die KEF Reference 203 bieten in vielen Bereichen hervorragende Leistungen, aber für mich persönlich trifft die Serie nicht den richtigen Ton, sowohl in Bezug auf den Klang als auch auf das Design.

Technische Daten der KEF Reference 203

Parameter Wert
Breite 24,8 cm
Höhe 102,0 cm
Tiefe 40,5 cm
Gewicht 26,5 kg
Aufstellungs-Tipp Frei auf Spikes, mit mindestens 70 cm Abstand zu Rück- und Seitenwand. Für Räume bis max. 50 qm.
Betriebsspannung für 90 dB SPL 3,6 V
Impedanz (Minimum) 3,3 Ohm
Maximallautstärke (oberer Wert) 110 dB
Maximale Lautstärke (unterer Wert >45 Hz) 110 dB
Untere Grenzfrequenz (-3 dB) 50 Hz
Untere Grenzfrequenz (-6 dB) 42 Hz