Bingo Miki inner Galaxy Orchestra back to the See Test:

Overall Rating: ★★★☆☆ (3/5)

Das Album „Back to the Sea“ von Bingo Miki & Inner Galaxy Orchestra ist ein faszinierendes Werk, das die Kreativität und musikalische Vision des japanischen Komponisten und Arrangeurs Bingo Miki (Hajime Miki) widerspiegelt. Hier sind detailliertere Informationen zu diesem Album:

Hintergrund

Bingo Miki, geboren 1935 in Japan, war ein bedeutender Komponist, Bandleader und Arrangeur in der japanischen Jazzszene. Er ist vor allem für seine Arbeit mit großen Ensembles bekannt, bei denen er westliche Jazzstile mit asiatischen musikalischen Elementen kombinierte. Miki gründete das Inner Galaxy Orchestra, ein großes Ensemble, das als Plattform für seine komplexen und oft experimentellen Kompositionen diente.

Albumkonzept

„Back to the Sea“ wurde 1978 veröffentlicht und ist Teil einer Serie von Alben, die Miki mit dem Inner Galaxy Orchestra aufgenommen hat. Das Album repräsentiert Miki’s Interesse an der Natur, insbesondere an der See, was sich im Titel und den musikalischen Themen widerspiegelt. Die Musik auf diesem Album ist stark orchestriert und zeigt eine breite Palette von Stilen, die von traditionellem Big Band Jazz über moderne Fusion bis hin zu avantgardistischen Elementen reichen.

Musikalischer Stil und Struktur

Miki’s Kompositionsstil auf „Back to the Sea“ ist geprägt von einer komplexen Struktur, die oft lange und vielschichtige Kompositionen umfasst. Die Musik ist melodisch und harmonisch reich, mit einem starken Fokus auf Bläserarrangements. Die Kompositionen sind sorgfältig orchestriert und nutzen die volle Bandbreite des Orchesters, um dramatische und emotionale Klanglandschaften zu erzeugen.

• Orchestrierung: Das Inner Galaxy Orchestra besteht aus einer Vielzahl von Instrumenten, darunter traditionelle Jazzinstrumente wie Trompeten, Posaunen und Saxophone sowie Streicher und Perkussion. Diese breite Instrumentierung ermöglicht es Miki, dichte und komplexe Klangstrukturen zu schaffen.
• Fusion-Elemente: Miki integriert auch Elemente der Fusion, indem er elektronische Instrumente wie Synthesizer verwendet und Einflüsse aus der Rock- und Popmusik einbezieht.
• Asiatische Einflüsse: Neben westlichen Jazzstilen sind in Miki’s Kompositionen oft asiatische melodische und rhythmische Elemente zu finden, die seine japanischen Wurzeln widerspiegeln.

Tracklist

Die genaue Tracklist des Albums „Back to the Sea“ variiert je nach Ausgabe, aber hier ist eine mögliche Zusammenstellung der Titel:

• Back To The Sea (Prologue) – 9:35
  • Dieses Eröffnungsstück setzt den Ton des Albums mit einer weitläufigen, orchestralen Einführung. Es thematisiert die Rückkehr zum Meer und beginnt mit einem majestätischen Thema, das die Weite und Tiefe des Ozeans symbolisiert. Die Musik entwickelt sich langsam, wobei das Orchester eine Atmosphäre von Erhabenheit und Geheimnis schafft, die den Hörer auf eine Reise in die Unterwasserwelt vorbereitet.
• Swingin‘ On The Horizon – 5:54
  • Ein lebendiger und rhythmischer Track, der das Gefühl des Schwingens am Horizont einfängt. Hier zeigt Miki seine Jazz-Wurzeln durch swingende Rhythmen und dynamische Bläserarrangements. Das Stück vermittelt die Freiheit und das Abenteuer des Meeres, als ob man auf den Wellen tanzt, während die Sonne über dem Horizont steht.
• When Waves Sing – 3:53
  • Dieses kürzere Stück fängt die poetische und musikalische Qualität der Meereswellen ein. Die sanften, wellenförmigen Melodien der Streicher und Holzbläser imitieren das ständige Auf und Ab der Wellen. Der Track ist ruhig und reflektierend, mit einer leichten Melancholie, die die beruhigende, aber auch geheimnisvolle Natur des Ozeans widerspiegelt.
• Natural Flow –  7:01
  • Ein fließendes, dynamisches Stück, das die natürliche Bewegung und den Rhythmus des Wassers darstellt. Die Komposition verwendet ein stetiges, pulsierendes Tempo, das die Unaufhaltsamkeit der Natur widerspiegelt. Die Musik baut sich auf und entwickelt sich wie ein Fluss, der sich seinen Weg durch die Landschaft bahnt, voller Energie und Leben.
• Merman’s Dance – 9:45
  • Ein faszinierendes und lebhaftes Stück, das den Tanz eines Meermannes darstellt. Hier zeigt Miki seine Fähigkeit, eine Geschichte durch Musik zu erzählen, mit verspielten Melodien und rhythmischen Variationen, die die Bewegungen und Anmut eines mythischen Meeresbewohners einfangen. Das Stück hat eine geheimnisvolle und fast magische Qualität, die die Fantasie anregt.
• Back To The Sea (Epilogue) – 2:25
  • Dieser Schlusstrack nimmt das Hauptthema des Prologs wieder auf und schließt das Album in einer symmetrischen Form ab. Das Epilog verleiht dem Album einen ruhigen und abgeschlossenen Eindruck, indem es die musikalischen Motive des ersten Stücks aufgreift und sie zu einem meditativen Ende bringt. Es symbolisiert die endgültige Rückkehr zum Meer, als Ort der Ruhe und des Ursprungs.

Rezeption und Einfluss

„Back to the Sea“ wurde zwar nicht zum internationalen Jazz-Mainstream, hat aber innerhalb der japanischen Jazzszene und unter Jazzliebhabern weltweit Anerkennung gefunden. Es wird oft als ein Beispiel für die Innovationskraft der japanischen Jazzszene in den 1970er Jahren angesehen, einer Zeit, in der viele japanische Musiker begannen, sich von ihren amerikanischen Vorbildern zu emanzipieren und eigene, kulturell verankerte Jazzstile zu entwickeln.

Verfügbarkeit und Sammlerwert

Das Album ist heute relativ selten und hat unter Sammlern einen hohen Wert. Es wurde hauptsächlich in Japan veröffentlicht und ist auf Vinyl sehr begehrt. Digitale Versionen oder CDs sind schwer zu finden, was das Album zu einem gesuchten Sammlerstück macht.

Weitere Werke von Bingo Miki

Bingo Miki hat neben „Back to the Sea“ mehrere andere bedeutende Alben mit dem Inner Galaxy Orchestra aufgenommen, darunter „Montreux Cyclone“ (1976) und „Scandinavian Suite“ (1977). Diese Alben zeigen ebenfalls seine einzigartige Mischung aus Jazz, klassischer Musik und asiatischen Einflüssen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Back to the Sea“ ein bedeutendes Werk in der Diskographie von Bingo Miki ist und einen wichtigen Beitrag zur japanischen Jazzgeschichte darstellt. Es ist ein Album, das sowohl für Jazz-Enthusiasten als auch für Liebhaber orchestraler Musik von großem Interesse ist.