Jacques-Loussier Plays-Bach CD Cover Album

Jacques Loussier  Plays Bach

Jacques Loussier – Plays Bach Hörbericht:

  • Label: Telarc – CD-83411
  • Format: CD, Compilation, Repress
  • Land: USA
  • Veröffentlicht: Neu aufgelegt 1996
  • Genre: Jazz / Classic
  • Stil: Bop, Easy Listening, Jazz, Klassik
  • Werbung Amazon Link: Jacques Loussier 

Jacques Loussier TrioJacques Loussier Plays Bach: Ein audiophiles Meisterwerk zwischen Klassik und Jazz

Das Album Jacques Loussier Plays Bach aus dem Jahr 1959 ist nicht nur ein musikalisches Meisterwerk, sondern auch ein echtes audiophiles Juwel. Es bringt die präzise und formale Schönheit von Johann Sebastian Bachs Kompositionen mit der Freiheit und Improvisation des Jazz in Einklang. Unter der Leitung des französischen Pianisten Jacques Loussier gelingt es dem Trio, Bachs Werke neu zu interpretieren und sie mit jazzigem Flair und modernem Schwung zu versehen, ohne dabei die ursprüngliche Struktur und Tiefe der Musik zu verlieren.

Die Interpreten: Virtuosen des Jazz und der Klassik

Jacques Loussier: Der Brückenbauer zwischen Klassik und Jazz

Jacques Loussier war ein klassisch ausgebildeter Pianist, der schon früh den Wunsch verspürte, die Musik von Bach in einem neuen Licht zu präsentieren. Durch seine technische Brillanz und tiefgehende Musikalität verstand er es, die filigranen Strukturen der Barockmusik mit den freien und expressiven Elementen des Jazz zu kombinieren. Loussier war nicht nur Pianist, sondern auch ein Visionär, der die traditionellen Barockkompositionen in die Gegenwart brachte und gleichzeitig die Spielweise des Jazz bewahrte. Seine Kunstfertigkeit am Klavier ist ein unverwechselbares Merkmal des Albums, und jeder Akkord, den er anschlägt, ist eine Hommage an Bachs Kompositionsgenie, durchzogen von der Freiheit und der Spontaneität des Jazz.

Pierre Michelot: Der Bassist mit dem unfehlbaren Timing

Pierre Michelot, ein bedeutender französischer Kontrabassist, brachte seine jahrzehntelange Erfahrung und sein ausgezeichnetes Timing in die Musik des Trios ein. Michelot, der unter anderem mit Jazzgrößen wie Miles Davis und Chet Baker arbeitete, fügte eine warme, tiefgründige Dimension hinzu. In den Werken Bachs lieferte er nicht nur das rhythmische Fundament, sondern auch melodische Akzente, die das Gesamtbild bereicherten. Sein Bassspiel ist subtil, aber ausdrucksstark und verleiht der Musik eine fast greifbare Tiefe.

Christian Garros: Der Schlagzeuger, der die Struktur lebendig macht

Der Schlagzeuger Christian Garros trug ebenfalls maßgeblich zum Erfolg dieses Projekts bei. Garros verstand es, mit seinem Spiel die Struktur der Stücke zu respektieren, ohne den Jazzgeist zu vernachlässigen. Mit dezent gesetzten Akzenten und seinem feinen Gespür für Dynamik und Timing füllte er den Raum zwischen den harmonischen Linien aus und trug zur Intensität der Aufnahme bei. Sein Schlagzeugspiel verleiht der Musik eine subtile Energie, die den Hörer mitnimmt, ohne die präzise Ausführung der Bachschen Werke zu überschattet.

Das Konzept: Bachs Musik neu interpretiert

Das Konzept von Jacques Loussier Plays Bach ist nicht einfach eine bloße Jazzadaption klassischer Musik. Loussier und sein Trio gehen viel weiter: Sie schaffen eine Kunstform, die die barocke Klarheit und die Komplexität von Bachs Kompositionen in die improvisierte Welt des Jazz überführt. Anstatt Bach nur zu „jazzen“, wie es oft bei klassischen Jazz-Interpretationen der Fall ist, bleibt Loussier stets der Struktur und den Formelementen treu, während er gleichzeitig in harmonische und rhythmische Freiheiten aufbricht. Das Repertoire umfasst eine Vielzahl von Bachs bekanntesten Werken, darunter Präludien, Fugen und Sätze aus dem Wohltemperierten Klavier, dem Italienischen Konzert sowie verschiedenen Chorälen und Arien.

Loussier gelingt es, die Werke von Bach mit überraschenden Jazz-Improvisationen zu bereichern, die dennoch die Melodien und die Harmonie des Originals beibehalten. Dabei wird die Musik lebendig, ohne ihren klassischen Charakter zu verlieren. Diese Mischung aus strukturierter Musik und freiem Jazz schafft eine spannende, aber dennoch respektvolle Hommage an den großen Barockkomponisten.

Audiophile Qualität: Eine klangliche Offenbarung

Die Aufnahmequalität von Jacques Loussier Plays Bach ist ein wahres Meisterwerk in der Welt der Audiophilen. Die Produktion ist so fein abgestimmt, dass jedes Instrument mit außergewöhnlicher Klarheit und Detailtreue eingefangen wird. Die Transparenz des Klangs lässt keinen Zweifel daran, dass hier eine der besten Jazz-Aufnahmen der Geschichte vorliegt – und das nicht nur musikalisch, sondern auch technisch.

Der Klang des Klaviers ist kristallklar, jede Nuance, jede Betonung Loussiers ist hörbar und präzise. Der Kontrabass von Michelot wird mit einer bemerkenswerten Wärme und Tiefe eingefangen, sodass jeder Ton fast greifbar wird. Garros’ Schlagzeugspiel ist subtil, aber sehr präsent – die Zimbeln klingen wie in einem echten Raum, der Bassdrum gibt den Puls ohne Übertreibung und verleiht der Musik ihre notwendige Drive. Besonders hervorzuheben ist die Balance zwischen den Instrumenten: Die Aufnahme hat eine natürliche Raumtiefe, die dem Hörer das Gefühl gibt, direkt im Aufnahmestudio zu sein.

Für Audiophile ist dies eine Aufnahme, die nicht nur die Musik, sondern auch die klanglichen Details der Performance auf eine neue Ebene hebt. Diese Aufnahme ist ein Paradebeispiel dafür, wie Musik und Technik miteinander verschmelzen können, um ein unvergessliches Hörerlebnis zu schaffen.

Fazit: Ein Meisterwerk der Jazz-Interpretation und audiophilen Klangkunst

Jacques Loussier Plays Bach gehört für viele, darunter auch die Audiophile Szene, zu den besten Klavier-Jazz-Interpretationen klassischer Musik. Es handelt sich um eine meisterhafte Verschmelzung von zwei Welten – der klassischen Musik von Bach und dem freien, lebendigen Geist des Jazz. Doch nicht nur die künstlerische Leistung ist herausragend, auch die Aufnahmequalität setzt Maßstäbe, die selbst die anspruchsvollsten Audiophilen in Staunen versetzen wird.

Die Aufnahme ist so außergewöhnlich, dass sie in der audiophilen Szene fast schon als Geheimtipp gilt. Wenn mehr Menschen wüssten, welche akustische Qualität sie bei dieser CD erwartet, wären die Preise längst nicht mehr unter 300 Euro zu finden. Doch statt in wertvolle, meisterhafte Aufnahmen wie diese zu investieren, kaufen viele Hörer lieber teure, tausendfach limitierte Ausgaben von Pink Floyd, in der Hoffnung, neue Klangdetails zu entdecken.

Lieber HiFi-Freund, wenn du wirklich das Gefühl haben möchtest, Musik zu hören, die du bis dato noch nie gehört hast, dann musst du dich von den gewohnten Pfaden entfernen und Werke wie Jacques Loussier Plays Bach entdecken. Hier wird dir eine Klangwelt eröffnet, die du zuvor nie erlebt hast – eine, die du schon gekannt hast, aber noch nie so gehört hast. Loussier und sein Trio führen dich auf eine Reise, bei der du Bachs Musik auf eine völlig neue Art und Weise erleben wirst. Ein wahrhaft audiophiles Erlebnis, das deine Sammlung bereichern wird.

Zitat von einem Bekannten:

„Macht euch und mir einen gefallen. Natürlich nur, wenn eure Nachbarn keine Psychopathen sind, eure Anlage es zulässt, die bessere Hälfte ausser Haus ist, die Haustiere einen Gehörschutz haben und alle andere Probleme bringenden Sachen ausgeschlossen sind empfehle ich euch, Titel Concerto In D Minor Allegro von Anfang bis End laut zu hören. Ich verspreche euch!  Concerto In D Minor Allegro schießt euch zum Mond!“

Zitat Ende.

Tracklist und eine kurze Beschreibung:

    1. Fugue No. 5 In D Major – 4:29
      • Eine komplexe Fuge von Bach, die mit ihrer klaren Struktur und ihrem eleganten Thema besticht. Sie ist ein Beispiel für Bachs meisterhafte Kontrapunkttechnik.
    2. Italian Concerto
      • Allegro – 4:55
        Ein lebhaftes und dynamisches Stück, das die italienische Konzertform mit strahlenden Melodien und einer kräftigen, schnellen Bewegung widerspiegelt.
      • Andante – 5:25
        Eine ruhigere, lyrische Passage mit sanften und harmonischen Melodien, die einen Kontrast zum Allegro bildet.
      • Presto – 2:58
        Ein schneller, spritziger Abschluss, der die Energie des gesamten Konzerts zusammenfasst.
    3. Pastorale In C Minor – 6:43
      • Ein ruhiges, meditativen Stück, das die sanften und besinnlichen Klänge der barocken Pastoraltradition widerspiegelt. Es erzeugt eine friedliche Atmosphäre.
    4. Air On A G String – 3:33
      • Eines von Bachs bekanntesten und beliebtesten Stücken. Es zeichnet sich durch seine ruhige, fließende Melodie aus, die oft als besonders ergreifend und emotional beschrieben wird.
    5. Toccata & Fugue In D Minor – 10:50
      • Ein dramatisches und monumentales Werk, das für seine beeindruckende Orgelmusik bekannt ist und durch seine intensive Dynamik und die komplexe Fugentechnik zu den berühmtesten Werken Bachs gehört.
    6. Gavotte In D Major – 7:20
      • Ein fröhliches und beschwingtes Tanzstück im barocken Stil, das durch seine lebendige Melodie und rhythmische Struktur einen festlichen Charakter erhält.
    7. Concerto In D Minor
      • Allegro – 11:46
        Ein kraftvoller und energiegeladener Auftakt des Konzerts, der die Virtuosität der Musiker betont und mit seinen schnellen Passagen beeindruckt und die heimische Anlage fordert.
      • Adagio – 4:26
        Eine langsame, wunderschöne Passage, die eine melancholische und emotionale Tiefe erzeugt.
      • Allegro – 6:09
        Ein lebendiger Abschluss, der die gesamte musikalische Reise des Konzerts mit einer dramatischen und schwungvollen Melodie zusammenführt.