Marantz PM 14

Marantz PM 14

Maranz PM 14 High End Vollverstärker Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Ein entspannter Nachmittag

An einem herrlichen Sommer-Sonntagnachmittag saß ich in meinem Hörzimmer, umgeben von meiner HiFi-Anlage, und genoss eine Schallplatte nach der anderen. Während meine Familie einen Ausflug unternahm, hüllte ich mich in die wohlige Stille und ließ mich von der Musik von Tracy Chapman verzaubern. Mit einem kühlen Schokoladenmilchshake in der Hand fühlte ich mich wie Gott in Frankreich. Doch die Idylle endete abrupt, als plötzlich mein Telefon klingelte.

Das unerwartete Telefonat

Zunächst überlegte ich, das Gespräch zu ignorieren, um meine Ruhe nicht zu stören. Aber was, wenn es die Familie war und sie meine Hilfe brauchten? Also nahm ich schließlich ab. Am anderen Ende war jedoch kein Familienmitglied, sondern ein Flohmarktverkäufer, der mich um eine Besichtigung eines Verstärkers bat. Obwohl ich eigentlich nicht aus dem Haus wollte, ließ ich mich nach einigem Zögern überreden und bat ihn, mir das Gerät am Telefon zu beschreiben. „Es handelt sich um einen Verstärker namens ‚Muraz‘,“ erklärte er. Ich kannte die Marke nicht und war skeptisch, doch als er von einem runden Fenster in der Mitte sprach, wusste ich sofort, um welches Modell es sich handelte. Also schlüpfte ich schnell in meine Schuhe und machte mich auf den Weg zu Fadil.

Ein besonderer Fund

Bei meiner Ankunft erwartete mich ein schwarzer PM 14, der mich förmlich anlächelte: „Mon amour, nimm mich mit, ich gehöre nur dir.“ Nach einer kurzen Preisverhandlung – die nicht länger als zehn Sekunden dauerte – zahlte ich und lud das Gerät ins Auto. Die Rückfahrt dauerte etwa 50 Minuten, und ich hoffte, dass meine Familie noch unterwegs war, damit ich den neuen Verstärker in Ruhe testen konnte. Doch wie das Schicksal es wollte, stand meine Frau mit dem Besen in der Hand vor der Tür, beschäftigt damit, den Schmutz, den unser Hund ins Haus getragen hatte, zu beseitigen. „Putzt du oder hast du Flugpläne für heute?“ fragte ich scherzhaft – eine Bemerkung, die ich mir besser hätte sparen sollen. Der Verstärker-Test musste so leider um einige Tage verschoben werden.

Der erste Testlauf

Nachdem die Familienharmonie wiederhergestellt war, schloss ich den schwer verarbeiteten PM 14 an meine HiFi-Anlage an. Doch dann die Enttäuschung: Der Verstärker funktionierte nicht! Nach zwei langen Wochen holte ich ihn aus der Reparatur ab. Mein Techniker berichtete, dass einige Widerstände defekt waren, aber die Reparaturkosten von 60 Euro waren überschaubar. Endlich war es soweit: Der PM 14 durfte zeigen, was in ihm steckt. Auf dem Foto erkennt man die erste Version der 14er-Serie, gefolgt von der MK II Ki-Version. Das Design ist unverkennbar und zeigt stolz die Zugehörigkeit zur Marantz-Familie.

Meine Einschätzung des PM 14

Ich muss zugeben, dass mir viele Geräte von Marantz in der Vergangenheit nicht mehr wirklich zusagten. Die Marke empfinde ich als überbewertet, besonders auf Flohmärkten. Dort glauben viele Verkäufer, dass sie ein wahres Goldstück in den Händen halten, wenn sie ein Marantz-Gerät anbieten, was sich auch in den Preisen widerspiegelt. Deshalb bin ich oft skeptisch gegenüber der Marke. Meine Meinung zu Marantz? Hervorragende Verarbeitung, ein wunderschönes Design, aber klanglich oft zu weich.

Der PM 14 überrascht

Doch der PM 14 belehrte mich eines Besseren. Natürlich brachte er die typische Marantz-Wärme mit, doch diese klang nicht weich, sondern vermittelte eine präzise und kraftvolle Dynamik – fast wie ein kräftiger V8-Motor! Besonders beeindruckend war, dass der Verstärker mit all meinen Lautsprechern perfekt harmonierte. Er ließ keine Details verloren gehen und lieferte einen Tiefbass, der fast schon furchteinflößend war. Selbst Lautsprecher, die ich zuvor als ungeeignet empfunden hatte, erlebten mit dem PM 14 eine klangliche Wiederauferstehung.

Fazit und ein neuer Favorit

Ja, der PM 14 ist wirklich ein herausragender Verstärker von Marantz, den ich uneingeschränkt empfehlen kann! Inzwischen habe ich den PM 14 zwar verkauft, aber nur, weil ich mich in die MK II Ki-Version verliebt habe, die jetzt vor mir steht und die ich in einem weiteren Test behandeln werde. Wenn man so will, hat mich der PM 14 wieder zu Marantz zurückgeführt und viele meiner Vorurteile aufgelöst – abgesehen vom anhaltenden Preis-Hype. In diesem Sinne…

Technische Daten:

  • Modell: PM-14
  • Baujahre: 1996-2000
  • Farbe: gold u.schwarz
  • Typ: Analog
  • Fernbedienung: ja
  • Abmessungen: 458x146x410 mm (Gehäuse)
  • Abmessungen: 458x166x464 mm (incl. aller Überstände)
  • Gewicht: 23kg
  • Listenpreis ca.: 5000,-DM (2550,-€)
  • Verkaufspreis 2000: 3200,-DM bis 4000,- DM
  • Anzahl der Eingänge: 5 Line (CD, Tuner, TV, DVD, Tape1, Tape2) 1 CD balanced 1 Phone MM/MC MainIn
  • Anzahl der Ausgänge: PreOut 2 Record out 2 Lautsprecher
  • 2 RC-Bus zur Fernbedienung anderer Geräte
  • Dauerleistung (bei Klirrfaktor) 0,01% 8 Ohm: 138 Watt (DIN) 4 Ohm: 220 Watt (DIN)
  • Dynamikleistung: 8 Ohm: 148 Watt (IHF) 4 Ohm: 250 Watt (IHF)
  • Gesamtklirrfaktor: 0,01
  • Dämpfungsfaktor: 150
  • Frequenzgang: 5Hz – 60kHz (+0, -1dB)
  • Fremdscpannungsabstand: 110dB CD, 90dB Phono MM, 76dB Phono MC
  • Stereokanaltrennung: >74dB (1kHz), >66dB (10kHz) Klangregelung:Bass: +-8 Höhen: +-8
  • Loudness: nein
  • High Filter: nein
  • Mute: ja
  • Direct/Line-Straight: ja
  • Temperaturanzeige