
Fisher STE 1110
Fisher STE 1110 Vintage Lautsprecher Erfahrungsbericht/ Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Lang ist es her, als ich mich dem Genuss der STE 1200 voll und ganz hingeben konnte. Leider habe ich vor geraumer Zeit die „Top of the Line“-Fisher-Lautsprecher nach Russland verkauft. Der Grund war nicht etwa der Klang, sondern vielmehr das Aussehen. Aber bevor ihr meine Einstellung falsch versteht, füge ich hinzu, dass mir der Klang wichtiger ist als die Optik. Wenn die schlechtere Hälfte jedoch auf die Idee kommt, absolut gegen HiFi zu sein, sind solche Trümmer die denkbar schlechteste Wahl. Aber mal unter uns: Es ist nicht fair, alles auf die Holde zu schieben. Nach einer längeren Zeit fand ich die Lautsprecher ebenfalls nicht mehr schmeichelhaft, zumal sie in meiner neuen Wohnung als „Männerboxen“ nicht mehr adäquat platziert werden konnten. Dennoch hinterließen die STE 1200 einen einprägsamen Eindruck, der nicht so schnell aus meinen Gedanken verschwinden will. Deshalb sehe ich der Marke Fisher heute anders entgegen als damals.
Insbesondere die Lautsprecher von Fisher – sicherlich nur ein kleiner Teil – finden immer wieder meine Beachtung. So konnte ich mir ein Paar STE 1110 für schlappe Euros bei einer Haushaltsauflösung mitnehmen. Die Verarbeitungsqualität ist natürlich „Fisher-like“, und andere Hersteller aus der Zeit konnten wertigere Lautsprecher in derselben Klasse produzieren. Doch Fisher trumpfte mit herausragenden klanglichen Eigenschaften auf. Als ich die 1110 mit Mühe und Not in den dritten Stock geschleppt hatte, kam für mich nur ein Röhrenverstärker als Spielpartner in Frage. Ich entschied mich für meinen Sherwood SS7700 III und als CD-Player für den wunderbaren Pioneer PD 9700, der baugleich mit dem Urushi PD 75 ist.
Erneut durfte Diana Krall ihre wunderbare Stimme im Raum entfalten. Natürlich ist die STE 1110 keine 1200, aber was aus dieser Box an musikalischem Ausdruck herauskommt, sucht im Vintage-Bereich und in dieser Preisklasse seinesgleichen! Der Hochtonbereich ist absolut stressfrei, die Mitten sind groß und transparent, und die Bässe sind trocken und tief. Was will man mehr? Und im Ernst: Nachdem ich die Lautsprecher eine ganze Weile hören konnte, stellte ich mir die Frage, ob man für das 2- bis 3-Fache wirklich eine NS 500 von Yamaha braucht. Für mich sind das tolle Vintage-Lautsprecher, die mit einem Röhrenverstärker erst so richtig Spaß machen, aber auch mit Transistorverstärkern machen die STE 1110 keine Grätsche. Leider sind sie selten, aber auch nicht sonderlich teuer – von daher, die Augen offen lassen. In diesem Sinne…
Technische Daten:
- Modell: STE-1110
- Baujahre: 1978 – 1984
- Hergestellt in: Japan
- Farbe: Birke, Kirsche
- Abmessungen: 594 x 380 x 328 mm (HxBxT)
- Gewicht: 18,6 kg
- Neupreis ca.: 798 DM pro Stück
- Bauart: 2-Wege Bassreflex
- Chassis: Tiefton: 300 mm Konus Hochton: 30 mm Kalotte
- Belastbarkeit (Nenn-/Musikb.): 50 W / 100 W
- Wirkungsgrad: 92 dB / W / m
- Frequenzgang: 40 – 20’000 Hz
- Übergangsbereiche: 2’500 Hz
- Impedanz: 8 Ohm