Akai GX 646
Akai GX 646 High End Tonbandgerät Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Ach, waren das noch Zeiten, als Vater stolz mit seiner ersten Tonbandmaschine nach Hause kam! Wir Kinder sollten erst einmal einen respektvollen Abstand zu diesem faszinierenden Gerät halten, das für uns wie ein Stück Zukunft wirkte. Damals war es keine GX 646, sondern eine ganz normale Grundig-Bandmaschine. Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie es gewesen wäre, wenn Daddy statt der Grundig eine Akai mitgebracht hätte – das wäre sicherlich ein ganz besonderes Ereignis gewesen. Aber das ist für diese Geschichte weniger relevant. Die GX 646, über die wir hier sprechen, wurde zwischen 1982 und 1984 produziert und hatte damals einen Neupreis von unglaublichen 2000 DM! Den etwas älteren Lesern muss ich wohl nicht erklären, wie viel 2000 DM in den frühen 80er Jahren tatsächlich wert waren – es war eine erhebliche Summe, die diese Maschine zu einem echten Luxusartikel machte.
Wer sich gezielt für diese Beschreibung interessiert, weiß sicherlich schon um die herausragenden Qualitäten dieser Akai-Maschine. Doch muss ich meine Perspektive hier ehrlich darlegen: So beeindruckend die Akai-Maschinen auch aussehen mögen und so hochwertig die Glas-Tonköpfe sind, halte ich die Preise, die heutzutage für diese Geräte verlangt werden, für überzogen. Nehmen wir als Vergleich eine ReVox A700. Zugegeben, sie ist nicht unbedingt eine Schönheit im klassischen Sinne – vor allem, wenn man sie neben eine Akai stellt. Aber klanglich, das muss ich betonen, ist sie ein herausragendes Gerät. In Sachen analoger Klangwiedergabe ist die ReVox A700 meiner Meinung nach der Akai deutlich überlegen.
Ein Bekannter von mir, der sich intensiv mit Akai-Maschinen beschäftigt, erwähnte, dass alle Akai-Tonbandgeräte einen integrierten Equalizer haben sollen, der die Höhen und Mitten anhebt. Sollte das tatsächlich zutreffen, könnte es bedeuten, dass viele Akai-Nutzer die lauten Höhen fälschlicherweise für eine besondere Brillanz halten. Laute Hochtonsignale sind jedoch in erster Linie genau das: laut. Mehr nicht. Es wäre ein Irrtum, sie allein deshalb für klanglich überlegen zu halten.
Für mich persönlich spielen all diese technischen Details allerdings keine große Rolle mehr. Zum einen, weil ich keine Bandmaschinen mehr nutze, und zum anderen, weil ich mittlerweile nur noch auf Studer, Nagra und Stellavox schwöre. Diese Marken stehen für mich für höchste Präzision und klangliche Exzellenz, die für meinen Geschmack einfach unübertroffen sind.
Ach, wie gerne erinnere ich mich an die alten Zeiten zurück, als Musik noch auf Bandmaschinen gespielt wurde und jedes Abspielen eines Bandes ein kleines Ereignis für sich war. Heute hat sich die Technik weiterentwickelt, und die alten Geräte haben vielleicht nicht mehr denselben Stellenwert wie früher. Doch die Faszination, die von einer Maschine wie der Akai GX 646 ausgeht, bleibt unbestreitbar. Es ist ein Stück Technikgeschichte, das für viele – ob nun aufgrund der Klangqualität oder einfach aus nostalgischen Gründen – immer einen besonderen Platz in ihren Herzen haben wird.
Technische Daten:
- Bandgeschwindigkeiten: 19 cm/s, 9,5 cm/s, 4,75 cm/s
- Spuren: 4-Spur (2-Spur in Stereo)
- Köpfe: Aufnahme-/Wiedergabe-/Löschkopf, 2 Wiedergabeköpfe (für Vorder- und Rückwärts-Wiedergabe)
- Frequenzgang: 30 Hz – 26 kHz bei 19 cm/s, 30 Hz – 20 kHz bei 9,5 cm/s, 30 Hz – 16 kHz bei 4,75 cm/s
- Klirrfaktor: Weniger als 0,8% bei 19 cm/s, weniger als 1,0% bei 9,5 cm/s, weniger als 1,5% bei 4,75 cm/s
- Signal-Rausch-Verhältnis: Mehr als 63 dB (bei 19 cm/s, ohne Dolby), mehr als 65 dB (bei 19 cm/s, mit Dolby)
- Eingangsempfindlichkeit und Impedanz:
- Mikrofon: 0,2 mV/5 kΩ
- Line: 60 mV/50 kΩ
- Aux: 60 mV/50 kΩ
- Ausgangspegel und Impedanz:
- Line: 775 mV/5 kΩ
- Kopfhörer: 8 mW/8 Ω
- Aufnahmepegel: 0,2 – 3,0 mV
- Bandarten: Bandtyp I, II und IV
- Bandspulen: Bis zu 10,5 Zoll
Zusätzliche Merkmale:
- Dolby Rauschunterdrückung (Typ B und C)
- Auto-Revers-Funktion
- Mikrofon-Eingang mit Pegelregler
- VU-Meter für beide Kanäle
- Bandzählwerk mit Reset-Funktion
- Pitch Control zur Feineinstellung der Bandgeschwindigkeit
Die Akai GX-646 ist eine hochwertige Tonbandmaschine, die von Akai in den frühen 1980er Jahren produziert wurde, genauer gesagt zwischen 1982 und 1984. Sie gehört zur GX-Serie, die für ihre fortschrittliche Technologie und robuste Bauweise bekannt ist. Die GX-646 ist ein beliebtes Modell unter Hi-Fi-Enthusiasten und Sammlern und gilt als eine der besten Tonbandmaschinen, die Akai je produziert hat.
Technische Merkmale:
- Glasferrit-Tonköpfe (GX-Köpfe): Die GX-646 verwendet Akai’s berühmte Glasferrit-Tonköpfe, die für ihre außergewöhnliche Haltbarkeit und klangliche Präzision bekannt sind. Diese Köpfe sind extrem hart und widerstandsfähig gegen Abnutzung, was eine lange Lebensdauer und eine gleichbleibend hohe Aufnahme- und Wiedergabequalität gewährleistet.
- Vierkanal-Aufnahme und -Wiedergabe: Die Maschine unterstützt sowohl Zwei- als auch Vierkanal-Betrieb, was sie vielseitig und für verschiedene Anwendungen geeignet macht, von einfacher Stereoaufnahme bis hin zu komplexeren Mehrspuraufnahmen.
- Automatische Bandend- und Rückspul-Erkennung: Die GX-646 verfügt über eine automatische Bandend-Erkennung sowie eine Rückspul-Erkennung, die den Betrieb erleichtert und das Risiko von Bandschäden verringert.
- Drei Motoren für stabile Bandführung: Die Maschine ist mit drei präzisen Motoren ausgestattet, die eine stabile Bandführung und eine gleichmäßige Geschwindigkeit gewährleisten. Dies sorgt für eine hervorragende Klangqualität und minimiert Gleichlaufschwankungen.
- Zwei Geschwindigkeiten: Die GX-646 bietet zwei Bandgeschwindigkeiten: 9,5 cm/s und 19 cm/s. Die höhere Geschwindigkeit ermöglicht eine bessere Klangqualität, während die niedrigere Geschwindigkeit für längere Aufnahmezeiten sorgt.
- Eingebauter Equalizer: Ein weiteres Merkmal der GX-646 ist der eingebaute Equalizer, der die Höhen und Mitten leicht anhebt, um den Klang klarer und brillanter erscheinen zu lassen. Dies kann allerdings je nach Geschmack auch zu einer Überbetonung der hohen Frequenzen führen.
- Elegantes Design: Optisch besticht die GX-646 durch ihr robustes und dennoch elegantes Design. Das Gerät ist in einem Metallgehäuse mit Aluminium-Frontplatte untergebracht und verfügt über große, leicht ablesbare VU-Meter sowie gut positionierte Bedienelemente.
Klangqualität:
Die Akai GX-646 ist für ihre herausragende Klangqualität bekannt, die durch die fortschrittliche Technologie der Glasferrit-Köpfe und die präzise Bandführung ermöglicht wird. Die Maschine liefert einen klaren, detailreichen Klang mit einer breiten Dynamik und minimalem Rauschen. Allerdings wird von einigen Nutzern bemängelt, dass die eingebauten Equalizer zu einer leichten Überbetonung der hohen Frequenzen führen können, was zu einem etwas „helleren“ Klangbild führt.
Marktbewertung und Sammlerwert:
Heutzutage ist die Akai GX-646 ein begehrtes Sammlerstück. Aufgrund ihrer Qualität, Zuverlässigkeit und ihres historischen Wertes werden gut erhaltene Modelle zu hohen Preisen gehandelt. Der ursprüngliche Neupreis von rund 2000 DM war bereits in den 80er Jahren ein Hinweis auf die Hochwertigkeit dieses Geräts, und dieser Wert hat sich bis heute in Form von Sammlerpreisen gehalten.
Fazit:
Die Akai GX-646 ist ein herausragendes Beispiel für die Ingenieurskunst der frühen 1980er Jahre. Sie bietet eine exzellente Kombination aus Klangqualität, Verarbeitungsqualität und Benutzerfreundlichkeit, die sie zu einem Favoriten unter Tonbandliebhabern macht. Trotz ihrer Alterung bleibt sie eine begehrte Maschine, die den Charme und die Faszination des analogen Audios auch in der digitalen Ära bewahrt.