
Beazar Furry Tale EP
Beazar Furry Tale EP Hörbericht:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Die „Furry Tale EP“ von Beazar ist ein beeindruckendes Werk der experimentellen elektronischen Musik, das auf innovative Weise Elemente von House und Techno miteinander verbindet. Beazar, bekannt für seine außergewöhnlichen Kompositionen, zeigt auf dieser EP seine Fähigkeit, musikalische Geschichten zu erzählen, die eine dichte Atmosphäre und unerwartete Klanglandschaften schaffen. Die EP ist sowohl ein Beispiel für sein kreatives Schaffen als auch für seine Liebe zum Detail in der Klangproduktion.
Informationen zur EP:
- Titel: Furry Tale EP
- Künstler: Beazar
- Genre: Elektronische Musik (vor allem Techno, House, Ambiente, Minimal mit Jazz Elemente)
- Stil: Experimentell, Jazz, minimalistisch, mit Anklängen von Deep House und Techno
- Veröffentlichungsjahr: Mai 2021
- Musikalische Ausrichtung: Electro / Techno, House gemischt mit Jazz Elemente
- Label: Moodfamily
Die Furry Tale EP bewegt sich zwischen treibenden Techno-Beats und experimentellen Jazz Soundstrukturen. Die Tracks der EP zeichnen sich durch ihre klare, minimalistische Produktion aus, die subtile Melodien mit tiefen, basslastigen Rhythmen verbindet. Durch den Einsatz von Texturen und fließenden Arrangements schafft Beazar eine hypnotische Atmosphäre, die den Hörer durch wechselnde emotionale Ebenen führt.
Besonders interessant ist die Arbeit mit Klangkontrasten – organische Geräusche treffen auf mechanische Klänge, was den Tracks eine narrative Tiefe verleiht.
Tracklist:
- Amazinger – 5:04
Der Eröffnungstrack Amazinger bietet einen ruhigem Einstieg in die EP mit treibenden Saxophon und tiefen Bässe sowie einem markanten Synthesizer-Riff. Die Struktur des Stücks baut sich allmählich auf, und es entsteht eine spannungsgeladene, energetische Atmosphäre. Der Titel suggeriert etwas Übermenschliches, was sich in den überdimensionalen Klanglandschaften widerspiegelt. - Beazar (ft. Joppe Tanghe) – Mercurious – 8:19
Mercurious, eine Zusammenarbeit mit Joppe Tanghe, ist der längste Track der EP und nimmt den Hörer mit auf eine tiefere, introspektive Reise. Mit schwebenden Klangtexturen und einem sich langsam entfaltenden Beat entsteht ein hypnotischer Groove, der den Titel widerspiegelt – möglicherweise eine Anspielung auf den römischen Gott Merkur oder die schnelle, flüchtige Natur von Quecksilber (engl. Mercury). Die Zusammenarbeit mit Tanghe fügt zusätzliche Tiefe und eine besondere Klangfarbe hinzu, die den Track zu einem der Höhepunkte der EP macht. - Furry Tale – 4:02
Der titelgebende Track Furry Tale setzt auf eine Mischung aus warmen, organischen Klängen und elektronischen Beats. Mit seinen harmonischen Synthesizern und einer fast märchenhaften Klangästhetik schafft dieser Track eine immersive Welt. Hier wird klar, warum Beazar diesen Titel für die gesamte EP gewählt hat – die Musik erzählt eine „furry“ (pelzige) Geschichte, die sowohl surreal als auch greifbar ist. - The Third Half – 5:16
The Third Half ist ein minimalistischer, aber effektiver Track, der mit seinen dynamischen Wechseln in der Rhythmik und den schwebenden Melodien überzeugt. Der Titel spielt mit einem paradoxen Konzept, das sich auch musikalisch ausdrückt – unerwartete Pausen und Breaks führen zu einer fast „unvollständigen“ Struktur, die jedoch am Ende perfekt ineinandergreift. - The Slave Pilot – 4:37
Der abschließende Track The Slave Pilot bringt düstere und dichte Klangtexturen in den Vordergrund. Eine tiefere, dunklere Bassline und verzerrte Melodien verleihen dem Stück eine fast dystopische Stimmung, die perfekt das Ende der klanglichen Reise markiert. Der Titel könnte auf die Kontrolle durch äußere Kräfte anspielen, was in der starren, aber dennoch treibenden Rhythmik widerhallt.
Produktion und Sounddesign:
Die Furry Tale EP zeichnet sich durch eine sehr saubere und präzise Produktion aus. Beazars experimenteller Ansatz wird durch die Verwendung von Modulations- und Effektprozessoren hervorgehoben, die den Tracks eine klare, aber komplexe Struktur verleihen. Wahrscheinlich hat er auf Software wie Ableton Live oder ähnliche DAWs zurückgegriffen, um eine solch detailreiche Klanglandschaft zu erschaffen. Möglicherweise wurden auch modulare Synthesizer und Field Recordings verwendet, um den organischen Klangcharakter zu betonen.
Musikalische und Künstlerische Bedeutung:
Die Furry Tale EP zeigt Beazar auf dem Höhepunkt seines kreativen Schaffens. Sie ist nicht nur ein Beispiel für seinen einzigartigen Stil, sondern auch für seine Fähigkeit, Musik als erzählerisches Mittel zu nutzen. Durch die Kombination von traditionellen elektronischen Musikgenres wie Techno und House mit experimentellen Ansätzen ist es ihm gelungen, eine immersive und emotionale Klangreise zu schaffen, die den Hörer fesselt.
Die EP könnte vor allem in der Underground-Techno-Szene Anerkennung gefunden haben, insbesondere bei DJs und Produzenten, die Wert auf innovative und unkonventionelle Sounds legen.
Fazit:
Die Furry Tale EP von Beazar ist eine tiefgründige und atmosphärische Reise durch verschiedene elektronische Klangwelten. Sie vereint subtile Melodien, treibende Beats und komplexe Soundscapes, die den Hörer durch eine „pelzige Geschichte“ führen – eine, die sowohl surreal als auch intensiv ist. Mit Tracks wie Mercurious und Furry Tale zeigt Beazar sein Talent für Klangexperimente und seine Fähigkeit, einzigartige musikalische Geschichten zu erschaffen.