Dual CV 1700 Vintage Verstärker Erfahrungsbericht / Test:

Dual war zu seiner Zeit einer der ganz Großen im HiFi-Markt. Gegründet im Jahre 1907, konnten die Gebrüder Steidinger schnell ein riesiges Wachstum verzeichnen – in Spitzenzeiten hatte Dual über 3.000 Mitarbeiter! Böse Zungen behaupten, wenn die japanischen Geräte nicht nach Deutschland gekommen wären, würde uns Dual heute noch überteuerten Mist verkaufen. Nun ja, ich kann dieser Aussage nicht ganz folgen, zumal ich einige Plattenspieler aus dem Hause Dual für richtig gut halte. Allerdings bin ich der Meinung, dass Dual einfach eine gehobene Serie hätte bringen müssen, damit der direkte Vergleich zu Japan und den USA nicht so verheerend abschließt. Man könnte den Dual Golden One als das letzte Aufbäumen sehen, aber da war die Katze eigentlich schon im Sack.

Ob man den Dual CV 1700 als Ausreißer bzw. als Verstärker der gehobenen Klasse sehen kann, wage ich zu bezweifeln. Obwohl der Amp einen Neupreis von knapp 1.200 DM hatte, musste er sich als „Top of the Line“-Produkt gegen gestandene Größen wie den Sansui AU-919 oder den Kenwood KA-907 messen – und da wird die Luft dünn.

Design und technische Schwachstellen

Das Aussehen des CV 1700 ist nicht schlecht, aber die Druckkippschalter wirken für ein Gerät aus dem Bauzeitraum 1977-1983 doch ziemlich „alte Schule“. Natürlich stehe ich auf Vintage, aber diese Schalter gefallen mir beim CV 1700 leider überhaupt nicht; vermutlich wurde hier alter Lagerbestand verwertet. Ansonsten macht das Design mit den Alu-Reglern und den LED-VU-Metern durchaus was her.

Die Leistung lässt mit 2x 110 Watt an 4 Ohm eigentlich nichts zu wünschen übrig. Der Innenaufbau ist hochwertig, aber das Gerät ist derart vollgestopft, dass es für einen Servicetechniker keine Freude ist, daran zu arbeiten – es sei denn, man ist spezialisiert. Ein massives Problem ist der „Schnickschnack“ auf der Rückseite: Die dB-Einstellregler für fast jeden Eingang verursachen oft Kanalausfälle, die nur mit teuren Reparaturen in den Griff zu kriegen sind. Die Langlebigkeit ist hier konstruktionsbedingt leider kaum gewährleistet.

Klang und Schicksal meines Exemplars

So war es auch bei meinem CV 1700, den ich für einen Appel und ein Ei auf dem Flohmarkt gefunden habe. Der linke Kanal war kaum zu gebrauchen. Das, was aus dem rechten Kanal sauber rauskam, war zwar durchaus beeindruckend, aber ein abschließendes Urteil lässt sich so schwer fällen. Da mir die Reparaturkosten von über 200 Euro einfach zu viel waren, habe ich den Dual an den erstbesten Interessenten weitergereicht.

In diesem Sinne…

Technische Daten:

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