Sony TA N88B Esprit
Sony TA-N88B Esprit High End Vintage Endstufe Erfahrungsbericht / Test: Ein technologischer Meilenstein der Extraklasse
Ein Meilenstein in der Verstärkertechnologie
Im Jahr 1977 stellte Sony eine Endstufe vor, die als erster Class-D-Verstärker der Welt in die HiFi-Geschichte einging. Ob sie tatsächlich auch die allererste Endstufe mit einem Schaltnetzteil war, lässt sich heute nicht mehr ganz eindeutig klären – man denke zum Vergleich an die Carver M 400 mit ihren 2x 270 Watt Sinusleistung. Es ist jedoch anzunehmen, dass Sony das Prinzip der Class-D-Verstärkung (PWM) übernommen und für den High-End-Markt perfektioniert hat. Damals wie heute gibt es Experten, die der Meinung sind, dass die Kombination aus Class-D-Technologie und Schaltnetzteilen klanglich problematisch sein könnte – doch Sony wollte es wissen.
Seltenheit und das Risiko der V-FET-Transistoren
Obwohl die Endstufe bereits 1977 präsentiert wurde, begann die Auslieferung erst 1979; in Deutschland soll es gerüchteweise sogar bis 1984 gedauert haben, bis die Geräte in den Läden standen. Heute sind diese Schmuckstücke relativ selten geworden. In Zeiten, in denen man noch alle paar Monate eine TA-N88 auf dem Gebrauchtmarkt finden konnte, fielen mir oft defekte Angebote auf. Ob es wirklich sinnvoll ist, eine defekte TA-N88 zu erwerben, muss jeder für sich selbst entscheiden. Angesichts der Tatsache, dass hier die legendären V-FET-Transistoren verbaut sind, würde ich persönlich dringend von einem defekten Modell abraten. Originale V-FET-Transistoren sind heute praktisch nicht mehr zu bekommen. Zwar gibt es Nachproduktionen aus Fernost, doch es bleibt fraglich, ob diese länger als zwei Monate durchhalten.
Die Esprit 88: Ein echter Geheimtipp
Im Gegensatz zur N88 scheint der TA-N86 Powerverstärker im Class-AB-Design (mit ca. 2x 20 Watt in Klasse A) ebenfalls interessant zu sein. Doch hier konzentriere ich mich voll auf die vollgussgefertigte Esprit 88. Glücklicherweise konnte ich eine voll funktionsfähige Kombination aus Vor- und Endstufe ergattern. Der Vorbesitzer berichtete, dass die Geräte, die er 1984 neu gekauft hatte, bereits einen Monat später ausfielen und von Sony auf Garantie repariert wurden. Seit dieser Reparatur haben sie einwandfrei funktioniert, was er mir sogar mit einem Beleg dokumentieren konnte.
Verarbeitung und Klang: Natürlichkeit pur
Auch wenn dieser Sony-Poweramp zu den technologisch kritischeren Vertretern seiner Gattung gehört – er ist ein echter „Esprit“! Die Verarbeitungsqualität ist über jeden Zweifel erhaben und verdeutlicht eindrucksvoll, warum Sony damals einen so hervorragenden Ruf im HiFi-Olymp genoss. Klanglich bieten die V-FET-Verstärker für meine Ohren eine unglaublich natürliche, authentische und angenehme Wiedergabe. Ich habe die Sony-Kombination an einem Paar Yamaha NS-1000 getestet, und das Ergebnis war – wie nicht anders zu erwarten – schlichtweg herausragend!
Fazit: Ein Sammlerstück für Kenner
Wenn du dich ernsthaft für eine solche Endstufe interessierst, achte bitte penibel darauf, ob das Gerät bereits fachmännisch überholt wurde. Wie erwähnt: Von defekten Geräten würde ich aufgrund der Bauteilsituation die Finger lassen. Die große Frage bleibt ohnehin, ob man heute überhaupt noch solche seltenen Modelle in gutem Zustand finden kann. Wer eine hat, gibt sie meistens nicht mehr her. In diesem Sinne…
Gesamttabelle – Sony TA-N88B Esprit
| Kategorie | Merkmal | Daten / Beschreibung |
|---|---|---|
| Prinzip | Bauart | Stereo Endstufe (Class-D / V-FET) |
| Leistung | Dauerleistung (8 Ohm) | 2x 160 W (RMS, 20 Hz – 20 kHz) |
| Audio | Frequenzgang / SNR | 5 Hz – 40 kHz / > 110 dB |
| Audio | Klirrfaktor / Dämpfung | 0,5 % (THD) / 20 (an 8 Ohm) |
| Eingang | Empfindlichkeit | Line In: 1,4 V / 50 kOhm |
| Maße | Gewicht / Größe | 11 kg / 480 x 80 x 360 mm (BxHxT) |
| Historie | Baujahre / Farbe | 1977 – 1984 / „Gunmetal“ Grau |
| Verbrauch | Leistungsaufnahme | 550 W (Max) |
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