Isophon Enigma

Isophon Enigma

Isophon Enigma Masterpiece Edition Standlautsprecher Erfahrungsbericht / Test:

Männerboxen müssen groß sein und pro Stück darf`s nicht unter 40 Kilo Pro wiegen?! So oder so ähnliche habe ich mich mit diversen Hifi- Freunden schon des Öfteren unterhalten. Da stellt sich die Frage was eine Männerbox wirklich ist? Sind`s ein Paar Kappa 8, 9 eine Kenwood LS 1900 und Ecouton LQL 200? Sicherlich! Alle die von mir genannten Lautsprecher sind nicht nur physikalisch groß sondern spielen auch ungeheuerlich füllig. Wenn also der Mann ein Paar Schlanke Säulen als Lautsprecher vor die Nase geknallt bekommt, schaut`s erst mal ziemlich herablassend und meint: „Ohne externen Subwoofer kann man die doch nicht betreiben!“. Ich gebe es ja schon zu, meine Gedanken waren nicht anders als ein Bekannter mir die Enigmas als Leihgabe in die Wohnung stellte.

Angeschlossen an meine Hifi- Kette hörten wir kurz rein weil der Kollege zur Arbeit musste. Mein  Fazit: „Ja, es geht“. Als mein Bekannter weg war, stelle ich die Isophons erst mal zur Seite und Genoss meine Coral DX 11. Abgestellt in die Ecke wie ein Stück Lumpen wartete die Enigma schliesslich auf seinen Besitzer bis es wieder abgeholt wurde.

Als sich die Abholung hinauszögerte und meine Frau mich bat, die Lautsprecher doch so aufzustellen das sie nicht im Wege sind, überkam mich die Lust, etwas zu experimentieren. Zumal ich diverse Meinungen zur Enigma in diversen Foren durchgelesen hatte. Für den Einen klanglich eine Katastrophe aber für die Anderen einfach nur Traumlautsprecher! Und wie so oft muss man sich selber eine Meinung bilden, sonst teilt man sich die Vorlieben Anderer!

Als Zuspieler musste mein TA F800ES + CDP 557ES erhalten. Kennern älterer Sony Verstärker sollte es bekannt sein, dass der 800er ein ziemlich dicker Vollverstärker ist und so ziemlich alles antreibt was sich „schwieriger Lautsprecher“ schimpft. Durch diverse Infos im Netz benötigen die Isophons ebenfalls kraftvolle AMPs um aus den Puschen zu kommen. Mit schwachen Verstärkerchen soll man aus der Enigma nichts herausholen können. Nun gut, Verstärkertechnisch bin ich also auf der sicheren Seite, jetzt fehlte eigentlich nur noch die richtige CD. Meine Wahl viel auf Malia Album Black Orchid.

Eine sehr gut aufgenommene CD mit fantastische Musikstücke die ich in und auswendig kenne.

Die ersten Töne die vielen, fönten mich regelrecht weg. Unglaublich was die Enigma aus dieser schlanken Bauweise herausholt. Rabenschwarze, abgrundtiefe und druckvolle Bässe sind eigentlich aus so einer schmalen Box gar nicht möglich! Wie zum Teufel bekommt man so etwas nur hin? Beim Titel 12 “ Wild is the Wind“ kommen anfänglich massive Pianoschläge die bei viele meiner Lautsprecher keine Emotion überträgt, haut`s einen bei den Enigmas die Kinnlade Richtung Fussboden. Meine Güte was für eine Fülle und wie Punktgenau die Schläge Einsätzen  ist schon aussergewöhnlich und sucht seines Gleichen! Ich hatte schon einmal das Vergnügen so eine Art von Punktgenauen Bässen zu hören. Bei der Indigo ebenfalls von Isophon! Allerdings hat die Enigma deutliche Vorteile gegenüber der Indigo. Sie spielt wesentlich räumlicher und löste um Klassen besser auf! Bei der Indigo hatte ich immer das Problem als ob eine Decke über die Lautsprecher gestülpt ist. Wirklich absolut kein Vergleich zur Enigma!

Im weiten des Interents kann man von einem Forumsteilnehmer Lesen, dass seine Dynaudio 1.3 MK II wesentlich besser seien als die Enigma. Ich kenne die Dyns sehr gut, die stehen hier. Ich weiß nicht, wie der Gute gehört hat oder ob seine Enigmas einen Schuss hatten, keine Ahnung. Aber die Isophon ist der Dynaudio nicht leicht sondern dramatisch überlegen, da ist ein abnormaler  Klassenunterschied da! Weder in Sachen Dynamik, Transparenz (bis runter zum Bass) noch in der Abbildung/Bühne kann der kleine Dynaudio mithalten. Des Weiteren wird eine B&W CDM 7NT in einem anderen Forum in die Runde geworfen. Aber auch die 7 mit seinen Nautilus Hochtöner kann keinen Stich gegen die Enigma machen, absolut keine Chance! Selbst die Nautilus 803/804 haben`s extrem schwer sich von der Enigma abzusetzen.

Was hatte Herr Gauder vor? Ich glaube der Gute hat`s zur seiner Lebensaufgabe gemacht die besten Lautsprecher der Welt zu produzieren und meiner Meinung hat er den Weg mit der Enigma und Europa dafür geebnet. Fatanstische Lautsprecher Herr Gauder, herzlichen Glückwunsch! Jetzt bleibt mir nur noch eines übrig. Ich muss die „Männerboxen“ meinem Bekannten abschwatzen. Wünscht mir Glück!

Potente Verstärker Kosten nicht die Welt. Ein Sony TA F800ES, Accuphase E303, T+A Pulsar PA 1000, AVM A2 und und und und, machen der Enigma ganz schön Beine. Wer aber einen Surround Receiverchen als Antreiber nutzen will, wird die Stärke der Enigma nicht nutzen können. In diesem Sinne…..

Technische Daten:

  • Tieftöner: 2 x 178 mm
  • Mitteltöner: 1 x 120 mm
  • Hochtöner: 1 x 25 mm
  • Bassprinzip: Doppelbandpass
    jeweils einzeln ventiliert

  • Trennfrequenz (Hz): 160/3200
  • Impedanz (Ohm): 4
  • Sinusbelastbarkeit: 160
  • Impulsbelastbarkeit: 290
  • Breite 21 cm
  • Gewicht 25 kg
  • Höhe 102 cm
  • Tiefe 35 cm