Mcintosh MC150
Mcintosh MC150 High Endstufe Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
McIntosh: Eine Geschichte der Unabhängigkeit und klanglichen Exzellenz
Wusstet ihr, dass McIntosh bis 1990 im Gegensatz zu anderen Marken wie Harman Kardon, The Fisher und Marantz in der Lage war, sich erfolgreich vor japanischen Investoren zu „schützen“? Diese Unabhängigkeit könnte sowohl als Vorteil als auch als Nachteil interpretiert werden, was jeder für sich selbst entscheiden kann. Dennoch könnte dies ein Grund für die Gründung von Accuphase gewesen sein, einem direkten Konkurrenten von McIntosh. Beide Unternehmen sind bekannt für ihre Verstärker, die mit den charakteristischen dicken VU-Metern ausgestattet sind. Solange einer der Hersteller diese Tradition fortführt, wird es der andere ebenso tun.
Für viele HiFi-Enthusiasten stellen beide Marken ein Ziel dar, das man früher oder später erreichen möchte. Ich hatte das Glück, eine McIntosh MC150 für einige Tage testen zu dürfen, und ich war von der Erfahrung begeistert.
Verarbeitungsqualität und Design
Die MC150 ist zweifellos ein vollwertiges McIntosh-Produkt. Ihre hervorragende Verarbeitung und die Verwendung bester Bauteile zeichnen das Innere dieser Endstufe aus. Man kann sich kaum von ihrem Design und ihrer Anmut losreißen und es ist ein wahrer Genuss, täglich den Powerknopf zu betätigen. Doch die Optik allein macht McIntosh nicht zu dem, was sie heute sind. Ein entscheidendes Element, das zum Erfolg des Unternehmens beiträgt, ist der Autotransformer, ein massives Bauteil, das den charakteristischen McIntosh-Klang maßgeblich beeinflusst.
Klangliche Eigenschaften und Leistung
Wer Verstärker aus dem Hause McIntosh kennt, wird bestätigen können, dass diese Geräte durchweg sehr neutral abgestimmt sind und transparent klingen, ohne dass die Dynamik verloren geht. Dies gilt auch für die MC150, die ich zunächst direkt und später mit der passenden C42-Vorstufe betrieben habe. Was soll ich sagen? Ist die MC300 leistungsfähiger? Oder wie viel feiner ist die MC150?
Alles, was eine hochwertige Endstufe auszeichnet, ist auch in der MC150 vorhanden. Zwar kann die MC300 mehr Watt liefern, aber die Kombination aus der C42 und der MC150 war so gelungen, dass ich diese Konfiguration am liebsten behalten hätte.
Einfluss des Verstärkers auf die Räumlichkeit
Ich möchte an dieser Stelle auch die Behauptung aufstellen, dass ein Verstärker Einfluss auf die Räumlichkeit des Klangbildes hat. Dies mag in manchen Foren auf Skepsis stoßen, doch ich wage es zu behaupten: Wer das nicht glaubt, sollte vielleicht einen Ohrenarzt aufsuchen.
Mit der C42 konnte ich eine verbesserte Raumabbildung feststellen, besonders beim direkten Anschluss an meinen Sony CD-Player (CDP X707ES). Die Instrumente klangen klar und überlagerten die Stimmen nicht. In Kombination mit meinen Referenzlautsprechern, der Audiodata Echelle 2, bot die MC150 eine weitläufige Klangbühne, und jeder Tiefbass wurde sauber und ohne Verzerrungen wiedergegeben. Dabei hat die MC300 noch etwas tiefere Frequenzen zu bieten als ihr kleinerer Bruder.
Fazit
Für mich gehören die MC150 und die MC300 zu den besten Endstufen, die ich persönlich kenne. Obwohl sie bereits etwas älter sind und bald den Status von Vintage-Geräten erreichen werden, schätze ich diese beiden Modelle sehr. Ihre klangliche Exzellenz und die handwerkliche Qualität machen sie zu einer Zeitreise in die Welt des hochwertigen HiFi, die es zu erleben gilt.
Technische Daten:
- 150w minimum into 2, 4, or 8 ohms
- McIntosh exclusive Autoformer output.
- Full system protection.
- Turn on delay.
- Balanced outputs.
- Unbalance outputs.
- Weight (Net) : 59 lbs