Revox B251

Revox B251

Revox B251 High End Vollverstärker Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)


Es ist nicht leicht, meine Freunde, wahrlich nicht leicht. Als One-Man-Show eine so umfangreiche Seite zu bedienen, ist eine Herausforderung. Abgesehen davon, dass ich ständig auf der Suche nach HiFi-Geräten bin, müssen diese natürlich bezahlt, getestet, fotografiert und dann beschrieben werden. Und als ob das nicht schon schwer genug wäre, kommt die Pflege der Seite mit ins Spiel. Wenn dann plötzlich die EU beschließt, neue Datenschutzgesetze zu verabschieden, sitzt man sage und schreibe vier Tage vor dem MacBook Pro, um die Seite datenschutzkonform zu gestalten. Die Umstellung von HTTP auf HTTPS ist natürlich mit Kosten verbunden, aber das ist das kleinere Übel. In Suchmaschinen wieder gefunden zu werden, stellt eine noch größere Herausforderung dar.

Für mich ist das nicht selbstverständlich, da ich weder Webprogrammierung studiert noch eine Ausbildung genossen habe. Aber ich wäre nicht Cüneyt (wörtlich übersetzt: kleiner Soldat), wenn ich aufgeben würde! Das Gegenteil ist der Fall: Es wird weiter gekämpft, auch wenn es Tage gibt – wie heute zum Beispiel –, an denen mir kein Text einfällt, um den Revox B251 zu beschreiben. Aber wie schon erwähnt, wäre ich nicht der, der ich bin, wenn ich mich nicht durchbeißen würde. So, jetzt genug von „mimi mimi mimi“…

Den B251 habe ich schon länger in meinem Besitz und habe ihn damals zusammen mit einem Paar Dynaudio Contour 1 erworben. Natürlich gehört Revox zur Kategorie Marken, die einem HiFi-Freund das Herz höher schlagen lassen. Doch im Gegensatz zu dem, was man sich eigentlich unter einem Vintage-Verstärker vorstellt, erfüllt er zumindest gewichtstechnisch nicht meine Ansprüche. Er wiegt fast nichts! Viele meiner CD-Player bringen das Doppelte auf die Waage. Selbst einige Kassettendecks in meinem Besitz wiegen mehr. Doch ich habe in der Vergangenheit oft festgestellt, dass das Gewicht eines Verstärkers nicht unbedingt eine fundierte Aussage über die Qualität trifft.

Was gefällt euch mehr? Wenn ihr den Motor eines Audi RS6 betrachtet oder einen hochgezüchteten 4-Zylinder 16V Turbo? Natürlich das erste, oder? So geht es mir auch bei Verstärkern. Wenn dicke Elkos und große Trafos das Innere eines Verstärkers schmücken, hört es sich schon allein aus optischen Gründen besser an. Im B251 werkelt also ein Schaltnetzteil, das genug Strom liefern kann. Er soll 2x 110 Watt Sinus an 8 Ohm haben. Die Ausstattung ist auch heute noch beeindruckend: Beispielsweise lassen sich die Hochpegeleingänge pegeltechnisch anpassen. Ob ich das aber öfter verstellen werde, ist fraglich. Ich habe es anfänglich auf meinen Geschmack eingestellt, und das war’s auch. Die interne Phonoplattform ist wunderbar. Einen aktuellen, hochwertigen Phonovorstärker in dieser Qualität zu finden, wird selbst mit etwas mehr Geld nicht so einfach. Die Front ist übersät mit Schaltern und Reglern, aber für mich eine absolute Augenweide. Diese Serie von Revox ist designtechnisch eines der schönsten Revox-Geräte überhaupt. Obwohl sie technisch wirkt, verliert sie nie ihren Reiz und bleibt elegant. Das Gerät gehört für mich definitiv ins Kunstmuseum.

Testen wollte ich diesen wunderschönen Verstärker mit meinen Dynaudio Contour 2 MK II. Klar brauchen die Dyns Saft, um aus den Puschen zu kommen, und genau das schafft der B251. Er lässt meine Contour sagenhaft aufspielen. Natürlich nicht im Stil eines Emitters, doch für meine Ohren fast schon perfekt. Es ist ein neutraler Verstärker und schon deshalb für mich ein super Teil. Bei allem Lob gibt es auch einen starken negativen Aspekt: Der Vollverstärker wird einfach viel zu heiß! Was im Grunde kein Problem ist, wenn die Thermik stimmen würde. Radiomuseum offenbart die Vermutung, dass der Revox B251 Verstärker für Räume bis 22 °C konzipiert wurde. Wenn das tatsächlich der Fall sein sollte, werde ich das Ding im Hochsommer in meiner Dachgeschosswohnung kaum betreiben können. Aber eventuell könnte ich ihn jetzt im Winter als Heizung nutzen? Obwohl ich da andere Kandidaten kenne, wie die Musical Fidelity A1000 Pegasus. Für mich ist dieser Revox AMP dennoch einer der Verstärker, den ich sicherlich in meine Sammlung aufnehmen werde.

Technische Daten:

  • die Lautstärke wird auf Tastendruck in Schritten von nur einem Dezibel justiert
  • der Pegel jeder angeschlossenen Signallquelle kann exakt gleich laut eingestellt werden
  • maximale Lautstärke kann nach dem Einschalten festgelegt werden
  • Lautstärkennpassung der Kopfhörerausgänge
  • beleuchtetes Display – multifunktionelles Anzeigefeld für Pegel-, Volume- , ausgesteuerte Leistung, Balance
  • Muting Funktion – 20 dB
  • Store – Speichertaste für Funktionen: Eingangsempfindlichkeit, Lautstärkeunterschied, max. Einschalt-Lautstärke
  • Tape Copy, Monitor Funktion
  • für Plattenspieleranschluss – Tonabnehmer-Wahlschalter für MM mit 150pF/350pF/450pF und für MC (n.V.)
  • Subsonic Filter
  • Mono / Stereo Betrieb
  • 2 Kopfhörerausgänge
  • 2 Lautsprecherpaare anschließbar
  • Impulsleistung an 4/ 8 Ohm: 2 x 300 W / 2 x 150 W
  • Sinusleistung an 4/ 8 Ohm: 2 x 150 W / 2 x 100 W
  • Nennleistung an 4 Ohm: 2 x 100 W beide Kanäle ausgesteuert
  • Kanaltrennung: 75 dB
  • Frequenzgang: 20 Hz-20kHz, +0/-0,2dB
  • Dämpfungsfaktor: 70 (4 Ohm, 1 kHz)
  • Klirrfaktor: 0,01 %
  • Leistungsaufnahme: max. 650 W
  • Abmessungen ca. (B x H x T): 450 x 153 x 332 mm
  • Gewicht: ca. 8,5 kg