
Audionet AMP 7
Audionet AMP 7 High End Mehrkanal Endstufe Test / Erfahrungsbericht:
Vorwort: Mackern.de
In diesem Beitrag beschreibt Uli eine weitere HiFi-Marke, die für mich persönlich einen enormen Stellenwert hat: Audionet. Besonders lebhaft erinnere ich mich an meinen damaligen SAM V1 Verstärker, dem ich ehrlich gesagt bis heute ein wenig nachtrauere. Seine außergewöhnliche Klangqualität und technische Raffinesse haben mich nachhaltig beeindruckt.
Doch nun übergebe ich das Wort an Uli, der mit seiner gewohnt präzisen und praxisnahen Art die Audionet Amp 7 unter die Lupe nimmt.
Audionet Amp 7 – Ein Erfahrungsbericht
Zunächst musste die Endstufe mal die Treppe hoch. Zufällig hatte gerade niemand Zeit – also habe ich das Teil kurzerhand selbst in den ersten Stock getragen. Und es wird schnell klar, wie viel Material man da in den Händen hält, wenn man mit 57 kg Gewicht die Stufen erklimmt.
Der typische Audionet-Klang lässt sich wohl am besten mit den Begriffen Präzision, Durchhörbarkeit und höchste Klangreinheit beschreiben.
Verstärker werden oft bestimmten Klanglagern zugeordnet: kühl und analytisch oder warm und musikalisch. Der Audionet-Sound weist jedoch keine dieser typischen Merkmale auf, sondern spielt auf eine ganz eigene, kompromisslos neutrale Weise. Audionet-Geräte sind konsequent auf maximale Verzerrungsfreiheit und den Verzicht auf Eigenklang konstruiert worden. Der technische Aufwand dahinter ist enorm.
Bezogen auf die Mehrkanal-Endstufe der Amp 7 bedeutet das: Hier arbeiten vier bis sieben einzelne Monoblöcke, jeweils mit eigenem Ringkerntrafo. Zur adäquaten Energieversorgung greift die Endstufe auf zwei separate Netzteile zurück – ja, richtig gelesen: Zwei Netzstecker und damit zwei Steckdosenplätze (oder zwei Eingänge im Netzfilter) werden benötigt. Die Amp 7 kann bei Bedarf bis zu 3.500 Watt aus dem Stromnetz ziehen.
Bereits beim ersten Einschalten hat mich die Endstufe nachhaltig beeindruckt. Sie schaltet nacheinander jede Endstufe einzeln hinzu – man hört förmlich, wie die Power durch das Gerät fließt. Und sobald die ersten Takte erklingen, bestätigt sich dieser Eindruck eindrucksvoll: Die Endstufe hat den Lautsprecher fest im Griff, das Klangbild ist stabil, plastisch und bis ins letzte Detail durchhörbar.
Selbst impedanzkritische Lautsprecher betreibt die Amp 7 mühelos und souverän. Ein echtes Mehrkanal-Kraftwerk. Auch für Hörer, die kein Heimkino betreiben, sondern ihre Lautsprecher im Bi-Amping-Modus nutzen möchten, ist diese Endstufe bestens geeignet – denn es handelt sich ja um komplett getrennte Monoblöcke.
Ein besonderes Merkmal: Die Endstufen-Sektionen der Amp 7 sind modular aufgebaut. Das bedeutet, dass man das Gerät nachträglich erweitern oder aufrüsten kann – pro Modul lag der Preis für ein Upgrade bei etwa 1.200 Euro. Ein klares Zeichen für die durchdachte, zukunftsfähige Konstruktion dieser High-End-Endstufe.
Kommen wir aber zum ursprünglichen Einsatzzweck der Amp 7: das Heimkino.
Es ist wahrlich beeindruckend, mit welcher Leichtigkeit und Kontrolle die Endstufe erwachsene Standlautsprecher antreibt. Ich nutze sie in einem 5.1-System with Standlautsprechern – und die Amp 7 bleibt selbst unter Volllast nur maximal handwarm. Sie agiert jederzeit souverän und absolut transparent.
Auch Jahre nach ihrer Markteinführung gibt es im Heimkinosektor wenig Vergleichbares. Die Amp 7 ist eine dauerhafte Investition, denn sowohl Herr Dohmen als auch Herr Juraszek kümmern sich zuverlässig um mögliche Upgrades und Instandsetzungen.
Eine klare Empfehlung für HiFi- und Heimkinofans – die Endstufe schafft den Spagat zwischen beiden Welten in bester Manier.
Und wem die konstant verfügbaren 250 Watt an 4 Ohm noch nicht genug sind, der kann ja zu Audionets MAX-Monos greifen.
Technische Daten – Audionet AMP 7
Eigenschaft | Wert / Beschreibung |
---|---|
Gerätetyp | Hochleistungs-Mehrkanal-Endverstärker (modular: 4–7 Kanäle) |
Kanäle | 4 bis 7 individuell arbeitende Mono-Endstufen |
Ausgangsleistung (pro Kanal) | 180 Watt @ 8 Ohm / 250 Watt @ 4 Ohm |
Frequenzgang | 0 Hz – 300 kHz (–3 dB) |
Klirrfaktor (THD) | < 0,001 % (bei 1 kHz, 100 W @ 4 Ohm) |
Signal-Rausch-Abstand (SNR) | > 103 dB (A-bewertet) |
Dämpfungsfaktor | > 1.000 (bei 100 Hz @ 4 Ohm) |
Maximale Leistungsaufnahme | bis zu 3.500 Watt |
Stromversorgung | 2 Netzteile, 2 Netzanschlüsse notwendig |
Transformatoren | 1 Ringkerntrafo pro Endstufenmodul |
Modularität | Aufrüstbar von 4 auf 7 Kanäle (1.200 € pro Modul, ehem. UVP) |
Eingänge | Cinch (unsymmetrisch) oder XLR (symmetrisch), umschaltbar |
Lautsprecheranschlüsse | Hochwertige vergoldete Polklemmen (pro Kanal) |
Kühlung | Konvektionskühlung, lüfterlos, max. handwarm unter Volllast |
Abmessungen (B × H × T) | 430 × 240 × 490 mm |
Gewicht | ca. 57 kg |
Gehäusematerial | Aluminium, resonanzoptimiertes Chassis |
Besonderheiten | Automatisches Einschalten der Kanäle, extreme Kontrolle, Bi-Amping-fähig |