
T+A PA 1530R
T+A PA 1530R High End Vollverstärker Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)
Ohne Zweifel gehört die Firma T+A Elektroakustik zu den erfolgreichsten deutschen High-End-Herstellern weltweit. Trotz der Treue zur eigenen Designlinie ist ihr Erfolg unübersehbar. Wie man auf der folgenden Seite leicht erkennen kann, haben die Entwickler von T+A in den letzten Jahren herausragende Arbeit geleistet: T+A Award! Viele meiner Leser wissen vermutlich, dass mich der Vollverstärker T+A Pulsar PA 1000 damals absolut überzeugt hat, und ich ihm nahezu alle Konkurrenzmodelle vorgezogen habe. Mein Ziel war es, die 1000er Serie mit dem passenden Tuner und CD-Player zu vervollständigen. Der PA 1000 bleibt für mich der ultimative Vollverstärker, der mich nicht nur durch seine Klangqualität, sondern auch optisch mit den seitlich angebrachten massiven Kühlkörpern faszinierte. Schon damals wurde dem Pulsar PA 1000 von vielen Zeitgenossen eine analytische Klangwiedergabe attestiert – genau diese Eigenschaft schätze ich besonders, vor allem, wenn es darum geht, alten Vintage-Lautsprechern neues Leben einzuhauchen.
Vor einiger Zeit hatte ich die Gelegenheit, den T+A 1530R mit dem passenden SACD 1245R ausführlich zu hören und zu testen. Wie nicht anders zu erwarten, ist die Verarbeitungsqualität auf einem sehr hohen Niveau – bei einem Einstiegspreis von 3000 Euro auch keine Überraschung. Allerdings habe ich die sichtbaren, seitlich angebrachten Kühlkörper wirklich vermisst. Der Verstärker sieht dadurch zwar solide aus, aber im Vergleich zu einem PA 1000 fällt das Design doch etwas gewöhnlich aus. Optisch beeindruckt er, keine Frage, aber wer einmal einen PA 1000 vor sich hatte, für den sind die Modelle PA 1500, 1520 oder 1530 eher nebensächlich – zumindest optisch! Technisch hingegen ist das Innenleben beider Geräte vorbildlich gestaltet. Doch hier komme ich wieder auf die Kühlkörper zu sprechen: Der 1530R hat nur einen, während der PA 1000 zwei besitzt. Das muss nichts heißen, doch ich finde es technisch und ästhetisch einfach besser gelöst.
Klanglich ist der 1530R auf der Höhe der Zeit: sehr detailliert und dennoch angenehm. Allerdings fehlte mir im unteren Frequenzbereich etwas Druck bei meinen Dynaudio Contour 1.8 MK II. Hier konnte der PA 1000 definitiv besser abliefern, wenn auch nicht mit der gleichen Fülle an Details wie sein jüngerer Bruder. Beide Geräte verfügen über eine Loudness-Funktion, die hervorragend integriert ist. Sie hebt den gesamten Frequenzbereich an, ohne den Bassbereich übermäßig zu betonen. Obwohl ich normalerweise kein Fan von Loudness bin, konnte ich beim PA 1530R in Kombination mit meinen 1.8er Dynaudios kaum darauf verzichten. Ob das ein Qualitätsmerkmal ist, muss jeder selbst entscheiden. Meine Meinung steht jedenfalls fest … aber vielleicht verrate ich sie euch später.
Der 1530R ist zweifellos ein toller Verstärker, der in seiner Preisklasse nahezu alles richtig macht. Doch stellt man ihm einen Marantz PM15 gegenüber (ich meine den UR-PM15 von 1994, nicht die PM15S1 oder S2, die ganz andere Verstärker sind), wird schnell klar, wer hier der Chef im Ring ist! Der Unterschied ist gravierend, meine Freunde. Ob der Vergleich allerdings fair ist, sei dahingestellt – der Marantz kostete damals immerhin beeindruckende 12.000 DM. Als nächstes stellte ich meinen Electrocompaniet EC2 zum Vergleich auf. Hier war der Unterschied nicht mehr so dramatisch, doch im Stimmenbereich konnte der EC2 mich mehr fesseln und ließ mich tiefer in die Musik eintauchen. Im Bassbereich hingegen hatte der T+A die Nase leicht vorn. Trotzdem würde ich mich für den Electrocompaniet entscheiden, da er im Gesamtpaket für mich einfach überzeugender ist.
Ich klage hier sicherlich auf hohem Niveau, aber der T+A PA 1530R wäre für mich keine wirkliche Alternative für mein Zuhause. Nicht, weil er schlecht wäre – ganz im Gegenteil –, sondern weil ich weiß, dass ich für das gleiche oder sogar weniger Geld dieselbe Qualität bekommen kann (siehe PA 1000 und Electrocompaniet) oder für ein paar Euro mehr (siehe Marantz PM15) in die Referenzklasse aufsteige. In diesem Sinne …
Technische Daten:
- Nennleistung pro Kanal an 8 Ohm 170 Watt
- beide Kanäle gleichzeitig an 4 Ohm 280 Watt
- Impulsleistung an 8 Ohm 185 Watt an 4 Ohm 340 Watt
- Leistungsbandbreite 1 Hz – 300 kHz
- Frequenzgang + 0 – 3 dB 1 Hz – 400 kHz
- Anstiegsgeschwindigkeit 60 V/us
- Dämpfungsfaktor > 500
- Geräuschspannungsabstand > 110 dB
- Klirrfaktor < 0,002 %
- Siebung 80000 uF
- Netzanschluss 220 / 240 V, 50 Hz 650 VA
- Bass und Treble Klangregelung, mit FLAT überbrückbar
- Loudness Funktion
- Zwei Lautsprecherpaare anschliessbar
- TASI Surroundschnittstelle
- Abmessungen 15 x 44 x 39 cm
- Gewicht 17,5 kg