Toshiyuki Miyama & the NEW HERD Sunday Thing

Toshiyuki Miyama & the NEW HERD Sunday Thing

Toshiyuki Miyama & the NEW HERD Sunday Thing Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Toshiyuki Miyama & the NEW HERD wurde 1960 von dem japanischen Trompeter und Bandleader Toshiyuki Miyama gegründet. Miyama war eine zentrale Figur in der japanischen Jazzszene und brachte mit seiner Band eine neue Ära des japanischen Big-Band-Jazz ein. Bevor er die NEW HERD gründete, hatte Miyama bereits als Musiker in verschiedenen Kontexten gearbeitet und sich durch seine Fähigkeiten und sein musikalisches Gespür einen Namen gemacht. Mit der NEW HERD schuf er eine Big Band, die sich durch ihre innovative Herangehensweise und ihre Fähigkeit, traditionelle und moderne Einflüsse zu kombinieren, auszeichnete.

Verbindung zur japanischen Musik

Die Frage, ob die Musik von Toshiyuki Miyama & the NEW HERD direkt japanische Musikstile integriert, ist differenziert zu betrachten. Tatsächlich sind die Hauptmerkmale ihrer Musik tief im westlichen Jazz verwurzelt, insbesondere im Big-Band-Sound, wie er in den USA in den 1930er bis 1950er Jahren populär war. Toshiyuki Miyama und seine Bandkollegen waren stark von diesem amerikanischen Jazzstil beeinflusst.

Japanische Einflüsse:

  • Es gibt Hinweise darauf, dass die Band gelegentlich traditionelle japanische musikalische Elemente in ihre Arrangements einfließen ließ, wie z.B. Pentatonik, die in vielen traditionellen japanischen Musikformen vorkommt, oder rhythmische Strukturen, die an traditionelle japanische Musik erinnern. Diese Elemente wurden jedoch eher subtil und nicht in jedem Werk der Band verwendet. Es wäre übertrieben zu sagen, dass die Musik der Band durchgehend eine Fusion aus Jazz und traditioneller japanischer Musik darstellt, aber es gab sicherlich Experimente in dieser Richtung.

Wichtige Aspekte:

  • Die Band war für ihre Experimentierfreudigkeit bekannt, und in einigen ihrer Kompositionen kann man eine Verbindung zu japanischen Musiktraditionen erkennen, besonders wenn es um die Stimmung, bestimmte harmonische Entscheidungen oder rhythmische Komplexität geht. Dies geschah jedoch oft auf eine Art und Weise, die eher inspiriert war als eine direkte Adaption traditioneller japanischer Musik.
  • Der Schwerpunkt der Band lag aber eindeutig auf dem Jazz, insbesondere auf dem Big-Band-Sound, der gelegentlich mit moderner, teils avantgardistischer Musik durchsetzt war. Ihre Musik war eine Synthese moderner Strömungen, bei der japanische Einflüsse eher subtil integriert wurden.

Fazit

Toshiyuki Miyama war der Gründer der Band und ihre treibende kreative Kraft. Während die Musik von Toshiyuki Miyama & the NEW HERD hauptsächlich in der Tradition des westlichen Big-Band-Jazz stand, experimentierte die Band gelegentlich mit Elementen, die von der japanischen Musik inspiriert waren. Diese Einflüsse sind jedoch eher nuanciert und subtil, anstatt im Vordergrund zu stehen. Die Band war bekannt für ihre Fähigkeit, komplexe Arrangements und innovative Kompositionen zu schaffen, die sowohl den Geist des Jazz bewahrten als auch neue musikalische Möglichkeiten erkundeten.

Über das Album „Sunday Thing“ (1977)

„Sunday Thing“ ist ein herausragendes Album von Toshiyuki Miyama & the NEW HERD, das 1977 veröffentlicht wurde. Es stellt einen Höhepunkt in der Diskographie der Band dar und bietet einen faszinierenden Einblick in die musikalische Vielfalt und Innovationskraft der Gruppe. Das Album kombiniert traditionelle Big-Band-Elemente mit experimentellen und avantgardistischen Ansätzen, die die Band so einzigartig machen.

Musikalische Merkmale:

  • Genre: Jazz, Big Band
  • Stil: Das Album präsentiert einen komplexen Mix aus swingenden Big-Band-Arrangements und experimentellen, avantgardistischen Kompositionen. Die Musik auf „Sunday Thing“ zeichnet sich durch raffinierte Arrangements, ungewöhnliche Rhythmuswechsel und innovative Harmonien aus, die typisch für die Zeit und den Stil von Toshiyuki Miyama & the NEW HERD sind.
  • Instrumentierung: Die Besetzung umfasst eine breite Palette von Bläsern (Saxophone, Trompeten, Posaunen), eine Rhythmusgruppe (Klavier, Bass, Schlagzeug) und zusätzliche Instrumente wie Perkussion und ungewöhnliche Klangfarben. Diese vielfältige Instrumentierung trägt zur reichen Klangpalette und den dynamischen Wechseln innerhalb der Stücke bei.

Trackliste:

  1. Sunday Thing – 9:26
    Dieser Eröffnungstrack ist ein dynamisches und kraftvolles Stück, das die Zuhörer mit seiner rhythmischen Komplexität und energetischen Melodie fesselt. Die Komposition kombiniert komplexe Meterwechsel und dichte harmonische Strukturen, die den Hörer sofort in die Welt der Band einführen.
  2. Soft Rain – 5:03
    Ein eher sanfterer Track, der durch seine melancholische Melodie und ruhige Stimmung besticht. Die harmonischen Entwicklungen und die subtile, doch ausgefeilte Instrumentierung schaffen eine entspannte Atmosphäre.
  3. Memories – 3:37
    Ein kurzes, aber emotional intensives Stück, das durch seine nostalgischen Melodien und seine geschickte Instrumentierung auffällt. Die Komposition nutzt Raum und Stille, um eine besondere emotionale Tiefe zu erzeugen.
  4. Sweet Heart Blues – 7:32
    Dieser Track verbindet Elemente des Blues mit dem traditionellen Big-Band-Sound. Er zeichnet sich durch eine gefühlvolle Melodie und ein eindringliches Solo aus, das die emotionale Bandbreite des Stücks betont.
  5. Friends – 5:25
    Ein Stück, das durch seine eingängige Melodie und die harmonische Interaktion der Instrumente besticht. Der Track bietet sowohl energetische Passagen als auch ruhigere, introspektive Momente.
  6. Plain Song – 5:34
    Als Abschluss des Albums präsentiert dieses Stück eine klare, einfache Melodie, die durch ihre Ehrfurcht und Klarheit beeindruckt. Die reduzierte Instrumentierung und die präzisen Arrangements sorgen für einen eleganten Schluss.

Einfluss und Bedeutung:

„Sunday Thing“ ist ein Schlüsselwerk in der Diskographie von Toshiyuki Miyama & the NEW HERD. Das Album reflektiert die Fähigkeit der Band, westlichen Jazz mit japanischen musikalischen Einflüssen zu kombinieren. Dies wird besonders in der Verwendung traditioneller japanischer Skalen und rhythmischer Konzepte deutlich, die subtil in die komplexen Jazz-Arrangements integriert sind. Diese Fusion schafft einen einzigartigen Klang, der sowohl den traditionellen Big-Band-Jazz respektiert als auch neue, experimentelle Wege beschreitet.

Das Album ist ein Paradebeispiel für die Innovationskraft der japanischen Jazzszene der 1970er Jahre und bleibt ein wichtiges Werk für Liebhaber von Big-Band-Jazz und experimentellen Musikstilen. Es illustriert die kreative Vision von Toshiyuki Miyama und seiner Band und zeigt deren Fähigkeit, verschiedene musikalische Traditionen miteinander zu verbinden und auf neue Weise zu interpretieren.