
Sony TA E88B Esprit
Sony TA E88B Esprit High End Vorstufe Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Ein Klassiker im HiFi-Bereich
Um mit allen Fehlinformationen aufzuräumen, schreibe ich vorab: Es handelt sich hier um den E88B und nicht um Esprit! Obwohl der E88B schon qualitativ eine Wucht ist, bleibt Esprit die Wucht von Wuchten. Also bitte in Zukunft E88B und Esprit nicht verwechseln. Die Geräte von Esprit sind bis ins letzte Detail durchdacht. Nehmen wir als Beispiel den E88B Vorverstärker, den ich hier bespreche: Wer ihn einmal hatte oder hat und am Volumepoti gedreht hat, versteht, was ich meine. So unendlich geschmeidig lässt sich das Poti drehen, dass es wirklich beeindruckend ist und selbst distanziert wirkende High-End-Geräte, auch aktuelle Modelle, in den Schatten stellt.
1976 brachte Sony zuerst den E86B auf den Markt und zeigte der HiFi-Welt, was möglich ist. Doch 1977 folgte der E88B, der als größerer Bruder gilt und mit einer traumhaften Phonosektion aufwartet. Zu jener Zeit gehörte die 88B zu den besten Vorstufen, die man für sein Geld erwerben konnte. Meiner Meinung nach macht die Esprit auch heute noch eine absolute Top-Figur, zumal die Optik wirklich zeitlos ist und hervorragend zum heutigen High-End-Verständnis passt.
Abgesehen vom äußeren Erscheinungsbild ist die Phonosektion für Schallplattenliebhaber eine extrem gute Alternative. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es eine Vorstufe mit Phonoeingang gibt, die auch nur annähernd an die Qualität der Sony herankommt! Nicht einmal externe Phonovorstufen könnten sich mit der Sony messen. Und die wenigen, die das könnten, kosten heute locker mehrere Tausend Euro!
Die perfekt durchdachte Verarbeitung hört selbstverständlich nicht im Phonobereich auf: Doppel-Mono-Aufbau, Stahlfrontplatte und viele weitere durchdachte Details. Ich könnte mich wirklich wund schreiben, möchte euch aber nicht die Freude an einem möglichen Erwerb nehmen, falls ihr noch eines findet.
Ich habe meine E88 zusammen mit der passenden Endstufe N88B und dem Tuner 88B erworben und bin bis nach Köln gefahren, um sie persönlich abzuholen. Obwohl der Verkäufer mir versicherte, dass er die Geräte gut verpacken kann, erschien es mir sinnvoller, sie persönlich abzuholen. Zuhause angekommen, habe ich alles ausgepackt, angeschlossen und Tracy Chapman über meine Yamaha NS-1000 laufen lassen. Fantastisch!
Die Kombination spielt so detailreich und kontrolliert, dass man vor Freude dahin schmelzen kann. Alle Instrumente, Töne und Stimmen werden so perfekt herausgearbeitet, dass man sich wirklich fragen muss, ob diese wunderbaren Geräte schon über 35 Jahre alt sind?!? Das ist wirklich außergewöhnlich und zeigt, zu was Sony fähig war.
Für mich sind das zeitlose Geräte, die man sich immer kaufen kann und sollte, allein um den Unterschied zwischen dem heißgeliebten 70er Marantz und dieser Kombination zu hören und zu fühlen. In diesem Sinne…
Technische Daten:
- Input sensitivity : 2,5mV (phono 1 & 2) 0,125mV (phono 1 & 2 + head amp) 150mV (lines)
- Input impedance : 50kOhm (phono 1) 10kOhm…100kOhm (in 10kOhm steps, phono 2) 25 Ohm or 100 Ohm (phono 1&2 + head amp) 50kOhm (lines)
- Input capacitance : 100pF (phono 1) 100pF…500pF (in 100pF steps, phono 2)
Maximum input : 250mV (phono 1&2, 1Khz) 12,5mV (phono 1&2 head amp, 1Khz)
- Outputs : 2x Tape (150mV / 1kOhm, 15V max.) 2x pre out (1,5V / 100 Ohm, 15V max.)
- THD : 0,002% or less at 10V output
- IMD : 0,002% or less at 10V output
- Frequency response : DC…500Khz (+0 / -1dB) 20Hz…20Khz (±0,2dB ; RIAA)
- Residual noise : 6µV (IHF-A)
- S/N ratio : 88dB (2,5mV input ; phono 1 & 2) 100dB (10mV input ; phono 1 & 2) 80dB (0,2mV input ; phono 1 & 2 + head amp) 105dB (150mV input ; lines)
- Phono gain : 27dB
- Subsonic filter : 15Hz @ 12dB/oct.
Componentry : 30 FETs b174 transistors 29 diodes - PC : 22W
- Dimensions : 48 x 8 x 37cm
- Weight : 9,4kg.