
Burr Brown DSD 1792 DAC
Burr-Brown DSD1792 – Überblick & Einordnung
Der DSD1792 (auch als PCM1792 bezeichnet) von Burr-Brown – heute Teil von Texas Instruments – ist ein hochwertiger Digital-Analog-Wandler (DAC), der sowohl das PCM- als auch das DSD-Format unterstützt. Ursprünglich für High-End-Anwendungen entwickelt, zählt er zu den klanglich musikalischsten DACs seiner Generation. Seine technische Konzeption kombiniert Präzision mit Musikalität – eine Eigenschaft, die nicht mehr jeder moderne DAC mitbringt.
Während der Chip heute nicht mehr zu den neuesten Entwicklungen zählt, gilt er in Audiokreisen immer noch als Geheimtipp. Vor allem durch seine analoge Anmutung und die Fähigkeit, Musik organisch und natürlich klingen zu lassen, bleibt der DSD1792 auch heute noch gefragt – nicht zuletzt bei Entwicklern, die klanglich abgestimmte High-End-Geräte realisieren möchten.
Klangliche Eigenschaften
Der DSD1792 wird häufig für seine weiche, dennoch detailreiche Klangsignatur gelobt. Seine Abstimmung bringt Stimmen mit angenehmer Wärme hervor und schafft eine weiträumige, plastische Klangbühne. Während manche Nutzer ihn in den Höhen nicht ganz auf dem Niveau moderner ESS-Sabre- oder AKM-Flaggschiffe sehen, überzeugt er durch Musikalität und einen fließenden, harmonischen Vortrag. Die klangliche DNA: weniger analytisch – mehr emotional.
In Kombination mit Technologien wie Upsampling auf 384 kHz, Jitter-Reduktion und symmetrischer Ausgangsstufe entfaltet der DSD1792 sein volles Potenzial. Geräte wie der Audio Aéro „La Source“ oder der Denon DCD-SA1 zeigen, wie viel Ausdruckskraft dieser DAC liefern kann – gerade bei SACD-Wiedergabe oder hochwertigen CDs.
Vergleich & Nachfolgemodelle
Der Nachfolger PCM1792A brachte kleinere Verbesserungen in der Integration und Störfestigkeit, blieb jedoch im Klangcharakter sehr ähnlich. Andere Chips der Reihe – etwa der PCM1794A – bieten etwas mehr Dynamikbereich, gelten aber als neutraler abgestimmt. Mit der Einführung von Delta-Sigma-DACs der neueren Generation – z. B. PCM1795, PCM1796 oder PCM1798 – verlagerte sich der Fokus zunehmend auf höhere Integration und Messwert-Performance.
Doch gerade hierin liegt auch die Kritik: Während neuere Modelle technisch „besser“ messen, geht mitunter etwas von dem Charme verloren, den viele am DSD1792 schätzen. Audiophile vergleichen den Chip gern mit dem Analogcharakter eines guten Tonbandgeräts – nicht perfekt, aber musikalisch packend. In Geräten wie dem Luxman DA-200 oder Vincent CD-S7 DAC lebt dieser Anspruch weiter.
Kurz gesagt: Der DSD1792 ist weniger ein „Labor-DAC“, sondern ein Klangkünstler mit Seele – und deshalb auch heute noch beliebt bei Hörern mit Sinn für musikalischen Ausdruck.
Gerätebeispiele mit dem DSD1792
Denon DCD-SA1
Der Denon DCD-SA1 nutzt 2x DSD1792 für seine interne DAC-Sektion und zählt zu den besten SACD/CD-Spielern seiner Klasse. Neben seiner klaren, offenen Wiedergabe überzeugt er mit ausgezeichneter Raumdarstellung, warmer Mittenbetonung und feiner Hochtonauflösung. Auch CDs klingen überzeugend – gerade in Kombination mit der hochwertigen Analogsektion.
Vincent CD-S7 DAC
Der Vincent CD-S7 DAC kombiniert einen PCM1796 (Schwestermodell des DSD1792) mit einer Röhrenausgangsstufe. Das Ergebnis ist ein warmes, musikalisches Klangbild mit feinem Mittenbereich – ideal für stimmintensive Aufnahmen. Die Röhren ergänzen den Burr-Brown-Chip perfekt: Transparenz trifft Klangfarbe.
Luxman DA-200
Der Luxman DA-200 nutzt den PCM1792A. Als Kombigerät aus DAC, Vorverstärker und Kopfhörerverstärker liefert er ein ausdrucksstarkes, dynamisch-agiles Klangbild. In Verbindung mit hochwertigen Kopfhörern wie dem HD800 ergibt sich eine plastische Klanglandschaft mit klarer Staffelung und tiefer Emotionalität – ein Gerät, das Musikerlebnis über technische Kühle stellt.
Esoteric X-01 / UX-1 / X-03
Die Esoteric SACD-Player X-01, UX-1 und X-03 setzen auf Dual PCM1792 (DSD1792) – einen pro Kanal, im vollsymmetrischen Betrieb. Diese High-End-Player sind bekannt für ihre außergewöhnliche Verarbeitungsqualität, ihr massives VRDS-Laufwerk und eine DAC-Sektion, die klanglich auf höchstem Niveau spielt. In Kombination mit hochwertiger Clock-Architektur und aufwendiger Analogsektion entfaltet der DSD1792 hier sein ganzes Potenzial. Das Ergebnis ist eine souveräne, natürliche und tief emotionale Wiedergabe, bei der selbst feinste Details in Stimmen und Instrumenten plastisch hervortreten.
Viele Audiophile beschreiben die Esoteric-Interpretation des DSD1792 als eine ideale Synthese aus Präzision und musikalischem Fluss – analytisch durchhörbar, aber nie kühl oder technisch. Gerade bei hochwertigen SACD-Aufnahmen spielen diese Geräte ihre Stärken kompromisslos aus.
Technische Daten
Merkmal | Wert |
---|---|
Auflösung | 24 Bit |
Maximale Abtastrate | 192 kHz (PCM), DSD-kompatibel |
Dynamikbereich | Bis zu 132 dB (mono), 129 dB (stereo) |
THD+N (Klirrfaktor) | 0,0004 % |
Digitale Filter | 8-faches Oversampling, wählbar: Sharp / Slow Roll-Off |
Digitale Steuerung | SPI oder I²C, mit Dämpfung, De-Emphasis und Soft-Mute |
Ausgang | Differenzieller Stromausgang |
Vergleich mit modernen DACs
Eigenschaft | Burr-Brown DSD1792 | ESS Sabre ES9038PRO | AKM AK4499EX |
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Auflösung | 24 Bit | 32 Bit | 32 Bit |
Max. Abtastrate | 192 kHz (PCM), DSD | 768 kHz (PCM), DSD512 | 1536 kHz (PCM), DSD512 |
Dynamikbereich (Stereo) | 129 dB | bis 140 dB | 135 dB |
THD+N | 0,0004 % | ca. 0,0001 % | 0,00007 % |
Klangcharakter | Warm, musikalisch, analog | Präzise, analytisch, technisch | Sanft, organisch, musikalisch |
Filterwahl | Ja (digital) | Umfangreiche Filter & DPLL-Einstellungen | Ja (digitale & analoge Filterarchitektur) |
Beliebte Einsatzgeräte | Audio Aero, Denon, Krell, Esoteric | Topping, Matrix Audio, Oppo, RME, Mark Levinson | Astell & Kern, Luxman, TEAC, FiiO |
Fazit
Der Burr-Brown DSD1792 ist zwar technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand, wird aber wegen seines musikalischen Klangs weiterhin sehr geschätzt – vor allem in Geräten, die auf Natürlichkeit und Hörgenuss abzielen statt auf klinische Präzision. Gerade im Denon DCD-SA1, einem legendären SACD/CD-Player der Spitzenklasse, konnte der Chip sein volles Potenzial zeigen: Tiefe, tonale Balance und ein organischer Fluss, wie ihn viele moderne DACs trotz höherer Messwerte nicht erreichen.
Kurz gesagt:
Der DSD1792 ist weniger ein „Labor-DAC“, sondern ein Klangkünstler, der mit Seele spielt – und deshalb seinen Platz in der High-End-Geschichte verdient hat.
Quellen: Mackern.de