hORNS FP 15 MK ll High End Monitor Lautsprecher Erfahrungsbericht /Test:

Die Marke hORNS ist sicherlich für viele Hi-Fi-Freunde kein Begriff. Für mich war sie bis vor Kurzem auch nicht bekannt, aber ich muss gestehen, dass mir einige Lautsprecher der Firma Auto-Tech ab und an bei einigen Gebraucht-Hi-Fi-Händlern ins Auge gesprungen sind, mich jedoch nie wirklich interessiert haben. Der Grund dafür ist schlicht und einfach: Wenn man hORNS-Lautsprecher recherchiert, findet man kaum brauchbare Erfahrungsberichte. Die Zeitschrift „Audio“ hatte vor einigen Jahren die FP 10 (10-Zoll-Bass) getestet. Die Tester waren begeistert und beschrieben, dass die hORNS für das Gebotene eigentlich zu günstig seien bzw. das Preis-Leistungs-Verhältnis kaum zu toppen sei.

Im folgenden Link (hORNS-Vertrieb) könnt ihr den vollständigen Bericht lesen: KLICK! Es ist schön zu lesen und macht wirklich neugierig, aber ich hätte auch gerne Berichte von Privatpersonen gelesen, die diese Lautsprecher besitzen. Leider gibt es sehr wenige Informationen, und wenn man die einen oder anderen hORNS-Händler aufsucht, merkt man schnell, dass die Texte einheitlich sind. Um nicht sagen zu müssen, dass es sich um denselben übersetzten Text vom Hersteller handelt. Hier ein kleiner Tipp an den Vertrieb und deren Händler: Bitte selbst authentischere Texte verfassen!

Die hORNS-Lautsprecher werden von Auto-Tech aus Polen hergestellt. Wie der Name schon verrät, ist die Firma im KFZ-Sektor beheimatet, und der Chef selbst ist ein Hi-Fi-Freak. Die Entscheidung, selbst Lautsprecher zu bauen, war für ihn die logische Konsequenz, nachdem er keine Lautsprecher fand, die seinen Ansprüchen gerecht wurden. Wir erinnern uns: Bei Burmester war es ähnlich!

Dieter Burmester fing an, Verstärker zu bauen, nachdem er nichts, rein gar nichts, für seine Hi-Fi-Bedürfnisse gefunden hatte. Die Entscheidung beider Genies war goldrichtig, mit dem feinen Unterschied, dass die Marketingmaschinerie Burmesters wesentlich ausgedehnter war und ist als die von Auto-Tech und deren Vertrieb. Ich persönlich finde das ziemlich schade, denn die hORNS sind alles andere als Standard, sondern spielen für meine Ohren in einer Liga, die für uns Sterbliche eigentlich kaum zu bezahlen ist!

Die hier besprochene FP 15 MK II wiegt 50 Kilo netto pro Stück, hat einen Hornhochtöner und ein 15-Zoll-Bass-Chassis. Nun, das allein macht sicherlich noch lange keinen guten Lautsprecher aus. Wer aber diese Lautsprecher live vor sich hat und die perfekte Verarbeitung sieht, dem wird es die Kinnlade bis zum Südpol durchschlagen! Versprochen! Wer dann noch die Lautsprecher mit einem hochwertigen Röhrenverstärker (Transistor geht auch hervorragend) koppelt, wird alles bisher Gekannte über Bord werfen und nie wieder etwas anderes hören wollen! Versprochen! Die FP 15 MK II hat alles, was ein High-End-Referenzlautsprecher mitbringen muss.

Sie machen nichts falsch, sondern alles so richtig, dass ich meine Wilson Audio Watt Puppys 5.1 zur Seite gestellt habe und mit großer Sicherheit nicht wieder als meine Hauptlautsprecher benutzen werde! Der Unterschied ist so eklatant, dass man sich als Watt Puppy-Käufer ziemlich verarscht vorkommt, nachdem man die FP 15 MK II gehört hat. Und ja, es liest sich bzw. hört sich genau so dramatisch an, wie es ist. Bitte versteht mich nicht falsch. Die Puppy ist ein super Lautsprecher, aber sie erreicht die Qualitäten der hORNS FP 15 MK II nicht im Geringsten. Eigentlich sollte man davon ausgehen, dass ein Hornlautsprecher die Räumlichkeit – insbesondere die Raumtiefe – eines „echten“ High-End-Lautsprechers nicht erreichen kann, weil Hörner von Natur aus laut sein müssen und nach vorne spielen.

Aber nicht so bei der hORNS! Die FP15 hat solch eine Räumlichkeit, und das nicht nur in die Höhe und Breite, sondern auch in die Tiefe! Kein Ton überlagert den anderen. Alles ist schön im Raum verteilt und so echt, natürlich, dynamisch und niemals nervend! Ich gehe jede Wette ein, dass selbst gestandene Klipschhörner einpacken können. Zumindest kenne ich keine Klipsch, die hier auch nur annähernd mithalten kann. Wirklich, es gibt im Klipsch-Portfolio momentan nichts Vergleichbares! Selbst dann nicht, wenn mir die Klipsch-Fanboys jetzt die Bude einrennen und mich der Lüge bezichtigen wollen. Und das Schlimme an den hORNS ist, dass ich keine andere Marke kenne, die die FP 15 MK II vom Thron stoßen könnte.

Meine Stammleser wissen nur zu gut, dass ich eigentlich ein totaler Dynaudio-Fanboy bin. Und das nicht ohne Grund: Dynaudio hat eine Raumtiefe und einen Dynamikumfang (mit dem passenden Verstärker), bei denen andere Hersteller kaum mithalten können. Aber selbst hier legt die hORNS vor und brachte mich dazu, meine Dynaudio Special 25 gegen ein Paar hORNS Mummy 4 einzutauschen. Damit nicht genug: Ein Paar FP 10 MK III kam nach kürzester Zeit hinzu, womit ich jetzt 3 Paar hORNS besitze und bei jedem Musikhören immer wieder erstaunt bin, welche Qualität man für so wenig Geld bekommt! Ich kenne die Preise nicht wirklich, aber ich denke, dass die FP 10 MK III bei knapp 6.500 Euro liegt, die Mummy 5 bei 7.500 Euro und die FP 15 MK II bei knapp 10.000 Euro. Jetzt werden sich sicherlich viele fragen, ob das Wort GÜNSTIG von mir ironisch gemeint war. Ich versichere euch, das war es nicht.

Aufgrund des Gebotenen sind die Lautsprecher in meinen Augen sogar viel zu günstig! Wenn man bedenkt, dass eine B&W Nautilus 803 D3 (Bericht folgt in Kürze) knapp 17.000 Euro kostet und klanglich nicht mit der FP 15 MK II mithalten kann, sind die knapp 10.000 Euro für eine FP 15 MK II extrem günstig. Bitte stellt fest, dass ich hier einen direkten Vergleich zwischen den Lautsprechern gezogen habe. Keiner der von mir genannten Lautsprecher ist schlecht, und alle sind top, aber die hORNS sticht eben hervor und ist wirklich genau das, was ich schon immer gesucht und endlich gefunden habe. Sie verbindet Monitorcharakteristik mit Horndynamik, gepaart mit einer Raumdarstellung, die keiner der von mir erwähnten Lautsprecher erreichen kann.

Ein ganz großer Pluspunkt geht selbstverständlich auf die leise Spielweise! Wenn ich abends extrem leise Musik höre, bekomme ich am Hörplatz (4,5 Meter entfernt von der Anlage) alles mit, selbst die tiefsten Bässe (bis 35 Hz) scheppern mir an die Brust. Aber wehe, ihr dreht auf! Und ja, es reicht ein Verstärker mit 10 Watt Sinus an 8 Ohm. Dann, meine lieben Leser, habt ihr eine Abrissbirne mitten im Hörraum, die wie eine Ballerina vor euch tänzelt, aber mit ihrer Durchdringlichkeit dazu im Stande wäre, den Putz an der Fassade des Nachbarn abzutragen. Dabei bleibt das Klangbild NIEMALS nervend, und man könnte stundenlang laut Musik hören, ohne zu ermüden.

Ein echter Traumlautsprecher, der so fantastisch transparent ist und alles, aber auch wirklich alles richtig macht. Wenn du, lieber Leser, mit dem Gedanken spielst, dir ein Paar neue Lautsprecher anzuschaffen, BITTE, BITTE, BITTE schau dir die hORNS genauer an. Für das Geld und für deutlich mehr gibt es für mich keine Konkurrenz zu hORNS. Und wenn ich schon eine Watt Puppy und Dynaudio zur Seite stelle, spricht das schon Bände… In diesem Sinne…

Technische Daten:

• Wege: 2
• Woofer: 1 x 15″
• Hochton: 1 x 1″
• Frequenzweiche: 12 dB
• Volumen: 90 l
• Sensitivität: 6 dB
• Frequenzgang: 35Hz – 20kHz
• Impedanz: 8 Ohm
• Terminal: single wire WBT Anschlüsse
• Maße Box: 520 x 710 x 380 mm
• Maße Ständer: 520 x 525 x 355 mm
• Gewicht Box : 50 KG
• Gewicht Ständer: 30 KG (optional)