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B&W Nautilus 802D

B&W Nautilus 802D High End Lautsprecher Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Die Faszination der B&W Nautilus-Modelle

Für viele Hi-Fi-Enthusiasten – mich eingeschlossen – sind die B&W Nautilus-Modelle ein absolutes Must-have. Schon als die ersten Serien der Nautilus auf den Markt kamen, nahm ich mir fest vor, eines dieser Lautsprecherpaare zu besitzen. Doch für einen jungen Hi-Fi-Padawan, der sein Einkommen als Lehrling verdiente, war das schlichtweg unerreichbar.

Der große Traum und der erste Versuch

Nach einigen Jahren und mehreren Lautsprechern war es endlich soweit: Meine „Kriegskasse“ war gut gefüllt, und ich machte mich mit einer stattlichen Summe Geld auf den Weg zum Studio 26 nach Stuttgart. Als ich mit meinem Freund Daniele das Geschäft betrat, fühlte ich mich wie im Hi-Fi-Himmel. Ein beeindruckendes Gerät folgte dem nächsten, und wir waren von der Vielfalt überwältigt. Nach wenigen Minuten kam ein Verkäufer auf uns zu und fragte, wie er helfen könne. Voller Übermut erklärte ich: „Ich habe 11.000 DM in der Tasche und möchte mir eine tolle Anlage kaufen!“ Natürlich sollten unbedingt ein Paar Nautilus-Lautsprecher dabei sein. Der Verkäufer bat uns, in zwei Stunden wiederzukommen, um eine Auswahl vorzubereiten.

Der erste Klangtest

Zwei Stunden später kehrten wir mit unseren CDs zurück. Der Verkäufer hatte ein Set zusammengestellt: ein Paar Nautilus 804, einen AVM Competition AMP, AVM CD1 und einen AVM Tuner. Der Preis: knapp 11.000 DM. Optisch gefiel mir die Zusammenstellung sehr. Doch als wir die ersten CDs abspielten, war ich enttäuscht: Der Klang wirkte steril, dünn und leblos. Bass? Kaum vorhanden.

Der enttäuschte Abschluss

Der Verkäufer fragte selbstbewusst, ob er die Anlage nun einpacken solle. Meine Antwort war klar: „Natürlich nicht!“ Mir fehlte das Bassfundament, und ohne diese tiefen Frequenzen klang alles zu kühl und steril. Das Problem lag vermutlich weniger bei den 804-Lautsprechern als vielmehr beim kühl abgestimmten AVM Competition AMP. Am Ende wurde aus der Anschaffung nichts – mein Traum musste weiter warten.

Die Suche nach dem perfekten Klang

Über die Jahre hinweg erweiterte ich meine Hi-Fi-Sammlung um verschiedene Nautilus-Modelle, aber keines – weder die 803 noch die 804 – konnte mich wirklich überzeugen. Im direkten Vergleich zur Contour 1.8 MK II blieb die Begeisterung aus. Doch einige Jahre später hatte ich die Gelegenheit, die Modelle 801 D, 801 und 802 D zu testen.

Die besonderen Qualitäten der Nautilus 801 und 802 D

Was soll man sagen? Traumlautsprecher! Die Verarbeitung ist außergewöhnlich hochwertig und aufwendig. Klanglich überzeugen sie auf ganzer Linie, und betrachtet man das Gesamtpaket, wirken die Anschaffungspreise im Nachhinein gar nicht so hoch. Viele andere Hersteller bieten klanglich vergleichbare Modelle an, aber kaum einer investiert in eine so aufwendige Gehäusekonstruktion. Daher sind die Nautilus-Lautsprecher auch auf dem Gebrauchtmarkt sehr preisstabil und selten günstig zu finden.

Ästhetik und Klang – Ein subjektiver Eindruck

Das Design der Lautsprecher finde ich perfekt, während meine Freundin scherzte, sie sähen aus wie kleine Roboter. Meine Reaktion darauf: „Hä?“ – aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Der Klang der 802 D beeindruckte mich besonders: groß, direkt, neutral, aber dennoch warm, mit einer hervorragenden Stimmenwiedergabe. Zeitgleich hatte ich auch die 803 D3 zum Testen, doch die 802 D gefiel mir deutlich besser. Besonders faszinierte mich, dass die 802 D auch bei geringer Lautstärke alle Details bewahrte, während bei der 803 D3 gefühlt nur noch der Hochtöner dominierte. Beide Lautsprecher wurden übrigens mit dem gleichen Verstärker betrieben, einem Accuphase E-550, und unter identischen Bedingungen getestet.

Der Vergleich und meine Entscheidung

Vielleicht ist der Vergleich zwischen der 802 D und der 803 D3 etwas ungleich, da sie unterschiedlichen Preisklassen angehören. Dennoch halte ich ihn für gerechtfertigt, wenn man die Gebrauchtpreise betrachtet. Für mich persönlich ist die 802 D der klanglich und optisch bessere Lautsprecher.

Ein neuer Fokus: Warum ich heute anders entscheiden würde

Würde ich mir heute eine Nautilus ins Haus holen? Wahrscheinlich nicht. Der Grund ist einfach: Es gibt mittlerweile Lautsprechermarken, die meinen Klangvorstellungen besser entsprechen. Ein Beispiel ist der hORNS FP 15 MK II, der genau den Sound bietet, den ich von einem Lautsprecher erwarte. Dennoch bleibt die 802 D eine wahre Göttin und für viele sicherlich die einzige Alternative. Optisch sind die Nautilus-Modelle immer noch ein Hingucker, die das Herz höher schlagen lassen.

In diesem Sinne: Die Hi-Fi-Leidenschaft bleibt, auch wenn sich die Vorlieben ändern.

Nachtrag 29.11.2024:

Eine neue Klang-Erfahrung mit der B&W Nautilus 802D

Wie viele meiner Stammleser wissen, habe ich einen Freund, den ich sehr respektiere und schätze – allerdings mit einer kleinen Schwäche: Er schafft es einfach nicht, eine HiFi-Anlage zusammenzustellen, die seinen Prioritäten entspricht. Doch ich muss zugeben, dass auch ich mich in dieser Hinsicht schämen muss.

Jahrelang hatten wir eine gemeinsame, fast schon ideologische Abneigung gegenüber der Marke Bowers & Wilkins (B&W) entwickelt. Warum? Ehrlich gesagt, weiß ich es nicht genau. Womöglich waren es unsere Erfahrungen und Vergleiche mit anderen Lautsprechern, die uns keinen anderen Schluss zuließen. Doch jetzt kommt die überraschende Wende: Mein Freund, der bislang in HiFi-Fragen keine Ruhe fand, hat sein Glück offensichtlich in einem Paar B&W Nautilus 802D gefunden.

Und ja, die Kombination dieser Lautsprecher mit seinem Burmester 032 Verstärker funktioniert unfassbar gut! Das Zusammenspiel ist so harmonisch und klanglich perfekt, dass selbst ich meine voreingenommene Meinung über B&W grundlegend überdenken musste. Die Nautilus 802D ist ein außergewöhnlicher Lautsprecher, der sowohl in Detailreichtum als auch in Dynamik nichts vermissen lässt. Obwohl ich persönlich weiterhin meine Magico V3 favorisiere, muss ich sagen, dass die hORNS FP 15 MK IIgegenüber der Nautilus 802D eine echte Konkurrenz hat. Die Nautilus 802D zeigt, dass sie in der Lage ist, neue Maßstäbe zu setzen – sowohl für meinen Freund als auch für mich.

Technische Daten:

  • Modell: 802 D
  • Baujahre: 2004 -2009
  • Hergestellt in: England
  • Farbe: Esche schwarz, Klavierlack schwarz (extra), Kirschholz, Rosenut
  • Abmessungen: 1.135 x 368 x 563 mm (H x B x T)
  • Gewicht: 80 kg
  • Neupreis ca.: € 12.600,- (UVP Paar)
  • Bauart: 3-Wege Bassreflex, Standlautsprecher
  • Tieftöner: 2x 200 mm (Rohacell®-Membran)
  • Mitteltöner: 1x 150 mm (FST-Kevlar-Gewebemembran)
  • Hochtöner: 1x 25 mm (Diamantkalotte)
  • Empfohlene Verstärkerleistung: 50 – 500 W
  • Wirkungsgrad: 90 dB (2,83 V, 1 m)
  • Frequenzgang: 34 – 28.000 Hz (±3 dB)
  • Übergangsbereiche: 350 / 4.000 Hz
  • Impedanz: 8 Ohm (Minimum lt. B&W = 3,5 Ohm, damit ist die wahre Impedanz nach DIN/IEC = 4 Ohm!)