Burmester 032

Burmester 032

Burmester 032 High End Vollverstärker Test / Erfahrungsbericht:

Einleitung

Mein Freund, den ich seit vielen Jahren kenne, ist ein wahrer Enthusiast im Bereich HiFi und High-End-Audio. Seine Reise auf der Suche nach dem optimalen Klangerlebnis erstreckt sich über 17 Jahre und ist geprägt von einer tiefen Leidenschaft für warme, sonore Klangwiedergabe. Für ihn ist es nicht entscheidend, die kleinsten Töne zu hören, da er der Überzeugung ist, dass dies seinen Ohren eher schadet als nützt. Diese Einstellung ist nur ein kleiner Teil dessen, was ihn als  „besonderen“ HiFi-Liebhaber auszeichnet.

Die Anfangsjahre

In den frühen Jahren seiner HiFi-Reise war mein Freund von den damals angesagten Geräten, insbesondere den hochglänzenden und verchromten Modellen von Burmester, nicht beeindruckt. Er hatte eine eher kritische Meinung über diese Marke und bezeichnete sie humorvoll als „russische Geräte“. Seine Bemerkungen waren nie böse gemeint; sie zeugen vielmehr von seiner Vorliebe für eine spezifische Ästhetik und Klangphilosophie und aus dem Wissen heraus, das es sehr Wohl Menschen gibt, die auf „Bling, Bling“ stehen.

Er war immer auf der Suche nach eine sonore  Klangwiedergabe, der ihm das Gefühl von Wärme und Intimität vermittelt. Diese Suche führte ihn durch zahlreiche HiFi-Geschäfte, auf Messen und in die Wohnzimmer anderer HiFi-Enthusiasten, wo er verschiedene Geräte und Lautsprecher ausprobierte. Dabei entwickelte er eine klare Vorstellung davon, was für ihn „gut“ klang und was nicht.

Die Entdeckung von Burmester

Vor einigen Jahren jedoch erlebte mein Freund eine überraschende Wendung, als er die Burmester Mono-Endstufen des Modells Burmester 850 hörte. Diese Geräte boten eine Klangqualität, die seine vorherigen Vorurteile gegen Burmester in Frage stellte. Er war begeistert von der Fülle und Klarheit des Klangs, die diese Verstärker boten. Diese Erfahrung führte dazu, dass er seine bisherigen Geräte, darunter den Accuphase P7100 und den Pass Int 60, aus dem HiFi-Regal verbannte.

Nach dieser Offenbarung entschloss er sich, den Burmester 032 in schwarzer Ausführung zu bestellen. Es ist interessant zu beobachten, wie sich sein Geschmack über die Jahre verändert hat. Während er einst die glanzvollen Oberflächen ablehnte, ist er jetzt bereit, die Vorteile dieser renommierten Marke zu akzeptieren, wenn sie ihm das Klangbild bietet, das er sucht. Aber zum Glück kann man bei Burmester auch Geräte in schwarz bestellen! Und um euch auch meine ehrliche Meinung dazu zu sagen: Ich finde dieses schwarz einfach nur traumhaft! Sobald Licht auf das Geräte fällt, entsteht eine Ästhetik, das von Silber nicht so wiedergegeben werden kann.

Klangliche Erlebnisse

Als ich schließlich die Gelegenheit hatte, den Burmester 032 mit ein paar Tannoy D700 Lautsprechern zu hören, war ich ebenfalls von der Klangqualität beeindruckt. Der Verstärker offenbarte eine Detailgenauigkeit und Dynamik, die den Raum erfüllte. Allerdings fiel mir schnell auf, dass die Tannoy  diesem leistungsstarken Vollverstärker nicht gewachsen waren. Sie konnten die Fülle an Informationen, die der Burmester 032 lieferte, nicht angemessen verarbeiten.

Ich machte mir Sorgen, dass die beeindruckende Klangfülle des Verstärkers für meinen Freund wieder zu viel sein könnte und seine Ohren mal wieder in Schmerz aufgehen würden. Dies ist ein wiederkehrendes Thema in unseren Gesprächen über HiFi: Er ist hat die Idee, Verstärker die eine „unendliche“ Auflösung bieten, mit Lautsprecher zu kombinieren, die von Haus aus beschnitten sind um einen Abstand zum nächst größeren Modell zu gewährleisten. Die „beschnittenen“ „Lautsprecher könnten so den Verstärker in seiner Eigenschaft dämpfen“. Aber er will leider nicht verstehen, dass Lautsprecher mit dieser im gewünschten Eigenschaft, die Töne die ankommen dennoch irgendwie verarbeiten müssen. Das zeigt sich leider in einer unsauberen und verfärbte Spielweise wieder. Man sagt nicht umsonst: Hochwertige Elektronik verlangt Lautsprecher auf Augenhöhe.

Die ideale Kombination

In meinen Überlegungen stellte ich mir vor, wie der Burmester 032 mit einem Paar Gauder Cassiano Final Edition Lautsprechern harmonieren würde. Das wäre ein absoluter Traum! Leider hat mein Freund die Cassiano-Lautsprecher zugunsten des Burmester 032 abgegeben, was ich als verpasste Chance empfinde endlich mal eine unfassbare Anfange Zuhause stehen zuhaben, das wirklich viel mehr kann, als zu verfärben und unsauber zu spielen.

Im Vergleich zum Gryphon Diablo 300, der ebenfalls für seine exzellente Klangqualität bekannt ist, könnte ich mich nicht entscheiden, welcher Verstärker mir besser gefällt. Klanglich würde ich persönlich den Diablo bevorzugen, während ich ästhetisch den Burmester favorisieren würde. Klanglich deshalb, weil die Gryphon neutralere Venen besitzt.

Fazit

Die HiFi-Reise meines Freundes ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie persönliche Vorlieben und Erfahrungen den Musikgenuss beeinflussen können. Obwohl er sich für den Burmester 032 entschieden hat, bleibt er ein Suchender, der ständig nach dem ihm „Ohrenden“ Klang sucht. Ich bewundere seine Leidenschaft und seinen unermüdlichen Einsatz, die Klangwelt zu erforschen, auch wenn ich manchmal befürchte, dass er auf seinem Weg das Gleichgewicht zwischen Realität und eine „kaum zu lösende Suche“ verliert. Ich persönlich bleibe bei meiner Erkenntnisse, dass Neutralität über alles steht.

Technische Daten

  • Gewicht: 28 kg
  • Breite: 482 mm
  • Höhe: 179 mm
  • Tiefe: 492 mm
  • Eingänge: 3 x XLR / 2 x RCA
  • Pre-Out: symmetrisch / asymmetrisch
  • Eingangsempfindlichkeit (1 % THD + N, 4 Ω): 550 mV
  • Ausgangsleistung Stereo (pro Kanal, an 4 Ω): 170 W
  • Kopfhörerausgang: 1 x 6,3 mm
  • Ausgänge: 1 x XLR / 1 x RCA / 1 x Tape out (XLR)
  • Surround Thruput: ja
  • Fernbedienbar: ja
  • BurLink: ja
  • Remote Ein-/Ausgang: 1 / 1
  • Klangregelung für Bässe und Höhen (überbrückbar): ja

Diese Daten bieten einen detaillierten Überblick über die technischen Spezifikationen des Verstärkers und können als nützliche Referenz dienen.