Magico S1 MK 2 High End Lautsprecher
Magie aus Aluminium: Die Magico S1 Mk II – Der beste Zweiwege-Lautsprecher der Welt?
In einer Welt, in der High-End-Audio immer komplexere und mehrwegigere Wege geht, um die ultimative Illusion zu erzeugen, gab es einen Lautsprecher, der die Physik und die Konventionen frech ignorierte: die Magico S1 Mk II. Eine schlanke, monolithische Säule aus Aluminium, die von ihrem Schöpfer, Alon Wolf, mit einer fast schon arroganten Selbstverständlichkeit ins Feld geführt wurde, um zu beweisen, dass weniger manchmal nicht nur mehr, sondern auch magisch ist.
Dieser Lautsprecher ist heute unser Thema – ein Lautsprecher, der nicht mehr produziert wird, vom viertreiberigen S2 abgelöst, aber dessen Legende in der audiophilen Szene weiterlebt. Er ist ein Denkmal für die Kühnheit, einen Zweiwege-Lautsprecher in Preisregionen zu hieven, die man traditionell Vier- oder Fünfwege-Boliden zuschreibt.
Detaillierte Recherche: Die S1 Mk II – Ein technologischer Quantensprung
Auf den ersten Blick mag die S1 Mk II ihrem Vorgänger, der originalen S1, ähneln. Doch der Teufel, oder vielmehr die Magie, steckt im Detail. Die Mk II war nicht einfach eine kosmetische Überarbeitung, sondern eine komplette Neuentwicklung, die Erkenntnisse aus Magicos Top-Serien destillierte:
Der Hochtöner: Der kritische Unterschied liegt in der 2,5 cm (1 Zoll) durchmessenden Beryllium-Kalotte, die hier mit einer Diamant-Beschichtung veredelt wurde. Dieses Chassis, ein Meisterwerk der Materialwissenschaft, liefert einen verzerrungsfreien, glasklaren Hochton bis weit über 40 Kilohertz hinaus.
Der Tief-/Mitteltöner: Der 17,8 cm (7 Zoll) Treiber basiert auf Magicos bahnbrechender Graphit-Nano-Tec-Membran (ursprünglich NanoTec in der S1, nun mit Graphen-Beschichtung in der Mk II). Durch eine molekular dünne Graphen-Schicht wird die Membran extrem steif und gleichzeitig ultraleicht. Dies resultiert in einer Detailauflösung und Schnelligkeit, die in dieser Klasse ihresgleichen sucht.
Das Gehäuse: Die schlanke, akustisch inerte Säule besteht aus extrudiertem Aluminium und wurde bei der Mk II nochmals überarbeitet. Die inneren Verstrebungen werden nicht mehr nur geklemmt, sondern von außen fest verschraubt. Magico geht hier den extremen Weg und verlötet anschließend die Bohrlöcher der Verschraubungen, um eine absolut fugenlose und resonanzfreie Oberfläche zu garantieren.
Der Sprung zur Mk II: Wie unsere Recherche zeigt, war der Sprung von der S1 zur S1 Mk II alles andere als inkrementell. Tester bescheinigten der Mk II einen schöneren, wärmeren Hochton und eine insgesamt musikalischere, transparentere Darstellung. Der Soundstage, die Präsenz und das Detail wurden signifikant verbessert.
Die Stimmen aus der Praxis: Magie im Hörraum
Aber High-End-Audio ist keine reine Laborwissenschaft. Es ist das emotionale Erlebnis, das zählt. Und hier kommen unsere beiden Insider ins Spiel, deren Urteile in unserer WhatsApp-Gruppe Futter für lange Nächte liefern. Diese sind keine Neulinge, sondern gestandene High-Ender mit geschulten Ohren:
Adam, der Magico-Maniac (V3, S1 Mk II, aktuell S3 Mk I): Adam, ein bekennender Fan der legendären V3, spricht der S1 Mk II Talente zu, die sogar die größere S3 Mk I vermissen lässt. Zwar sieht er die V3 als die „komplettere Box“, aber die S1 Mk II, richtig aufgestellt und mit passender Elektronik befeuert, lässt ihn „mit offenem Munde“ zurück. Dieses Urteil ist Gold wert, denn es beschreibt jenen seltenen Moment, in dem die Technik in den Hintergrund tritt und nur noch pure Faszination bleibt.
Marius, der Bekehrte: Für Marius ist die S1 Mk II schlicht und ergreifend die „beste Zweiwege-Box der Welt“. Sein erstes Erlebnis in Holland bei einem High End Hifi Händler war eine Offenbarung: So viel Musik, so viel Tiefe und vor allem so viel Bass aus so einem vermeintlich kleinen Lautsprecher – das grenzt an Hexerei.
Marius Zitat: „Lautsprecher – sie ist eine Offenbarung. Ein Kunstwerk aus Aluminium, durchdachter Technologie und echter musikalischer Ausdruckskraft. Schon der erste Ton macht klar: Das hier ist kein gewöhnliches Hi-Fi-Gerät. Es wirkt eher wie ein lebendiges musikalisches Wesen, das jedes Detail mit einer Eleganz entfaltet, die fast schon frech perfekt erscheint.“
Er degradiert im gleichen Atemzug größere Modelle wie die S3 und V3, wenn es um das pure emotionale Erlebnis geht: „Mir ist es egal ob die S1 Mk II weniger realistisch spielt! So wie die kleine Magico spielt, spielen die zwei größeren nicht!“
Die Preisfrage: Warum gibt es keine S1 Mk III?
Die S1 Mk II kostete zuletzt als Paar über 30.000,- Euro. Eine schwindelerregende Summe für eine Zweiwege-Konstruktion.
Doch hier setzen meine Spekulationen an: Man muss sich vor Augen halten, dass die S1 Mk II die Speerspitze dessen war, was im Zweiwege-Design machbar ist. Sie musste liefern: Spektakel, Faszination, offene Kinnladen. Sie musste so spektakulär spielen, dass der Preis und die geringe Anzahl an Chassis augenblicklich vergessen wurden. Die Kausalitätskette: Bei der konsequenten Preissteigerung, die Magico und der deutsche Vertrieb über die Jahre vollzogen haben, hätte eine S1 Mk III logischerweise bald an die 50.000,- Euro-Grenze gekratzt.
Meine These: Der Preis für eine Zweiwege-Box wäre in diesen Regionen nicht mehr zu rechtfertigen gewesen – selbst bei einem technischen Überflieger wie Magico. Die Diskrepanz zwischen der optischen Schlichtheit (zwei Treiber) und dem astronomischen Preis wäre zu groß geworden.
Die Konsequenz: Magico hat die S1 daher konsequent durch die S2 ersetzt, die mit vier Chassis – einem weiteren Mittel- und zwei zusätzlichen Basstreiber – ausgestattet ist. Die S2 ist somit eine waschechte Mehrwege-Box. Dieser Schritt bietet Magico die notwendige argumentative Basis, um die stetig steigenden Preisregionen glaubhaft zu besetzen. Man bekommt mehr Box, mehr Treiber, mehr Gehäusevolumen für das immer größere Investment.
Die S1 Mk II bleibt damit die wahrscheinlich extremste Zweiwege-Standbox der Neuzeit: Ein unfassbares technisches Statement, das in puncto emotionaler Performance, Geschwindigkeit und Faszination die Grenzen der Physik für kurze Momente außer Kraft setzte. Ein Lautsprecher für Menschen, die nicht nur hören, sondern wirklich magisch und emotional von der Musik davon getragen werden wollen.
Schlusswort: Das Vermächtnis einer Ikone
Die Magico S1 Mk II ist bald Geschichte, abgelöst von größeren, komplexeren Modellen wie der S2. Doch ihr Vermächtnis hallt lauter nach als so manche Mehrwege-Konkurrenz. Sie war der Beweis dafür, dass es in der Königsdisziplin der Audiowiedergabe nicht auf die schiere Anzahl der Chassis ankommt, sondern auf die kompromisslose Perfektion jedes einzelnen Bauteils und die radikale Gehäusekonstruktion.
Dieser Lautsprecher war eine Kampfansage an alle Konventionen. Er zwang den Zuhörer, die eigenen Vorurteile über den Wert und die Leistungsfähigkeit einer Zweiwege-Konstruktion zu überdenken. Die S1 Mk II spielte mit einer Kohärenz und einer Geschlossenheit, die nur Zweiwege-Systeme in dieser Perfektion bieten können – ein musikalisches Ganzes, bei dem die Übergänge zwischen den Frequenzbereichen spurlos verschwimmen.
Marius beschreibt es treffend: Sie ist ein „lebendiges musikalisches Wesen“. Und genau das ist der Punkt. Die S1 Mk II verstand es, Musik nicht nur mit hoher Präzision abzubilden, sondern ihr eine emotionale Dringlichkeit und eine plastische Präsenz zu verleihen, die man bei vielen anderen Lautsprechern vergeblich sucht. Sie war nicht nur High-End, sie war Magie zum Anfassen.
Mit ihrem Abschied hat Magico eine Ära beendet. Die Logik des Marktes und die Preisentwicklung haben die S1 Mk III verhindert. Doch gerade diese Nicht-Existenz macht die S1 Mk II zu einer zeitlosen Ikone. Sie bleibt in der Erinnerung derer, die sie hören durften – wie Adam und Marius – als die Box, die mit nur zwei Treibern und 30.000,- Euro so spektakulär ablieferte, dass der Verstand kapitulierte und nur noch offene Kinnladen blieben.
Wer heute eine S1 Mk II findet, erwirbt nicht nur einen Lautsprecher, sondern ein Stück audiophile Geschichte. Ein Aluminium-Monolith, der die Frage beantwortete: Ja weniger ist machmal mehr.
Am Ende hat der Marius die Lautsprecher bekommen die er wollte. Zu zusehen wie andere Gruppenmitglieder sich die S1 MKII erwerben, Thorsten und Adam, muss schwer gewesen sein. Egal mit welchen Lautsprecher Marius einen Versuch gestartet hatte um die S1 MK II näher zu kommen (da wären V2 von Magico und C5 von Dynaudio) stellen ihn nicht ein und vor allen nicht zufrieden. Jetzt hat er sie, danke der Experentierfreudigkeit seitens Adams. Marius Großer! Genieße sie!
Technische Daten:
| Merkmal | Details |
|---|---|
| Hersteller / Modell | Magico S1 Mk II |
| Bauart | 2‑Wege Standlautsprecher, geschlossenes Gehäuse |
| Gehäuse | Monocoque-Extrusion aus Aluminium (ca. 0,95 cm Wandstärke, Ø 30 cm) |
| Versteifung & Dämpfung | Interne Versteifung, Dämpfungsmaterialien und Spezialkleber |
| Obere Deckplatte | Massive 3D-konvexe Top-Plate zur Reduktion von Gehäusebeugung & stehenden Wellen |
| Lautsprecherfüße / Ausleger | 4‑Punkt-Ausleger zur stabilen Abstützung |
| Hochtöner | 1″ diamantbeschichtete Beryllium-Kalotte |
| Tief-/Mitteltöner | 17,8 cm (≈ 7″) Graphene Nano‑Tec Konus |
| Motorkonstruktion Mitteltöner | Unterhung-Neodym-Basismotor mit zwei extra großen Magneten + Titan-Schwingspule |
| Frequenzweiche | „Elliptical Symmetry“-Weiche, Mundorf-Bauteile |
| Empfindlichkeit (SPL) | 86 dB |
| Impedanz | 4 Ω |
| Frequenzgang | 32 Hz – 50 kHz |
| Empfohlene Verstärkerleistung | ab 50 W |
| Maße (H × B × T) | 109 cm × 23 cm × 25 cm |
| Gewicht (pro Lautsprecher) | ca. 54,5 kg |
| Finish-Optionen | M‑Cast (Pulverbeschichtung), M‑Coat (hochglänzender Lack) |
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