Kenzo Zurzolo Hellissandur: Der Ambient Pianist aus der Schweiz erobert Islands Stille

Kenzo Zurzolo Hellissandur: Der Ambient Pianist aus der Schweiz erobert Islands Stille

Kenzo Zurzolo und sein Album „Hellissandur“: Ein Ambient-Traum aus dem Nichts

  • Label: Silent Songs
  • Produktionsort: Schweiz
  • Formate: Stream
  • Kategorie: Ambiente
  • Psychische Medien: Keine
  • Amazon Link: Kenzo Zurolo
Hier ist wieder  euer treuer Jäger nach den verborgenen Schätzen der Klangwelt, der Typ, der stundenlang in der Stille lauscht, bis sie zu singen beginnt. Wisst ihr, in einer Zeit, in der alles um uns herum brummt und vibriert – von den Benachrichtigungen auf dem Smartphone bis zum Lärm der Stadt, Kriege, Finanzkrisen – gibt es Künstler, die uns erinnern, dass Musik nicht immer laut und aufdringlich sein muss. Sie kann flüstern, atmen, einfach da sein. Und genau da, in diesem ambienten Nebel, stolperte ich über Kenzo Zurzolo.

Ein Name, der wie ein Flüstern aus dem Island der Klänge klingt, und sein Album „Hellissandur“, das gerade erst am Horizont aufsteigt. Ich hab mich reingekniet, Tracks zerlegt, Hintergründe ausgegraben, und ja, ich muss sagen: Das ist kein Zufallstreffer, das ist ein echter Klangmagier, der die Essenz der Ruhe einfängt. Heute tauchen wir tief ein – in Zurzolo, in sein Meisterwerk, und vor allem: Ist er ein Vorreiter für all die Ambient-Liebhaber und Alben, die heute unsere Playlists füllen? Lasst uns das auspacken, Stück für Stück, ohne Hektik, so wie die Musik es verlangt.Zuerst mal: Wer zur Hölle ist Kenzo Zurzolo? Ich geb’s zu, als ich den Namen das erste Mal gelesen hab – wahrscheinlich in einer Spotify-Empfehlung, die sich wie ein Zufall anfühlt –, dachte ich: Noch ein Pseudonym für irgendeinen Bedroom-Producer aus Berlin oder so.

Aber nein, Zurzolo ist der echte Deal, ein italienischstämmiger Musiker, der in der Schweiz ansässig ist und mit einem Sound arbeitet, der wie ein Spaziergang durch neblige isländische Fjorde klingt. Sein voller Name ist Kenzo Zurzolo, und er hat sich einen Namen gemacht in der Nische der minimalistischen, piano-dominierten Ambient-Musik. Frühe Spuren?

Er hat mit visuellen Künstlern kollaboriert, wie seinem Freund Lenny Mathe, einem Maler, dessen Werk „Imaginary Garden“ die Blaupause für Zurzol os Debüt-EP war. Stell dir vor: Ein Gemälde voller sanfter, traumhafter Landschaften, das in Töne übersetzt wird – gedämpftes Klavier, das wie fallende Blätter raschelt, feine elektronische Schlieren, die den Raum atmen lassen. Das ist Zurzolos Handschrift: Weniger ist mehr, und die Pausen zwischen den Noten erzählen die eigentliche Geschichte. Und jetzt zum Kern, dem Album „Hellissandur“.

Es ist raus seit dem 24. Oktober 2025 – ja, Leute, das Ding ist frisch wie Morgentau. 10 Tracks, 44 Minuten purer, ungestörter Serenity, veröffentlicht über das Label Silent Songs, das sich auf genau diese Art von Klanglandschaften spezialisiert hat. Der Titel? „Hellissandur“ – eine Hommage an den kleinen Fischerort Hellissandur auf der isländischen Snæfellsnes-Halbinsel, ein Ort am Rande der Welt, wo der Atlantik gegen schwarze Lavaklippen brüllt und die Stille dazwischen wie ein lebendiges Wesen pulsiert. Zurzolo war da, hat die Winde aufgenommen, die Einsamkeit in sich aufgesogen, und daraus ein Album gewebt, das dich nicht anspringt, sondern umhüllt. Der Titelsong „Hellissandur“ ist schon draußen – ein offizielles Music Video auf YouTube, hochgeladen im Juli 2025, zeigt endlose Wellen, die ans Ufer rollen, während ein Klavier-Motiv sich langsam entfaltet, unterlegt von subtilen Field Recordings: Das Rauschen des Meeres, ferne Vögel, ein Hauch von Wind, der durch Mikrofone gefangen wurde.

Es ist minimalistisch bis ins Mark:

Das Piano dominiert, mit seinen gedämpften Anschlägen, die an die internen Mechanismen des Instruments erinnern – Hämmer, die federn, Saiten, die vibrieren. Dann kommen die Elektronik-Touches: Leichte Delay-Loops, die sich ausbreiten wie Nebel, sanfte Reverbs, die den Klang in eine Kathedrale der Einsamkeit verwandeln. Kein Beat, kein Hook, nur eine Reise, die dich in einen „immersed state of serenity“ versetzt, wie es in der Album-Beschreibung heißt.Lass mich euch ein paar Tracks skizzieren, damit ihr’s euch vorstellen könnt. Der Opener „Dawn“ beginnt mit einem einzelnen, tiefen Klavier-Ton, der hallt und hallt, bis er sich mit einem leisen Drone vermischt – ein Sound, der wie der ferne Motor eines Fischerboots klingt.

Es baut nicht auf, es schwebt einfach.

Dann kommt „Speed Of Wind“, wo Zurzolo Field Recordings einwebt: Das Knistern vulkanischen Gesteins, gemischt mit piano-arpeggios, die so zart sind, dass du den Atem anhalten musst, um sie zu hören. Und der Closer „A New Beginning“ klingt in Stille aus, mit nur einem Nachhall, der verweilt, als wollte er sagen: Die Musik ist nicht zu Ende, sie ist Teil von dir. Insgesamt 44 Minuten, die sich anfühlen wie eine Meditation, aber ohne den Druck, meditieren zu müssen. Es ist Musik für den Alltag – für den Moment, wenn du im Zug sitzt und aus dem Fenster starrst, oder abends, wenn die Stadtlichter flackern und du einfach sein willst.Die Klänge von „Hellissandur“ sind geprägt von subtilen Loops aus Klavier-Noten, die sich überlappen, Schichten aufbauen und den Raum füllen, ohne ihn zu überfordern.

Zurzolo integriert Umgebungsgeräusche nahtlos:

In „Hellissandur“ hörst du Island nicht nur, du bist da. Es ist eine moderne Variante von Musik als Umgebung, mit digitalen Tools verfeinert, aber immer die Essenz bewahrend – die Natur als ultimativer Soundtrack, von sterilen Warteräumen bis hin zu windgepeitschten Küsten.Und ist Zurzolo der Vorreiter für all die Ambient-Liebhaber und Alben da draußen? Na ja, lasst uns ehrlich sein: Nein, nicht er allein. Das Genre hat tiefe Wurzeln, die bis in die Minimalisten und experimentellen Komponisten früherer Jahrzehnte reichen, und es hat unzählige Künstler inspiriert – von Harold Budd’s sanften Kollaborationen über Aphex Twin’s elektronische Weiten bis zu modernen Helden wie Tim Hecker oder Nils Frahm.

Diese Pioniere haben den Boden bereitet, indem sie Musik von starren Strukturen lösten und sie zu etwas Fließendem machten, das Hunderte Alben beeinflusst hat: Von Sigur Rós‘ Post-Rock-Ambient bis zu den Chillwave-Wellen der 2010er. Ohne diese Grundlage gäb’s keine „Hellissandur“-Ära, in der Streaming-Playlists voller „lo-fi ambient piano“ strotzen. Aber Zurzolo?
Er ist ein Erbe, ein zeitgenössischer Wächter dieser Tradition. In einer Welt, wo Ambient explodiert – denkt an den Boom von Apps wie Endel oder die Ambient-Section auf Apple Music mit Millionen Hörern –, ist er kein alleiniger Vorreiter, sondern ein Brückenbauer. Sein Album könnte aber ein Katalysator sein: Mit 46.500 monatlichen Hörern auf Spotify (Stand jetzt) und Kollabs mit visuellen Künstlern positioniert er sich als der Typ, der Ambient zurück zur Wurzel bringt – piano-zentriert, ortsgebunden, emotional roh. Er inspiriert die Next-Gen: Junge Produzenten, die Field Recordings mit AI-Tools mischen, oder Alben wie „The Ambient Series“ von Bonobo. Er erinnert uns, warum Ambient uns immer noch packt: Weil es ums Sein geht, nicht ums Hören.

Fazit:  „Hellissandur“ – Nur echt, wenn die Kette stimmt

„Hellissandur“ ist ein Muss für jeden, der ruhige Klänge liebt und mehr will. Streamt das Album, markiert den Release-Tag, und lasst es auf euch wirken. Ich? Ich sitz grad am Fenster, lass den Regen trommeln und genieße die volle Länge.

Aber ein letztes Wort, bevor ihr loslegt: Solch eine Art von Musik entfaltet seine ganze Wirkung nur dann, wenn die Anlage und die Zuspieler – bis hin zum Streaming-Anbieter – das Werk der Künstler und der Toningenieure respektieren. Mit effekthascherischen Gerätschaften oder Streaming-Diensten, die komprimieren, bis die Seele raus ist, wird es nichts. Ich beschränke tolle Musik nicht auf etwas, das die Anlage kann! Weder darüber hinaus noch unter der Erwartung. Keine Bluetooth-Box mit Bass-Boost, kein Spotify in 128 kbit/s. Gebt „Hellissandur“ Raum: Gute Kopfhörer, Lautsprecher, Verstärker, Streamer ein vernünftiger DAC, vielleicht sogar eine HiFi-Anlage das realistisch abbildet. Nur dann atmet das Album, nur dann spürt ihr die Pausen, die Field Recordings, das Klavier, das in eurem Kopf weiterhallt. Alles andere ist Verrat an der Kunst. Punkt.

Trackliste und kurze Beschreibungen:

  1. Hellissandur (3:57)
    Der Titelsong und absolute Einstieg ins Album – ein langsames, hallendes Klavier-Motiv, das sich mit dem sanften Rauschen des Atlantiks vermischt. Es fühlt sich an wie Ankunft an der Küste: Windgepeitscht, aber tröstlich, mit subtilen Delay-Loops, die den Klang ausdehnen. Eno-Vibes pur, als ob „Music for Airports“ den Ozean entdeckt hätte. Perfekt, um den Tag zu rahmen.
  2. Dawn (2:42)
    Ein zarter Sonnenaufgang in Tönen: Leichte, aufsteigende Arpeggios am Piano, unterlegt von einem Hauch von Morgennebel-Sounds (ferne Vögel, leises Wellenrauschen). Es ist die pure Hoffnung, minimalistisch und luftig – ideal für den ersten Kaffee, wo die Stille noch atmet.
  3. Speed Of Wind (ca. 4:00)
    Hier wird’s dynamischer, aber immer noch whisper-quiet: Schnelle, windige Klavierläufe, die an fliegende Böen erinnern, mit elektronischen Schlieren, die den Wind einfangen. Es evoziert die rohe Kraft der Halbinsel, doch beruhigend – wie Eno’s Loops, die sich drehen, ohne je zu hetzen.
  4. Let’s Make Peace (ca. 4:20)
    Ein meditatives Zentrum des Albums: Gedämpftes Piano, das in harmonischen Akkorden schwebt, mit Pausen, die wie Seufzer wirken. Field Recordings von Stille (vielleicht ein ferner Sturm) weben Frieden hinein. Es ist der Track, der dich umarmen lässt – pure Versöhnung mit der Welt, Eno-mäßig umgebend.
  5. Unfold (ca. 3:50)
    Wie eine Blüte, die sich entfaltet: Langsame, sich ausbreitende Noten, die mit Reverb in den Raum sickern, begleitet von subtilen Drones. Es fühlt sich vulnerabel an, introspektiv – der Moment, wo Ambient zur Therapie wird, und du spürst, wie Schichten abfallen.
  6. The Quiet House (ca. 4:10)
    Der Kern der Einsamkeit: Ein leises, internes Klavier (mit Saitenresonanzen), das eine verlassene Hütte am Meer malt. Kaum Elektronik, stattdessen pure Akustik mit Echo-Nachhallen. Es ist intim, fast greifbar – Eno’s „ignorierbare Musik“, die doch alles sagt.
  7. Bloom (ca. 4:30)
    Ein Aufblühen inmitten der Lava: Sanfte, blumige Melodien am Piano, die mit leichten Percussion-ähnlichen Field Sounds (tropfendes Wasser?) verschmelzen. Es strahlt Wärme aus, kontrastiert die Kälte Islands – ein Track für den Übergang von Melancholie zu Licht.
  8. There Is No Place Where I Feel More Home (ca. 5:00)
    Der emotionale Höhepunkt, schon als Single raus: Ein langes, sehnsüchtiges Piano-Thema, das Heimat in der Ferne webt, mit Wellen-Samples und harmonischen Obertönen. Es ist herzergreifend, ambient mit Seele – fühlt sich an wie Eno trifft Sigur Rós, purer Ortssinn.
  9. Circles (ca. 4:15)
    Zyklisch und hypnotisch: Wiederholende Klavier-Phrasen, die Kreise ziehen, unterlegt von looping Drones und Windgeräuschen. Es dreht sich um Themen von Wiederholung und Zeit – ein Tribut an Eno’s Loop-Philosophie, meditativ und endlos faszinierend.
  10. A New Beginning (ca. 3:45)
    Der sanfte Abschluss: Aufsteigende, hoffnungsvolle Akkorde, die in Stille ausklingen, mit einem finalen Hauch von Meeresrauschen. Es schließt den Kreis, lädt zum Neustart ein – wie der letzte Atemzug eines Traums, der in den Alltag übergeht.