Luxman R1500

Luxman R1500

Luxman R1500 Receiver Erfahrungsbericht / Testbericht :

Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)

Irgendwie haben die Luxman-Geräte etwas ganz Eigenes und Besonderes. Das beginnt schon bei der Optik. Auch wenn das Design anderen Receivern der 70er-Jahre ähnelt, besitzt ein Luxman eine unverwechselbare und typische Luxman-Aura. Kurz gesagt: Es macht Spaß, ein Luxman-Gerät anzuschauen und zu besitzen!

Leider wird dieser Eindruck etwas durch die Verarbeitungsqualität getrübt. Das beginnt bei der Skalenscheibe aus Plastik und setzt sich bei den Schaltern fort. Obwohl die Regler aus Aluminium bestehen, hinterlassen die Kunststofffassungen einen schlechten Eindruck. Immerhin besteht das Gehäuse aus Furnier und nicht aus Folie – das hätte dem Ganzen sonst den Rest gegeben. Die Gestaltung des Geräts ist jedoch erste Klasse und spricht mich vollkommen an. Die Skala ist wunderschön weiß beleuchtet und vermittelt einen luxuriösen Eindruck. Was ich jedoch vergeblich suchte, ist der Balanceregler. Aber da man diese Funktion ohnehin kaum benötigt, lässt sich dieser Verlust sicherlich verschmerzen. Dafür lassen sich jedoch zwei Mikrofone anschließen – wer’s braucht?

Das Innere des Geräts ist schön aufgeräumt und beherbergt einen großen Trafo sowie zwei dicke Elkos. Der Luxman ist mit 2x 140 Watt Sinus an 4Ω und 2x 80 Watt an 8Ω angegeben – also genug Leistung, um es mal richtig krachen zu lassen!

Der Klang ist typisch Luxman: sehr seidig, weich und dennoch dynamisch. Für Bass- und Höhenfetischisten gibt es einen Equalizer, mit dem sich die Tiefen und Höhen zusätzlich anheben lassen. Aber als Flat-Hörer kann ich auf solchen Schnickschnack gut verzichten, da der R1500-Receiver bereits eine unglaubliche Bassgewalt besitzt und keine weitere künstliche Anhebung braucht. Im Vergleich zu meinem Marantz 2330B und dem Sansui 9090DB schneidet der Luxman allerdings nicht besonders gut ab. Sowohl der Marantz als auch der Sansui bieten einfach mehr. Zudem wirken sie im Bassbereich kontrollierter und erzeugen mehr Druck. Darüber hinaus schneidet der R1500 im Radiobetrieb schlecht ab. Sowohl die Empfangsstärke als auch die Geräuschentwicklung sind deutlich schlechter als bei den erwähnten Sansui- und Marantz-Geräten.

Was zudem unbedingt erwähnt werden muss, ist das starke Rauschen des Luxman. So etwas habe ich in dieser Intensität nur bei Geräten erlebt, die defekte Bauteile aufwiesen. Das kann man dem Luxman jedoch nicht unterstellen, da der Vorbesitzer mir 100 %ig bestätigte, dass der Receiver beim Service war und viele Bauteile ausgetauscht wurden – allerdings sollen die Transistoren noch die originalen sein. Wenn ich ihm Glauben schenken darf, bin ich dennoch sehr enttäuscht von diesem Gerät. Ich hätte mehr von einem Receiver erwartet, der an der Spitze mitspielen und sich gegen andere Marken behaupten wollte. Es ist jedoch auch möglich, dass der Techniker beim Überholen des Receivers einen Fehler gemacht hat. Wie dem auch sei – ich hoffe, bald einen weiteren R1500 zu finden, um mich eines Besseren belehren zu lassen.

Trotz allem bleibt der Luxman ein begehrenswertes Objekt, zumal allein der Name schon auf der Zunge zergeht.

In eigener Sache: Liebe HiFi-Freunde, wenn euch der Artikel nicht gefällt oder ihr eine andere Meinung habt, lade ich euch herzlich ein, hier auf meiner Seite mit mir zu diskutieren. Meine Beschreibung ist rein subjektiver Natur. Sich jedoch in anderen Foren zu verstecken, ist schwach.

Technische Daten:

  • Modell: R-1500
  • Typ: Receiver
  • Baujahre: 1975 – 1977
  • Hergestellt in: Japan
  • Farbe: Silber / Schwarz, Gehäuse Palisander
  • Leistungsaufnahme: 350 Watt
  • Abmessungen: 520 x 152 x 346,5 mm (B/H/T)
  • Gewicht: 19,5 kg
  • Neupreis ca.: 1’998 DM
  • Phono MM 1, 2: 2,7 mV / 47kOhm, max. 130 mV (1 kHz)
  • Mikrofon: 2 mV
  • Tape Play 1, 2: 150 mV / 30kOhm
  • Aux 1, 2: 150 mV / 30kOhm
  • UKW/ MW (75 und 300 Ohm)
  • Tape Rec 1, 2: 150 mV / 100 Ohm
  • Tape DIN: 30 mV/90 kOhm
  • 3 Lautsprecherpaare
  • Dauerleistung (bei Klirrfaktor) 8 Ohm: 2x 75 W (RMS, 20Hz – 20Khz, < 0,05 %) 4 Ohm: 2x 125 W
  • Gesamtklirrfaktor: 0,02 %
  • Dämpfungsfaktor: 60 bei 8 Ohm
  • Frequenzgang: 15 – 35’000 Hz (-1 dB) 5 – 75’000 Hz (-3 dB)
  • Leistungsbandbreite: 5 – 40’000 Hz -1 dB
  • Signalrauschabstand: Mikrofon: > 60 dB Phono: > 66 dB Tape, Aux: > 90 dB
  • Stereo Kanaltrennung: 75 dB (1Khz)
  • Klangregelung: Linear Equalizer
  • Kippfrequenzen: 150Hz / 300Hz
  • Kippfrequenzen: 3Khz / 6Khz
  • Loudness: + 9 dB bei 100 Hz, + 6 dB bei 10 kHz
  • High Filter: 7 kHz, 12 dB / Oktave
  • Low Filter (Subsonic): 70Hz, – 12 dB / Oktave
  • Frequenzen: UKW: 87,5 – 108 MHz MW: 535 – 1605 kHz
  • Frequenzgang: 30 Hz bis 15 kHz, + 0,2 dB, – 1,5 dB
  • Eingangsempfindlichkeit: 1,8 µV
  • Klirrfaktor: Mono: 0,3 % Stereo: 0,4 %
  • Signalrauschabstand: Mono: 70 dB Stereo: 65 dB
  • Stereokanaltrennung: 40 dB (1 kHz)
  • Trennschärfe: 70 dB
  • Gleichwellenselektion: 1,3 dB
  • Nebenwellenselektion: 70 dB
  • Spiegelfrequenzdämpfung: > 90 dB
  • ZF-Dämpfung: > 90 dB
  • AM-Unterdrückung: > 55 dB
  • Tape Deck 1: 4-Kanal Tape Deck anschliessbar
  • Anzeigeinstrumente für Ratiomitte- und Feldstärke