Mark Levinson No 27 High End Endstufe Erfahrungsbericht / Test:

Overall Rating: ★★★★★ (5/5)

Bevor ich auf diese wunderbare Endstufe eingehe, möchte ich euch eine Frage stellen: Findet ihr nicht auch, dass die gegenwärtige Zeit, die wir alle erleben, merkwürdig ist? Ein Virus, der eigentlich eine Grippe ist, führt dazu, dass alle Menschen auf der Erde geimpft werden sollen. Eine Wirtschaft, die am Zusammenbrechen ist, und ein Krieg, der hätte verhindert werden können. Was kommt als Nächstes? Glaubt ihr tatsächlich, dass wir zur alten Normalität zurückkehren werden? Ich vermute nicht! Ich denke, die Schlinge um unseren Hals wird in den kommenden Monaten und Jahren weiter angezogen. Doch so schwer die gegenwärtigen Zeiten auch für uns alle sind, so ist es umso schöner, sich mehr Zeit für die Familie und die eigenen Hobbys zu nehmen.

Deshalb werde ich die negative und dunkle Stimmung ausblenden und mich meinem liebsten Hobby widmen, um euch wieder mehrere Berichte zu liefern. Wie ihr unschwer erkennen könnt, besprechen wir die fantastische No. 23 Endstufe von Mark Levinson. Bevor ich jedoch über die 23 schwärme, möchte ich, dass ihr das Innere des Geräts einmal anseht. Und zwar HIER! Und? Traumhaft, oder?

Viele meiner Stammleser wissen, dass ich aus der Vintageszene komme und ältere HiFi-Geräte liebe, weil ich mir neuere High-End-Geräte nicht leisten konnte. Die älteren Modelle waren erschwinglich, und man bekam für sein hart erarbeitetes Geld viel HiFi-Qualität. Doch mittlerweile sind die Preise für Geräte aus den 70ern und früher kaum noch tragbar. Stellenweise werden für eine Marantz SM7 Endstufe knapp 2500 Euro verlangt! Hä? Habe ich etwas verpasst? Oder für eine Sony TA-N77ES ebenfalls so viel und mehr! Ohne Frage, die Sony ist optisch ein Kracher, und die SM7 auch, aber letztere ist technisch eher Mittelmaß, während die Sony etwas besser abschneidet.

Wenn man jetzt eine Mark Levinson No. 27, 29 oder 23 technisch vergleicht, kann man die Marantz Endstufe maximal als Blumentopf verwenden. Bei der Sony sieht es besser aus, aber auch sie kann nicht mithalten – weder technisch noch klanglich. Und ja, die No. 27 ist günstiger als alle von mir zum Vergleich herangezogenen Endstufen. Dafür ist sie leider nicht so schön und hat keine VUs…

Aber klanglich, im Verbund mit der No. 28 Vorstufe, ist das eine überragende High-End-Kombination! Und bei aller Vintage-Liebe – wobei die No. 27 und No. 28 mittlerweile auch zur Gattung Vintage gehören – das, meine Freunde, ist eine ganz andere Liga. Selbst wenn man sich einredet, dass High-End sich dünn und steril anhören soll, wird man, sobald man über den Tellerrand schaut, feststellen müssen, dass selbst die dicken Sansui BA 5000 im Bereich der Tiefbässe viel zu früh die Grätsche machen. Nicht falsch verstehen, Vintage ist großartig, aber gemessen an der Preis-Leistung sind solche Modelle wie Mark Levinson keine Alternative.

Die Verarbeitung ist wie bei einem Panzer – wirklich, wie ein Panzer. Die Leistung ist beeindruckend, und ich kenne keine Lautsprecher, die der ML No. 27 Probleme bereiten könnten. Als Testlautsprecher habe ich meine Dynaudio Confidence 3 gewählt. Kurz vorweg: Dynaudio Lautsprecher benötigen nicht nur Watt, sondern auch Verstärker mit einer sehr hochwertigen Netzteilsektion und einem Trafo, der bei hoher Leistung nicht zusammenbricht. Feindynamik ist hier das Zauberwort.

Wer einmal gehört hat, was solche Endstufen aus größeren Dynaudio Lautsprechern an Feindynamik und Rauminformationen herausholen können und wie tief der Bass noch sein kann, der wird möglicherweise seine Vintage-Geräte bald zu Höchstpreisen auf eBay anbieten. Das meine ich ernst! Aber natürlich möchte ich nicht verallgemeinern, da viele HiFi-Sammler aus Liebe zur Technik erwerben und ihre Kollektion vergrößern. Dann gibt es Zeitgenossen wie mich, die nicht nur die Technik lieben, sondern auch Musik so natürlich wie möglich hören wollen. Denn schließlich: BAD SOUND KILLS GOOD MUSIC. Nicht wahr?

Und nochmals in aller Deutlichkeit: Vintage-HiFi hat selbstverständlich seine Berechtigung und bietet auch großartige Geräte, allerdings nur, wenn sie preislich attraktiv sind.

1. Topologie: Der Mark Levinson No. 27 Verstärker ist ein Stereoverstärker mit einer Class-AB-Verstärkerarchitektur, die eine Leistung von bis zu 100 Watt pro Kanal bei 8 Ohm und bis zu 200 Watt pro Kanal bei 4 Ohm liefert.
2. Konstruktion: Der Verstärker ist ein Dual-Monaural-Design, das bedeutet, dass jeder Kanal einen separaten, komplett unabhängigen Verstärkerpfad hat. Die Konstruktion ist symmetrisch aufgebaut und nutzt eine kaskadierte Ausgangsstufe, um eine hohe Ausgangsleistung zu gewährleisten.
3. Eingänge: Der Mark Levinson No. 27 Verstärker verfügt über symmetrische XLR- und unsymmetrische Cinch-Eingänge für den Anschluss an verschiedene Audioquellen.
4. Ausgänge: Jeder Kanal des Verstärkers verfügt über zwei Paare von Lautsprecheranschlüssen, die für Bananenstecker oder Kabelschuhe geeignet sind.
5. Stromversorgung: Der Verstärker verfügt über eine komplexe Stromversorgung, die aus zwei Ringkerntransformatoren und sechs separaten Stromversorgungen besteht, um eine stabile und saubere Stromversorgung für den Verstärkerbetrieb zu gewährleisten.
6. Bauteile: Der Mark Levinson No. 27 Verstärker ist mit hochwertigen Bauteilen wie polypropylenen Kondensatoren, Folienwiderständen und Aluminium-Gehäusen ausgestattet, um eine hohe Klangqualität und Leistung zu gewährleisten.
7. Schutzschaltungen: Der Verstärker verfügt über verschiedene Schutzschaltungen, um sicherzustellen, dass er nicht beschädigt wird, falls unerwartete Ereignisse auftreten, wie z.B. eine Überhitzungsschutzschaltung, eine Kurzschlussschutzschaltung und eine Gleichstromschutzschaltung.
8. Abmessungen: Der Mark Levinson No. 27 Verstärker hat eine Breite von etwa 444,5 mm, eine Höhe von etwa 407,8 mm und eine Tiefe von etwa 185,6 mm. Das Gewicht des Verstärkers beträgt etwa 33 kg.

Technische Daten:

• Power output: 100 watts per channel into 8Ω (stereo)
• Frequency response: 4Hz to 122kHz
• Total harmonic distortion: 0.1%
• Gain: 26 dB
• Dimensions: 444.5 x 407.8 x 185.6mm
• Year: 1989