
Philips LHH 2000
Philips LHH 2000 High End Studio CD Player Erfahrungsbericht / Test:
Overall Rating: ★★★★★ (5/5)
Meine Begegnung mit der Bryston 4B ST und dem Philips LHH 2000
Vor etwa vier Jahren durchstöberte ich eBay Kleinanzeigen auf der Suche nach interessanten HiFi-Geräten. Dabei fiel mir eine Bryston 4B ST Endstufe ins Auge, allerdings war der Preis von 1.350 Euro deutlich über meinem Budget. Dennoch behielt ich das Angebot im Blick. Nach zwei Wochen erhielt ich eine Nachricht über eBay: Der Verkäufer hatte den Preis auf 950 Euro gesenkt. Doch auch dieser Betrag war mir noch zu hoch, und so schloss ich den Browser.
Vier Tage später beschloss ich dann doch, die Endstufe für die geforderten 950 Euro zu kaufen. Als ich das Angebot erneut aufrief, traute ich meinen Augen kaum: Der Preis war nochmals gesenkt worden, diesmal auf 750 Euro. Ohne lange nachzudenken, griff ich zum Telefon und vereinbarte einen Abholtermin. Vor Ort erwartete mich eine Überraschung: Der Verkäufer betrieb ein Aufnahmestudio und wurde von zwei älteren Herren geführt. Nach etwa drei Stunden angeregten Gesprächs über Gott und die Welt zeigte er mir schließlich die Bryston Endstufe.
Ein unerwartetes Angebot: Philips CD-Player
Als ich gerade mein Portemonnaie zückte, fragte der Verkäufer mich, ob ich Interesse an einem Philips CD-Player hätte. Natürlich war ich neugierig! Er holte unter einem Tuch drei Player und zwei Controller hervor und erzählte stolz, dass diese Geräte damals eine Neuanschaffung von rund 40.000 D-Mark gewesen seien. Ihr könnt euch vorstellen, wie schwer es mir fiel, meine Begeisterung im Zaum zu halten. Mein Gedanke war nur: „Hoffentlich günstig, hoffentlich günstig…“.
Beim Vorführen der Geräte erzählte er, dass viele Interessenten für die Bryston Endstufe geboten hätten—doch die meisten Gebote lagen zwischen 100 und 300 Euro. An dieser Stelle möchte ich all diesen gierigen Schnäppchenjägern meinen Dank aussprechen, denn hätte auch nur einer von ihnen die geforderten 750 Euro gezahlt, hätte ich nicht nur die Endstufe, sondern auch drei Philips LHH 2000 CD-Player und zwei Controller mitnehmen können. Aber das war noch nicht alles: Es kamen auch diverse Lautsprecher, Masterbänder und eine Sammlung von Master-CDs hinzu. Also nochmals: Danke, danke, danke! Was lernen wir daraus? Gier trübt den Verstand.
Die Besonderheiten des Philips LHH 2000
Optisch ist der LHH 2000 sicher nicht jedermanns Sache. Wer ihn nicht kennt, könnte ihn für ein altes Floppy-Laufwerk halten. Doch sobald man diesen massiven Player in der Realität vor sich sieht, wird klar, dass er eine beeindruckende Erscheinung ist. Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben. Das Innenleben ist so gestaltet, dass alle Platinen (Steckkarten) leicht entnommen und repariert werden können—eine absolut professionelle, studio-taugliche Konstruktion.
Klanglich kenne ich keinen anderen CD-Player, der auch nur annähernd an die Qualität des LHH 2000 heranreicht. Meine CDs klangen plötzlich wie neu und präsentierten sich in völlig neuem Glanz. Kein anderes Gerät bringt die CD so nah an die Klangqualität einer Schallplatte heran wie der Philips LHH 2000. Das, meine Freunde, ist der absolute Spitzenreiter unter den CD-Playern. Wer heute noch CDs schätzt und das nötige Budget sowie ein Quäntchen Glück besitzt, um eines dieser Geräte zu ergattern, dem kann ich diesen Traum-CD-Player nur wärmstens empfehlen. Allerdings sollte man keine allzu großen Hoffnungen hegen—einen Sechser im Lotto zu haben, dürfte fast einfacher sein.
Die Anfänge von Philips in der CD-Entwicklung
Philips‘ Geschichte in der Entwicklung des CD-Players beginnt in den späten 1970er Jahren. In Zusammenarbeit mit dem japanischen Unternehmen Sony arbeitete Philips an einem neuen Audioformat, das eine höhere Klangqualität und längere Wiedergabedauer bieten sollte als die damaligen Vinylschallplatten und Audiokassetten. Diese Kooperation führte 1982 zur Einführung der Compact Disc (CD), die das Musikhören revolutionierte. Der speziell dafür entwickelte CD-Player war eine technische Innovation, die die Musikwelt nachhaltig veränderte.
Die von Philips eingesetzten Wandler-Chips spielten eine Schlüsselrolle in der Klangqualität der CD-Player. Diese Chips nutzten fortschrittliche Technologien, um die digitalen Daten der CDs in analoge Signale zu wandeln, die über Lautsprecher wiedergegeben werden konnten. Auch heute noch sind diese Chips bei Audiophilen und Musikproduzenten weltweit gefragt. Der erste CD-Player von Philips, das Modell CD-100, kam 1983 auf den Markt und beeindruckte durch seine digitale Schaltkreistechnologie und den damit verbundenen Klang.
Der Philips CD-100 verfügte über ein modernes, schlankes Design und konnte sowohl Audio-CDs als auch CD-ROMs abspielen. Ein LCD-Display zeigte Titel und Laufzeit der CDs an. Ein weiterer großer Vorteil war die Fähigkeit des CD-100, Tracks nahtlos abzuspielen, ohne störende Pausen oder Knackgeräusche, die bei Schallplatten üblich waren. Der CD-100 war damit ein Meilenstein, der Philips als führenden Hersteller von Audiogeräten etablierte.
Der LHH 2000 als Krönung der CD-Player-Entwicklung
Der LHH 2000 setzte diesen Innovationsgeist von Philips fort und erreichte klanglich ein Niveau, das seinesgleichen sucht. Selbst in der heutigen Zeit, egal wie teuer der Vergleichsplayer ist, kommt kein Gerät an die klangliche Brillanz des LHH 2000 heran. Die detailreiche Wiedergabe und die Nähe zum analogen Klang machen ihn zum „Endgegner“ unter den CD-Playern. Wer die Möglichkeit hat, dieses Gerät zu erwerben, sollte nicht zögern—vorausgesetzt, das Glück spielt mit.
Technische Daten:
- Philips LHH-2000 Professional CD-Player Spezifikationen
- Konfiguration: Tischgerät
- Anzahl der Kanäle: 2
- Optische Nadel: Halbleiterlaser
- Frequenzbereich: 20Hz-20kHz +/- 0,5dB
- Gesamtklirrfaktor: weniger als 0,01% (20Hz – 20kHz)
- Wow und Flutter: unter messbaren Grenzwerten
- Dynamikbereich: mehr als 90 dB
- Übersprechkompensation: 80dB (1kHz – 20kHz)
- Kanaltrennung: mehr als 80dB (1kHz – 20kHz)
- Fehlerkorrektur: CIRC Ausgänge, Anschlüsse: Line-Ausgang über 2 Cannon XLR 3-Pin
- Impedanz: weniger als 40 Ohm
- Pegel: 6dBm in 600/300 Ohm symmetrisch
- Phasenverschiebung zwischen R und L: bei 20kHz, weniger als 10º
- Zugriffszeit: weniger als 2 Sekunden
- Audio-Anstiegszeit: innerhalb von 0,3 Sekunden
- Abmessungen (BxHxT): 219x99x450mm
- Gewicht: 7,3kg
Philips LHH-2000 CD-Drive Control Unit – Oben
- Konfiguration: Tisch- oder Schreibtischmontage, modulares Design für Einzel-, Doppel- und Dreifachinstallationen Befehlsmodul: für individuelle Vorprüfung und Wiedergabe; Modi – Wiedergabe, Stopp (Pause), Wiederholung, Bereit, On-Air (bei Fader-Start)
- Funktionsmodul: zum Suchen und Bestimmen von Cue-Punkten mit Zugriff auf Titel- und Indexnummer; Zeit in Minuten/Sekunden/Frame über Tasten und Drehregler
- Wählbare Funktionen: Auto-On; Auto-Off; RTL-On, RTL-Off; Test
- Drehregler (bidirektional): Scan-Modus -4 min/rev; Schnellsuche 30 Sek./rev; Präzisionssuche 1 Sek./rev; mit zeitlich wählbarer Wiederholungsfunktion; Suchgenauigkeit +/- 1 Frame
- RTL (Real Time Left) Anzeige (Zeit bis zum Stop-Cue): Genauigkeit 2 Frames
Abmessungen (BxHxT):
- Funktionsmodul-Tastatur: 200x52x190 mm
- Befehlsmodul-Tastatur: 80x52x190mm
- Seitliche Stützen (jeweils): 15mm breit
- Gewicht:?
- Funktionsmodul-Tastatur: 0,95kg
- Befehlsmodul-Tastatur: 0,3kg
Allgemein
- Stromversorgung: 110, 130, 220 und 240V oder 120V, 50/60Hz
- Stromverbrauch: ca. 30W pro kombiniertem Player und Tastatur
- Computer-Bus: optional erhältlich
>Dies war ein großer Vorteil gegenüber älteren Audio-Formaten wie Schallplatten, bei denen häufig ein hörbares Knacken zwischen den Titeln zu hören war.
Guten Tag,
sorry, aber was sind das für Schallplatten? Ein Knacken zwischen den Titeln ist mir noch nicht begegnet. Ebenso kann natürlich gerade eine Schallplatte so produziert werden, dass es nahtlose Übergänge von einem Titel zum nächsten gibt.
Glückwunsch zu den LHH-2000! Ein Freund (der keine Schallplatten hört) hat sich in Ermangelung von bezahlbaren Angeboten selbst einen „LHH“ gebaut; nicht 1:1, aber das Erbebnis kann sich sehen und hören lassen.
beste Grüße
Peter Ratuschni
Hallo,
würde gerne das Ergebnis der selbstgebauten LHH sehen. Gibt es dazu Bilder?
Grüße
Hallo,
das unterschreibe ich direkt, ich selbst besitze einen LHH sowie auch die Bryston, die du hier beschreibst, beides tolle berichte, daher kann ich dir direkt nachfühlen. Seit meine Kindheit begleitet beschäftigt mich das Thema Hifi/ High-End / Studiotechnik. Selbst in den Zeiten der Hochfrequenten Digitaler Musik, Spielt er in Regionen die selbst nach all dem Jahren hinweg auf ein so hohes Top Niveau spielt und mein Erachten und Wissen immer noch fast unerreicht ist. Ja das behaupte ich mal, in den letzten 30 Jahren ist mir nichts untergekommen der Ihm Topen konnte. Es wundert mich nicht, dass die Asiaten den Markt abgrasen und gerade nach den Broadcast Geräten suchen und unmoralischen Angeboten machen.
Broadcasting / Studiotechnik ist halt die Endstation, wie bei der Automobil Branche die Formel 1 ab da ist mal Schluss, danach kommt nichts mehr.
Beste Grüße aus dem Ruhrpott ecke Münsterland.
Michael Arnold