Sheffield Labs
Sheffield Labs kurze Einführung:
Sheffield Lab: Der Pionier des Audiophilen Klangideals
Sheffield Lab ist eines der legendärsten Plattenlabels in der Geschichte der High-Fidelity-Aufnahme und wurde 1970 in Hollywood, Kalifornien von den Brüdern Doug Sax und Lincoln Mayorga gegründet. Das Label entstand aus einer gemeinsamen Vision: die Herstellung von Musikaufnahmen mit der höchstmöglichen klanglichen Reinheit und Direktheit. Sheffield Lab wurde zu einem Synonym für audiophile Exzellenz und etablierte Standards, die die Musikindustrie nachhaltig beeinflussten.
Die Direct-to-Disc-Revolution
Sheffield Lab führte die Direct-to-Disc-Technik als zentrales Merkmal ein. Bei diesem Verfahren wird die Musik in Echtzeit direkt auf die Schallplatte geschnitten, ohne die Zwischenspeicherung auf Tonbändern. Dies eliminiert klangliche Verluste und bietet eine überlegene Dynamik, Detailtreue und Klarheit im Vergleich zu konventionellen Aufnahmeverfahren. Allerdings erforderte dieser Ansatz von den Musikern Perfektion, da keine nachträglichen Korrekturen möglich waren.
Technischer Ablauf einer Direct-to-Disc-Aufnahme
- Live-Performance: Die Musiker spielen ein komplettes Set in einem einzigen Durchgang ohne Unterbrechung.
- Direktes Schneiden: Das Signal wird direkt auf den Lackrohling (Masterdisc) übertragen.
- Pressung: Von diesem Master werden Schallplatten gepresst, was minimale Klangverluste garantiert.
Diese Vorgehensweise machte Sheffield Lab in audiophilen Kreisen zur Referenz, da die Aufnahmen besonders authentisch und lebendig klangen.
Künstlerische Vielfalt: Genres und Künstler
Sheffield Lab deckte eine breite Palette von Genres ab, darunter Klassik, Jazz, Rock, Pop, Blues und Soul. Die Künstler und Alben des Labels wurden weltweit bekannt für ihre herausragende Klangqualität.
Sänger und Sängerinnen bei Sheffield Lab
- Thelma Houston
Die wohl bekannteste Sängerin des Labels. Ihr Album „I’ve Got the Music in Me“ (1975) mit Pressure Cookergehört zu den audiophilen Klassikern. Thelma Houston, bekannt für ihre kraftvolle Stimme und ihre Präsenz im Soul- und R&B-Bereich, lieferte eine außergewöhnliche Performance, die bis heute als Referenz dient. - Harry James
Der legendäre Trompeter und Bandleader nahm mit seinem Orchester mehrere Direct-to-Disc-Alben bei Sheffield Lab auf, darunter „The King James Version“ (1976) und „Still Harry After All These Years“ (1979). Diese Aufnahmen zeigen die Präzision und Dynamik, die durch das Direct-to-Disc-Verfahren möglich wurden. - Amanda McBroom
Bekannt für ihre gefühlvolle Interpretation von Balladen, veröffentlichte McBroom bei Sheffield Lab das Album „Growing Up in Hollywood Town“ (1980), das wegen seiner intimen Klanglandschaft und ihrer außergewöhnlichen Stimme geschätzt wird. - Lincoln Mayorga
Co-Gründer und künstlerischer Leiter des Labels, veröffentlichte er zahlreiche Alben wie „Lincoln Mayorga & Distinguished Colleagues“. Seine Interpretation klassischer und zeitgenössischer Musikstücke war eine Säule des frühen Erfolgs von Sheffield Lab.
Weitere Künstler und Kollaborationen
- James Newton Howard
Berühmt als Filmkomponist, war er auch in der Jazz- und Fusion-Szene aktiv. Sein Album „James Newton Howard and Friends“ (1983) ist ein Meilenstein für Synthesizer-basierte Musik in audiophiler Qualität. - Dave Grusin
Grusin, ein bekannter Jazz- und Filmmusikkomponist, nahm mit Sheffield Lab mehrere Sessions auf, die seine Präzision und musikalische Finesse betonten. - Don Randi
Ein wichtiger Musiker der Wrecking Crew, der bei Sheffield Lab als Pianist und Arrangeur tätig war und oft in verschiedenen Projekten auftauchte.
Zusammenarbeit mit anderen Labels
Sheffield Lab blieb zwar weitgehend unabhängig, arbeitete aber gelegentlich mit anderen Labels und Distributoren zusammen, um die Reichweite ihrer audiophilen Aufnahmen zu erhöhen. Einige der wichtigsten Partnerschaften waren:
- Mobile Fidelity Sound Lab (MoFi): Beide Labels teilten die Vision von maximaler Klangtreue und tauschten oft Ideen über Remastering-Techniken aus.
- Chesky Records: Ein weiteres audiophiles Label, das sich auf Jazz und Klassik konzentrierte und ähnliche Qualitätsstandards verfolgte.
- Reference Recordings: Diese Zusammenarbeit stärkte die audiophile Präsenz von Sheffield Lab im Bereich klassischer Musik.
Bedeutende Veröffentlichungen und Meilensteine
- „The Sheffield Track Record“ – Eine der ersten audiophilen Testplatten, die häufig in Hi-Fi-Shops zur Demonstration von Lautsprechern und Verstärkern verwendet wird.
- „I’ve Got the Music in Me“ von Thelma Houston & Pressure Cooker – Ein Kultalbum, das Sheffield Lab weltweit bekannt machte.
- „The King James Version“ von Harry James – Eine Referenz für die dynamische Bandbreite großer Bläserensembles.
Vermächtnis und Einfluss
Sheffield Lab gilt als einer der Pioniere des audiophilen Marktes und hat maßgeblich zur Entwicklung hochwertiger Aufnahme- und Produktionstechniken beigetragen. Ihre Alben sind heute gesuchte Sammlerstücke und werden weltweit als Maßstab für Klangqualität geschätzt. Selbst in der heutigen digitalen Ära bleibt Sheffield Labs Fokus auf analoger Perfektion und musikalischer Integrität ein inspirierendes Erbe.
Sheffield LABS hat sich neu positioniert und ist nicht mehr auf Musikproduktionen spezialisiert. Stattdessen ist das Unternehmen nun im Bereich Beleuchtung und technologischer Lifestyle-Produkte tätig. Ihr Fokus liegt auf innovativen Designs und der Integration von Technologien wie drahtlosem Laden und intelligenten Beleuchtungslösungen. Sheffield LABS setzt dabei auf hochwertige Materialien und nachhaltige Produktionsmethoden. Das Unternehmen ist in New York ansässig und hat Büros in Hongkong, Mexiko, New Jersey und Kalifornien
Fazit: Sheffield Labs Vermächtnis in der Welt der Audiophilen Musik
Sheffield Lab hat nicht nur die Grenzen der Klangtechnologie verschoben, sondern auch das Verständnis von Musikaufnahme als Kunstform neu definiert. Die Einführung des Direct-to-Disc-Verfahrens war ein revolutionärer Schritt, der die Wahrnehmung dessen, was mit analoger Technik möglich ist, nachhaltig verändert hat. Durch ihre kompromisslose Hingabe an Klangtreue und musikalische Exzellenz haben Doug Sax und Lincoln Mayorga ein Vermächtnis geschaffen, das weit über ihre aktive Zeit hinausreicht.
Künstler wie Thelma Houston, Harry James und Amanda McBroom trugen dazu bei, die Vision von Sheffield Lab lebendig zu halten, indem sie herausragende Performances lieferten, die bis heute audiophile Standards setzen. Die Zusammenarbeit mit anderen audiophilen Labels und die Veröffentlichung von Aufnahmen, die in verschiedenen Genres von Jazz und Klassik bis hin zu Rock und Soul reichen, festigten ihren Ruf als eines der bedeutendsten Labels der Hi-Fi-Geschichte.
Selbst in der modernen Ära, in der digitale Musik dominiert, bleibt Sheffield Lab ein Synonym für audiophile Perfektion. Ihre Alben werden in der Hi-Fi-Welt weiterhin als klangliche Referenzwerke geschätzt und dienen sowohl als Inspiration für Musiker als auch für Toningenieure. Sheffield Lab hat nicht nur ein Label geschaffen, sondern eine klangliche Kultur, die Musikliebhaber auf der ganzen Welt vereint.