Anders Jormin Karin Nelson Jonas Simonson Tantum

Anders Jormin Karin Nelson Jonas Simonson Tantum

Anders Jormin, Karin Nelson, Jonas Simonson – Tantum Hörbericht:

  • Label: Unknown Records
  • Format: CD, Album, CD, Streaming, Vinyl
  • Land: Schweden
  • Veröffentlichungsdatum: 2016
  • Genre: Klassik, Folklore
  • Stil: Nordische Klassik, Improvisation
  • Werbung Amazon Link: Anders Jormin, Karin Nelson, Jonas Simonson

Das Album „Tantum“ ist eine beeindruckende musikalische Zusammenarbeit dreier herausragender schwedischer Künstler: Jonas Simonson, Anders Jormin und Karin Nelson. Veröffentlicht im Jahr 2018, vereint dieses Werk Elemente aus Klassik, nordischer Folklore und moderner Improvisation. Mit tiefgehender Klangästhetik und emotionaler Resonanz nimmt es den Zuhörer mit auf eine Reise in die Weiten des Nordens und regt zum Nachdenken über vergangene Zeiten an.

Für Audiophile ist „Tantum“ ein wahrer Hochgenuss, der durch seine herausragende Aufnahmequalität und die dichte musikalische Atmosphäre begeistert. Doch bevor wir uns dem Album widmen, werfen wir einen ausführlichen Blick auf die drei Interpreten, ihre Hintergründe und ihren musikalischen Werdegang.

Jonas Simonson: Meister der nordischen Flötenkunst

Herkunft und musikalische Anfänge

Jonas Simonson stammt aus Schweden und ist bekannt für sein einzigartiges Spiel verschiedener Flöteninstrumente, darunter die Altflöte, Obertonflöte und andere traditionelle nordische Flöten. Schon früh zeigte er eine starke Affinität zur nordischen Folklore, deren melancholische und zugleich kraftvolle Klanglandschaften ihn nachhaltig prägten.

Karriere und Stil

Simonson hat sich vor allem in der Folk- und Weltmusikszene einen Namen gemacht. Sein Spiel ist durch außergewöhnliche Atemtechnik und dynamische Nuancen geprägt, die es ihm erlauben, emotionale Tiefen und komplexe Rhythmen mit Leichtigkeit auszudrücken. Neben seinen Soloauftritten war er Mitglied verschiedener Ensembles, in denen er traditionelle Musik mit modernen Einflüssen kombinierte.

Beitrag zu „Tantum“

Auf „Tantum“ bringt Simonson die Klangfarben der nordischen Flöten ein, die eine zentrale Rolle bei der Schaffung der atmosphärischen Klanglandschaften des Albums spielen. Sein virtuoses Spiel verschmilzt dabei nahtlos mit den anderen Instrumenten.

Anders Jormin: Der poetische Kontrabassist

Herkunft und Ausbildung

Anders Jormin wurde 1957 in Jönköping, Schweden, geboren. Er wuchs in einer musikalischen Familie auf, was seine Leidenschaft für Musik früh weckte. Nach einer klassischen Ausbildung an der renommierten Musikhochschule in Göteborg wandte er sich dem Jazz zu und entwickelte eine unverwechselbare musikalische Sprache.

Karriere und Erfolge

Jormin ist international als Kontrabassist und Komponist anerkannt. Sein Stil zeichnet sich durch melodische Tiefe und harmonische Komplexität aus. Im Laufe seiner Karriere hat er mit zahlreichen hochkarätigen Musikern zusammengearbeitet, darunter Jan Garbarek und Tomasz Stańko. Darüber hinaus hat er als Solokünstler mehrere Alben veröffentlicht, die von Kritikern hoch gelobt wurden.

Beitrag zu „Tantum“

Auf „Tantum“ übernimmt Jormin die Rolle des harmonischen Ankers. Sein Kontrabassspiel verbindet lyrische Melodien mit erdigen, rhythmischen Strukturen und schafft so eine Grundlage, die den anderen Instrumenten Raum zur Entfaltung gibt.

Karin Nelson: Virtuosin an der Orgel

Herkunft und musikalischer Werdegang

Karin Nelson ist eine schwedische Organistin, die sich durch ihre Vielseitigkeit und musikalische Tiefe auszeichnet. Nach einem Studium der Kirchenmusik und der Orgelinterpretation etablierte sie sich als eine der führenden Interpretinnen klassischer und zeitgenössischer Orgelmusik in Skandinavien.

Stil und Repertoire

Nelsons Spielstil ist sowohl technisch brillant als auch emotional ausdrucksstark. Sie kombiniert traditionelle Spieltechniken mit modernen Ansätzen und hat in ihrer Karriere an zahlreichen Projekten mitgewirkt, die Genres wie Klassik, Jazz und Folklore umfassen.

Beitrag zu „Tantum“

Auf „Tantum“ sorgt Nelsons Orgelspiel für eine spirituelle und feierliche Klangdimension. Ihre Interpretationen verleihen den Kompositionen Tiefe und wecken Assoziationen an nordische Landschaften und mystische Geschichten.

„Tantum“: Eine musikalische Reise

Aufnahme und Produktion

„Tantum“ wurde im Oktober 2016 in der historischen Mariager Kirche in Dänemark aufgenommen. Die Akustik dieses besonderen Aufnahmeortes trägt entscheidend zur einzigartigen Klangästhetik des Albums bei. Jeder Ton scheint im Raum zu schweben und zieht den Zuhörer in eine meditative Hörerfahrung.

Musikalische Inhalte

Das Album umfasst 11 Tracks, darunter „Tantum Ergo Sacramentum“ und „Sápmi Intonations“. Die Kompositionen sind eine Mischung aus traditionellen Melodien, freien Improvisationen und Eigenkompositionen der Musiker. Sie spiegeln sowohl die nordische Landschaft als auch die tief verwurzelte Spiritualität wider.

Klang und Atmosphäre

Für Audiophile ist „Tantum“ ein unvergleichliches Hörerlebnis. Die meisterhafte Aufnahme und das Zusammenspiel der Musiker erzeugen eine Klangwelt, die weit über die Grenzen klassischer Musik hinausgeht. Die melancholischen Flöten, der resonante Kontrabass und die majestätische Orgel verschmelzen zu einem harmonischen Ganzen.

Fazit: Ein Album für Herz und Seele

„Tantum“ ist weit mehr als ein Album – es ist eine Einladung, sich in die Weiten der nordischen Steppen zu träumen und für einen Moment den Alltag hinter sich zu lassen. Es erinnert an vergangene Zeiten und lässt eine Sehnsucht nach Einfachheit und Ruhe aufkommen, die in der heutigen schnelllebigen Welt oft verloren geht.

Wenn wir ehrlich sind, ist die Zeit, in der wir leben, nicht sonderlich gut. Doch „Tantum“ bietet einen Fluchtpunkt – durch die Resonanz solcher Klänge können wir uns entführen lassen, neue Motivation schöpfen und unsere Träume wiederfinden. Für Audiophile ist dieses Album ein Hochgenuss und eine klare Empfehlung für alle, die Musik nicht nur hören, sondern erleben wollen.

Tracklist und Kurzbeschreibungen

1. Tantum Ergo Sacramentum (5:24)

Komponiert von: Anders Jormin, Jonas Simonson, Karin Nelson
Ein eindringlicher Eröffnungs-Track, der gregorianische Einflüsse mit modernen Arrangements verbindet und eine sakrale Atmosphäre schafft.

2. To Garmo (5:39)

Komponiert von: Jonas Simonson
Ein dynamisches Stück, inspiriert von skandinavischer Volksmusik, das durch rhythmische Flötenspiel-Techniken und dezente Orgelbegleitung besticht.

3. Doubt Thou The Stars (3:11)

Komponiert von: Anders Jormin
Ein zartes, nachdenkliches Stück, das auf einem Shakespeare-Zitat basiert und emotionale Tiefe durch minimalistische Komposition vermittelt.

4. Murmurations Of Starlings (5:53)

Komponiert von: Anders Jormin
Ein klangliches Gemälde, das das faszinierende Flugverhalten von Starenschwärmen einfängt. Die komplexen Melodien reflektieren diese chaotische Eleganz.

5. Sápmi Intonations (6:31)

Komponiert von: Anders Jormin, Jonas Simonson, Karin Nelson
Ein Hommage an die Kultur der Samen. Die Melodie spiegelt die Weite der nordischen Landschaften wider und kombiniert traditionelle und zeitgenössische Elemente. des Weiteren hatte dieser Titel eine Spannung die einen fesselt. Wir allen wenn die tiefen Bässe einsetzen.

6. Liebster Jesu (2:04)

Komponiert von: Johann Sebastian Bach
Eine kurze, aber berührende Interpretation eines klassischen Chorals von Bach, der in seiner Schlichtheit überzeugt und mit Orgeln interpretiert wird.

7. Haze (3:52)

Komponiert von: Jonas Simonson
Ein meditatives Stück mit subtilen Harmonien und Flöten, das eine geheimnisvolle und schwebende Klangwelt erschafft.

8. Traces Of Bingsjö / Liebster Jesu (8:47)

Komponiert von: Johann Sebastian Bach, Trad.
Eine beeindruckende Fusion von traditionellen schwedischen Volksmelodien aus Bingsjö und Bachs „Liebster Jesu“. Dieses Stück zeigt die gelungene Verschmelzung von Klassik und Volksmusik.

9. Hymn For Sápmi / Passamezzo (2:26)

Komponiert von: Trad.
Ein kurzes Stück, das die traditionelle samische Hymne mit der Barockform des Passamezzo verbindet und so kulturelle Brücken schlägt.

10. Not (4:38)

Komponiert von: Anders Jormin
Ein minimalistisches und introspektives Werk, das durch seine zurückhaltende Instrumentierung und tiefgründige Melodie beeindruckt.

11. Várresjattadahka (1:37)

Komponiert von: Anders Jormin, Karin Nelson
Ein kurzer Abschluss, der die samische Kultur ehrt und mit einem hypnotischen Motiv den Hörer sanft verabschiedet.