Annexus Quam  Osmose

Annexus Quam  Osmose

Annexus Quam – Osmose Krautrock Hörbericht:

  • Label: Ohr – OHR 70004-2
  • Format: CD, Album, Reissue, Stereo, Streaming, Vinyl
  • Country: Germany
  • Released: 1999 / 1995 in France / 1970 Erstpressung Deutschland
  • Genre: Electronic, Jazz
  • Style: Abstract, Free Improvisation, Experimental
  • Werbung Amazon Link: Annexes Quam – Osmose 

Annexus Quam – „Osmose“: Eine klangliche Offenbarung

Annexus Quam war eine deutsche Musikgruppe aus Kamp-Lintfort bei Düsseldorf, die 1967 unter dem Namen „Ambition of Music“ gegründet wurde. 1970 benannte sich die Band in „Annexus Quam“ um und veröffentlichte zwei Alben beim renommierten Ohr-Label. Ihr Debütalbum „Osmose“ erschien im selben Jahr und gilt als ein Meisterwerk der deutschen progressiven Musikszene. Die Band kombinierte Psychedelic Rock, Blues und Jazz-Improvisationen zu einer einzigartigen Klanglandschaft.

„Osmose“ besteht aus vier Tracks, von denen der längste etwa 18 Minuten dauert. Das Album entfaltet seine volle Magie durch den intensiven Einsatz von Echo-Effekten und raumfüllenden Klangteppichen. Es ist eine klangliche Offenbarung, die jede gute Hi-Fi-Anlage auf eine beeindruckende Probe stellt und ihre Fähigkeiten voll ausschöpft. Die dichten, hypnotischen Klangschichten erzeugen eine Atmosphäre, die seine Zuhörer in eine Welt entführt, die sonst nur durch bewusstseinserweiternde Substanzen erreichbar scheint.

Wohl dem, der eine Anlage besitzt, die in der Lage ist, die tiefen Töne, die subtilen Nuancen und die kraftvolle Dynamik dieser Kompositionen originalgetreu wiederzugeben. Das Erlebnis, das „Osmose“ bietet, reicht weit über ein bloßes Hörerlebnis hinaus – es ist eine Reise durch Klangräume, die den Zuhörer auf eine außergewöhnliche Weise berühren.

Mitglieder und Auftritte

Die Band setzte sich aus folgenden Mitgliedern zusammen:

  • Uwe Bick: Schlagzeug, Gesang, Perkussion
  • Jürgen Jonuschies: Bass, Gesang, Perkussion
  • Werner Hostermann: Klarinette, Orgel, Gesang, Perkussion
  • Peter Werner: Gitarre, Gesang, Perkussion
  • Hans Kämper: Posaune, Spanische Gitarre, Gesang, Perkussion
  • Ove Volquartz: Saxophon
  • Harald Klemm: Flöte, Gesang, Perkussion, Luftpumpe

1970 trat Annexus Quam auf der Expo ’70 in Osaka auf und gab weitere Konzerte in Japan. Damit waren sie die erste deutsche Rockband, die in Japan auftrat, was ihre Bedeutung für die internationale Musikszene unterstreicht.

Ende und Auflösung

Nach der Veröffentlichung ihres zweiten Albums „Beziehungen“ im Jahr 1972, das sich stärker in Richtung Free Jazz entwickelte, löste sich die Band später in den 1970er Jahren auf. Die genauen Gründe für die Auflösung sind nicht dokumentiert, jedoch bleibt ihr Werk, insbesondere „Osmose,“ ein zeitloses Zeugnis ihrer Kreativität.

Fazit

„Osmose“ ist mehr als nur ein Album – es ist ein klangliches Gesamtkunstwerk, das seiner Zeit weit voraus war und bis heute fasziniert. Die Fähigkeit von Annexus Quam, durch minimalistische Strukturen und improvisierte Passagen eine immense Tiefe zu erzeugen, bleibt unübertroffen. Dieses Album entfaltet eine hypnotische Wirkung, die den Zuhörer in eine meditative Trance versetzt und ihn auf eine Reise durch ferne, imaginäre Welten führt.

Für audiophile Musikliebhaber ist „Osmose“ ein leichter Prüfstein für jede Hi-Fi-Anlage. Wer die Möglichkeit hat, dieses Album auf hochwertigem Equipment zu genießen, wird belohnt mit einer Klangqualität, die jedes Detail und jede emotionale Nuance offenbart. Es ist ein Album, das Zeit und Raum überschreitet und einen unvergleichlichen Zugang zu den kreativen Höhen der frühen deutschen Avantgarde bietet.

Die Musik von Annexus Quam erinnert uns daran, wie kraftvoll und transformative Klänge sein können, wenn sie mit echter Hingabe und Experimentierfreude geschaffen werden. Es bleibt eine Schande, dass die Band nur so kurze Zeit aktiv war, doch die Magie von „Osmose“ wird weiterhin neue Generationen von Hörern begeistern und inspirieren.

Tracklist und eine kurz Beschreibung der Titel:

1. Osmose I4:15

Der Auftakt des Albums ist ein kurzer, atmosphärischer Einstieg, der mit zarten Holzbläsern und subtilen Klangflächen beginnt. Es wirkt wie eine Einladung, in die Klangwelt der Band einzutauchen, und vermittelt eine ruhige, meditative Stimmung.

2. Osmose II3:11

Ein rhythmisch und dynamisch kompaktes Stück, das die experimentelle Seite der Band zeigt. Die verschiedenen Instrumente agieren in einem fast dialogischen Spiel, wobei perkussive Elemente und sanfte Bläser dominieren. Trotz der Kürze hinterlässt der Track eine starke emotionale Wirkung.

3. Osmose III10:36

Ein längerer Track, der sich organisch entfaltet und sowohl ruhige als auch intensivere Passagen enthält. Die Band spielt hier mit Improvisationen und Harmonien, die eine tranceartige Atmosphäre schaffen. Die Posaune und das Saxophon treten deutlicher hervor und verleihen dem Stück eine jazzige Note.

4. Osmose IV18:20

Der längste und wohl beeindruckendste Track des Albums. Eine epische Reise durch psychedelische und experimentelle Klanglandschaften. Der Track baut sich langsam auf, wechselt zwischen sanften und energetischen Abschnitten und bietet eine große Bandbreite an Emotionen und Klangfarben. Das Stück ist ein Höhepunkt des Albums und ein Paradebeispiel für die Fähigkeit der Band, den Hörer in eine andere Welt zu entführen.


Zusammenfassung:
Mit diesen vier Stücken zeigt „Osmose“ eine beeindruckende Vielfalt an musikalischen Ideen, die von meditativen Momenten bis zu intensiven Improvisationen reicht. Jede Komposition trägt zur Gesamtwirkung bei und macht das Album zu einem unverzichtbaren Erlebnis für Liebhaber experimenteller Musik.