Mark Levinson 585
Mark Levinson 585 High End Vollverstärker Test / Erfahrungsbericht:
Ein audiophiles Meisterwerk mit Charme und Charakter
Vor einigen Tagen zog ein wahres Klangjuwel bei mir ein – der Mark Levinson No. 585 Vollverstärker. Zugegeben, er residiert vorerst nur als Leihgabe bei mir, aber meine Begeisterung ist so groß, dass ich schon jetzt das Gefühl habe, er sei ein fester Teil meines musikalischen Alltags.
Die Geschichte, wie ich an dieses Prachtstück gelangte, ist vielleicht nicht ganz jugendfrei – zumindest was die Strategien angeht, mit denen ich einen mir bekannten Händler überzeugt habe, mir den No. 585 für einen ausgiebigen Test zu überlassen. Pläne wurden geschmiedet, Charme wurde versprüht, und am Ende durfte ich das gute Stück mit nach Hause nehmen.
Das Duell der Giganten: Mark Levinson 585 vs. Gryphon Diablo 300
Nun stand das Duell an, das ich kaum erwarten konnte: der Vergleich mit meinem Gryphon Diablo 300. Zwei Verstärker, die in audiophilen Kreisen hoch geschätzt werden. Würde einer der beiden die Nase vorn haben?
Um es kurz zu machen: Beide Verstärker spielen auf absolut demselben Niveau. Ihre neutrale Klangsignatur lässt die Musik genauso erstrahlen, wie sie gedacht ist – unverfälscht und ehrlich. Wer sich fragt, ob Kabelveränderungen hörbar werden, bekommt von mir ein klares „Ja“. Aber keine Sorge, ich rede hier nicht von „besser“ oder „schlechter“. Es sind eher Nuancen, die den Klang leicht verändern – reproduzierbar und faszinierend. Diese Transparenz und Präzision machen sowohl den Diablo 300 als auch den Mark Levinson No. 585 zu unverzichtbaren Amps ihrer Klasse.
Ein Blick unter die Haube: Die Technik des No. 585
Der No. 585 beeindruckt nicht nur äußerlich, sondern auch mit seinen inneren Werten. Sein vollständig diskret aufgebautes, spiegelbildlich angelegtes Dual-Mono-Design sorgt für eine herausragende Kanaltrennung und ein klares Klangbild. Jeder der vier Stereo-Eingänge – ein XLR und drei RCA – verfügt über individuelle Signalumschaltrelais, die eine optimale Signalübertragung gewährleisten.
Die Endstufe arbeitet in Class-AB-Technik und liefert beeindruckende 200 Watt pro Kanal an 8 Ohm, was für die meisten Lautsprecher mehr als ausreichend ist. Ein überdimensionierter 900VA-Toroidaltransformator mit separaten Sekundärwicklungen für den linken und rechten Kanal stellt sicher, dass stets genügend Leistung zur Verfügung steht – selbst für die dynamischsten Musikpassagen.
Besonders hervorzuheben ist der integrierte Digital-Analog-Wandler (DAC) des No. 585. Mit einem ESS Sabre 32-Bit-Wandler ausgestattet, ermöglicht er die Wiedergabe hochauflösender digitaler Formate mit bis zu 32 Bit und 192 kHz. Sechs digitale Eingänge – darunter ein AES/EBU, zwei koaxiale und zwei optische sowie ein asynchroner USB-Eingang – bieten Flexibilität für verschiedenste digitale Quellen.
Und was ist mit Burmester?
Ein kurzer Seitenhieb sei erlaubt: Wer meinen Artikel über den Gryphon Diablo 300 gelesen hat, erinnert sich vielleicht, dass ich damals den Diablo mit einem Burmester 032 vergleichen konnte. Und bei aller Liebe zur Marke Burmester: Der 032 hatte gegen diese beiden Verstärker keine Chance.
Klanglich ist der Burmester zwar musikalisch und angenehm abgestimmt, aber es fehlt ihm schlicht an Transparenz und Detailreichtum. Der Diablo 300 und der Mark Levinson No. 585 zaubern eine unfassbar dreidimensionale Bühne, die der 032 einfach nicht bieten kann. Während der Burmester laut und musikalisch nach vorne spielt, wirkt es fast, als ob er den Raum dahinter vergisst.
Natürlich ist das alles subjektiv, aber selbst ein guter Bekannter, der auf „Wärme“ bei Verstärkern schwört, musste nach einem Vergleich eingestehen, dass sein geliebter 032 gegen den Diablo 300 keine Sonne sieht. Er überlegt nun ernsthaft, seinen Verstärker so verlustfrei wie möglich zu verkaufen – was ich ihm nicht verübeln kann.
Das Fazit
Der Mark Levinson No. 585 und der Gryphon Diablo 300 sind für mich die besten Vollverstärker, die ich kenne. Beide vereinen Kraft und Präzision mit einer beeindruckenden Leichtigkeit, die ihresgleichen sucht. Andere Marken mögen vielleicht ähnliche technische Potenz mitbringen, aber diese Kombination aus Transparenz, Neutralität und musikalischer Authentizität habe ich so nur bei diesen beiden gefunden.
Wie lange der No. 585 bei mir bleibt, weiß ich noch nicht – aber solange er hier ist, werde ich jede Sekunde mit ihm genießen. Und wer weiß, vielleicht finde ich ja einen Weg, ihn endgültig in meinen Besitz zu bringen.
Technische Daten des Mark Levinson No. 585
Kategorie | Details |
---|---|
Verstärkerdesign | Solid-State, integrierter Stereo-Verstärker |
Vorverstärker (analog) | |
– Analoge Eingänge | 1 Paar symmetrisch (XLR), 3 Paare unsymmetrisch (RCA) |
– Analoge Ausgänge | 1 Paar unsymmetrisch (RCA) |
– Eingangsimpedanz | >45k Ohm (RCA, XLR) |
– Eingangssignalübersteuerung | >5,5 V RMS (RCA, XLR) |
– Spannungsverstärkung (max.) | 40,7 dB |
Vorverstärker (digital) | |
– Digitale Eingänge | 1 x AES/EBU (XLR), 2 x koaxial S/PDIF (RCA), 2 x optisch (TosLink), 1 x USB-B (asynchron) |
– Unterstützte Bit-Tiefen | Bis zu 32 Bit |
– PCM-Sampling-Raten | 32, 44.1, 48, 88.2, 96, 176.4, 192 kHz |
– DSD-Unterstützung | Bis zu DSD256 |
Verstärkersektion | |
– Lautsprecheranschlüsse | 1 Paar Bananen-/Spatenanschlüsse mit „Hurricane“-Knöpfen |
– Ausgangsleistung | 200 W pro Kanal an 8 Ohm (23 dBW), 20 Hz–20 kHz |
– Gesamtklirrfaktor (THD) | <0,01 % bei 1 kHz, 200 W an 8 Ohm |
– Frequenzgang | 20 Hz–20 kHz, ±0,13 dB; 2 Hz–250 kHz, +0,2 dB/–3 dB |
– Ausgangsimpedanz | ±0,02 Ohm bei 20 Hz |
– Dämpfungsfaktor | >400 bei 20 kHz an 8 Ohm |
Stromversorgung | |
– Eingangsspannung | 100V, 115V oder 230V AC bei 60 Hz (werksseitig eingestellt) |
– Stromverbrauch | Maximal 1000 W (eingeschaltet) bei 8 Ohm und Nennleistung |
Controller-Anschlüsse | |
– RS-232-Port | 1 (RJ-12-Stecker) |
– IR-Eingang | 1 (3,5 mm Klinkenstecker) |
– 12V DC Trigger-Ausgang | 1 programmierbarer (3,5 mm Klinkenstecker), max. 100 mA |
– 12V DC Trigger-Eingang | 1 programmierbarer (3,5 mm Klinkenstecker) |
– Ethernet-Port | 1 (RJ-45-Stecker) |
– USB-A-Eingang | 1 |
Abmessungen | |
– Breite | 438 mm (17,1″) |
– Höhe | 175 mm (6,8″) ohne Füße, 193 mm (7,5″) mit Füßen |
– Tiefe | 507 mm (19,8″) |
Gewicht | |
– Netto | 32,6 kg (71,7 lbs) |
– Versandgewicht | 43,4 kg (95,5 lbs) |
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