Three Blind Mice TBM
Three Blind Mice TBM Einführung:
Three Blind Mice (TBM) – Eine umfassende Betrachtung des japanischen Kultlabels
Gründung und Ursprung
Das Label Three Blind Mice (TBM) wurde 1970 in Tokio von Takeshi Fujii gegründet, der eine Vision verfolgte: Er wollte der Welt zeigen, dass Japan nicht nur amerikanischen Jazz imitieren, sondern auch eigene musikalische Akzente setzen kann. Fujii, der zuvor als Radiomoderator für Jazz tätig war, brachte sein tiefes Verständnis für die Musikszene und seine Leidenschaft für den Jazz in das Label ein. Sein Ziel war es, Künstlern eine Plattform zu bieten, die ihre Musik in höchster klanglicher Qualität präsentieren konnten – ein damals revolutionärer Ansatz in der japanischen Musikindustrie.
Die Ästhetik von TBM: Klangliche Perfektion
Die Klangästhetik von TBM basierte auf der Philosophie, die Musik so authentisch und lebendig wie möglich einzufangen. Dies geschah durch eine direkte Aufnahmetechnik, bei der auf Mehrspuraufnahmen und aufwendige Nachbearbeitung verzichtet wurde. Direct-to-Two-Track-Recording, ein Verfahren, bei dem der gesamte Klang in einem einzigen Durchgang auf zwei Spuren aufgenommen wird, war das Herzstück dieser Philosophie. Das bedeutete, dass die Musiker während der Aufnahme perfekte Leistung erbringen mussten, da keine Möglichkeit bestand, Fehler nachträglich zu korrigieren. Diese Technik führte zu einer unvergleichlichen klanglichen Klarheit und Präsenz.
Technische Zusammenarbeit und Innovationen
TBM arbeitete eng mit Victor Company of Japan (JVC) zusammen, insbesondere bei der Entwicklung von hochwertigen XRCD-Formaten (Extended Resolution Compact Disc), die eine noch präzisere Klangwiedergabe bieten sollten. Diese Partnerschaft ermöglichte es TBM, seine analogen Meisterwerke auch im digitalen Zeitalter auf höchstem Niveau zu präsentieren. Darüber hinaus pflegte TBM Beziehungen zu Nippon Columbia und anderen japanischen Herstellern von Audioequipment, was zu Innovationen in der Audiotechnik führte.
Internationale Zusammenarbeit mit anderen Labels
Obwohl TBM ein stark japanisch geprägtes Label war, arbeitete es auch mit internationalen Labels zusammen, um seine Musik weltweit verfügbar zu machen. Einige der bekanntesten Kooperationen umfassen:
- East Wind Records: Ein weiteres bedeutendes japanisches Label, das oft ähnliche Künstler wie TBM präsentierte. Beide Labels teilten eine Vorliebe für audiophile Produktionen und arbeiteten gelegentlich zusammen, um Alben in internationalen Märkten zu verbreiten.
- Paddle Wheel (King Records): Dieses Label war ebenfalls ein Unterstützer der japanischen Jazzszene und half, TBM-Künstler auf den internationalen Markt zu bringen.
- EMI Japan: In den späten 1970er- und frühen 1980er-Jahren veröffentlichte EMI in Zusammenarbeit mit TBM einige ihrer Aufnahmen, um die Reichweite des Labels zu erweitern.
- Impex Records (USA): In den letzten Jahren hat Impex mehrere TBM-Klassiker in audiophiler Qualität auf Vinyl und CD neu aufgelegt, wodurch die TBM-Aufnahmen auch in Nordamerika eine neue Generation von Hörern erreichten.
Einflussreiche Musiker und ihre Bedeutung
TBM wurde zur Heimat einiger der wichtigsten Jazzmusiker Japans, die nicht nur durch ihre technischen Fähigkeiten, sondern auch durch ihre innovativen musikalischen Konzepte hervorstachen:
- Tsuyoshi Yamamoto: Pianist und einer der prominentesten Künstler des Labels. Sein Stil, der sich durch klare, lyrische Melodien und dynamische Improvisationen auszeichnet, machte Alben wie „Midnight Sugar“ und „Misty“ zu audiophilen Meisterwerken.
- Isao Suzuki: Ein Bassist und Cellist, dessen kraftvolle und emotionale Spielweise auf Alben wie „Blow Up“ und „Blue City“ TBM’s Ruf für klangliche Exzellenz unterstrich. Suzuki brachte oft westliche Einflüsse in seine Musik ein, was seinen Stil einzigartig machte.
- Sunao Wada: Gitarrist mit einer Vorliebe für Blues und Bebop, der mit seinem Album „Blues-Blues-Blues“ eine Verbindung zwischen traditionellem Blues und modernem Jazz schuf. Seine Zusammenarbeit mit Isao Suzuki und Masaru Imada zeigte die Vielseitigkeit des TBM-Portfolios.
- Kosuke Mine: Saxophonist, bekannt für seine modernen und avantgardistischen Ansätze, die sich in Werken wie „Mine“ und seinen späteren Alben widerspiegeln. Seine Musik war oft von komplexen Harmonien und rhythmischer Vielfalt geprägt, die ihn zu einem der innovativsten Künstler von TBM machten.
Musikalischer Einfluss und kritische Rezeption
TBM-Alben wurden international in höchsten Tönen gelobt, nicht nur wegen ihrer musikalischen Qualität, sondern auch wegen ihrer herausragenden Aufnahmequalität. In der Jazzszene der 1970er und 1980er Jahre galten sie als klangliche Referenz für Live-ähnliche Studioaufnahmen. Das Label erhielt Auszeichnungen von Audiophilen-Magazinen wie Stereo Sound und wurde in Publikationen wie DownBeat und Jazz Times positiv besprochen.
Das Vermächtnis von TBM
Auch nach dem Tod von Takeshi Fujii im Jahr 2006 lebt das Vermächtnis von TBM weiter. Die Werke werden weltweit geschätzt und sind heute gefragte Sammlerobjekte. Labels wie Impex Records, Audio Lab und Venus Records haben viele TBM-Klassiker neu aufgelegt, was den Fortbestand der musikalischen und audiophilen Tradition des Labels sichert.
TBM bleibt eine unvergessliche Institution in der Jazzwelt, die bewiesen hat, dass technische Exzellenz und musikalische Leidenschaft Hand in Hand gehen können, um Werke von bleibender Bedeutung zu schaffen.
Three Blind Mice (TBM) – Das Kultlabel und seine Sublabels
Three Blind Mice (TBM) wurde 1970 von Takeshi Fujii gegründet und hat sich seither als eines der bedeutendsten Jazzlabels Japans etabliert. Neben der Förderung hochkarätiger Jazzmusiker war TBM stets bemüht, die bestmögliche Klangqualität zu liefern. Um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen und ihre umfangreiche Diskografie besser zu organisieren, führte TBM im Laufe der Jahre mehrere Sublabels und Sondereditionen ein. Diese Serien dienten sowohl audiophilen Sammlern als auch Neueinsteigern im Jazz und boten eine Vielzahl von Veröffentlichungen in verschiedenen Preisklassen und Formaten.
Die Sublabels von Three Blind Mice
- 2500 Cat Series
Diese Serie war darauf ausgelegt, die TBM-Aufnahmen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Sie umfasste hochqualitative Reissues zu einem erschwinglichen Preis und war besonders beliebt bei Einsteigern, die die Essenz von TBM kennenlernen wollten. - Japan Jazz Grand-Prix Series
Diese Serie präsentierte Alben, die im Rahmen des Japan Jazz Grand Prix ausgezeichnet wurden. Sie hob die preisgekrönten Werke hervor und unterstrich TBMs Rolle als Wegbereiter des japanischen Jazz. - Professional Sound (3)
Diese Serie legte den Fokus auf Aufnahmen mit besonders hoher klanglicher Präzision. Sie richtete sich an Audiophile und Klangpuristen, die höchste Ansprüche an die Aufnahmequalität stellten. Die Direct-to-Two-Track-Aufnahmetechnik wurde hier besonders stark betont. - TBM 1800
Eine Serie, die hochwertige Vinyl-Reissues präsentierte, speziell für Sammler und Hörer, die den warmen Klang von Schallplatten bevorzugen. Diese Editionen waren bekannt für ihre exzellente Pressqualität und ihr ansprechendes Design. - TBM Best 1500 Collection
Die TBM Best 1500 Collection umfasste die wichtigsten Veröffentlichungen des Labels in einem erschwinglicheren CD-Format. Sie bot Neueinsteigern die Möglichkeit, die bekanntesten TBM-Titel zu entdecken, ohne auf Klangqualität verzichten zu müssen. - TBM Super-Cut Analogue Disk
Diese Serie war eine Hommage an die analoge Klangtradition. Es handelte sich um limitiert aufgelegte LPs, die mit größter Sorgfalt aus den originalen analogen Masterbändern geschnitten wurden. Ziel war es, den ursprünglichen Klang der Aufnahmen in seiner reinsten Form zu bewahren. - Tee’s disc
Unter diesem Sublabel wurden Alben veröffentlicht, die nicht nur den Jazz, sondern auch andere Genres wie Fusion und Funk umfassten. Es diente als Experimentierfeld für Künstler, die über die traditionellen Grenzen des Jazz hinausgehen wollten. - Three Blind Mice 復刻シリーズ (Reissue Series)
Diese Serie widmete sich der Wiederveröffentlichung von klassischen TBM-Titeln. Sie war darauf ausgerichtet, die legendären Aufnahmen des Labels einer neuen Generation von Hörern zugänglich zu machen. Die Veröffentlichungen zeichnen sich durch detailgetreue Nachbildungen der Originalcover und eine erstklassige Klangqualität aus.
Kooperationen mit anderen Labels
TBM arbeitete im Laufe seiner Geschichte mit mehreren internationalen und japanischen Labels zusammen, um die Musik auf globaler Ebene zu verbreiten:
- Impex Records (USA): Bekannt für audiophile Neuauflagen von TBM-Klassikern in den USA, insbesondere auf Vinyl und SACD.
- Audio Lab Records: Ein weiteres Label, das TBM-Aufnahmen in audiophilen Formaten international präsentierte.
- Venus Records: Dieses japanische Label trug dazu bei, den Einfluss des klassischen TBM-Sounds auf die moderne Jazzszene weiterzuführen.
- King Records und Nippon Columbia: Diese Labels halfen bei der Produktion und Vermarktung von TBM-Alben auf dem heimischen Markt und verstärkten die Verbreitung in Asien.
Fazit: Das Vermächtnis von Three Blind Mice
Three Blind Mice ist weit mehr als nur ein Jazzlabel – es ist ein Symbol für musikalische Integrität, audiophile Exzellenz und kulturelle Pionierarbeit. Durch seinen kompromisslosen Qualitätsanspruch und seine Förderung japanischer Jazzmusiker hat TBM nicht nur die lokale Szene revolutioniert, sondern auch weltweit neue Standards für Jazzaufnahmen gesetzt. Das Label hat die Grenzen dessen, was in der Musikproduktion möglich ist, erweitert und sich einen festen Platz in der Geschichte des Jazz gesichert.
Seine Aufnahmen, die durch ihre Klangtiefe, Dynamik und Authentizität bestechen, werden noch heute von Audiophilen und Jazzliebhabern auf der ganzen Welt geschätzt. Das Vermächtnis von TBM zeigt, dass Musik in ihrer reinsten Form – perfekt aufgenommen und leidenschaftlich gespielt – eine universelle Sprache ist, die über Zeit und Raum hinaus Bestand hat. Three Blind Mice bleibt ein leuchtendes Beispiel für die Verbindung von technischer Perfektion und künstlerischer Ausdruckskraft und inspiriert weiterhin neue Generationen von Musikern, Produzenten und Hörern.