CD Cover mit einer Kunst drauf

David Helbock Trio – Into The Mystic

David Helbock Trio Soundcheck und Hörprobe

Album:

  • Label: ACT Music (ACT 9833-2)
  • Erscheinungsjahr: 2016
  • Produzent: Siggi Loch
  • Aufnahme & Mastering: Klaus Scheuermann, Hansa Studios Berlin
  • Genre: Jazz / Klassik / Classic
  • Werbung Amazon Link: David Helbock Trio 

Wenn Virtuosität auf audiophile Perfektion trifft

Auf dem deutschen Edel-Label ACT Music ist man audiophile Meisterwerke gewöhnt. Mit dem Album Into The Mysticdes David Helbock Trios wurde dieser Qualitätsanspruch einmal mehr auf höchstem Niveau umgesetzt – musikalisch wie auch aufnahmetechnisch.

Die Besetzung – anders, frisch, exzellent

Das David Helbock Trio ist, kurz gesagt, keine gewöhnliche Jazzformation. Hier treffen:

  • David Helbock am Piano – seines Zeichens österreichischer Ausnahmepianist mit klassischer Ausbildung, mehrfacher Preisträger (u.a. Montreux Jazz Festival),

  • Raphael Preuschl an der Bass-Ukulele – ja, richtig gelesen: Bass-Ukulele, was dem Ganzen eine eigenständige Klangfarbe verleiht,

  • Reinhold Schmölzer am Schlagzeug, der mit präzisem, dennoch immer geschmackvollen Spiel Akzente setzt.

Diese ungewöhnliche Instrumentierung sorgt schon beim ersten Hören für einen Klangkörper, der sich angenehm von der üblichen Jazz-Piano-Trio-Kost abhebt.

Das musikalische Konzept

Into The Mystic ist kein einfaches Standard-Jazzalbum. Helbock verwebt hier eigene Kompositionen mit Einflüssen aus Klassik, Pop, Weltmusik und Jazzgeschichte. Da fließt mal Thelonious Monk in subtiler Hommage ein, an anderer Stelle klingt ein Beethoven-Zitat an. Auch ein Augenzwinkern in Richtung Star Wars fehlt nicht. Und trotzdem bleibt das Ganze stets stimmig, nie verkopft.

Tracks wie „The Soul“ zeigen groovige, fast poppige Elemente, „Spiritual Monk“ hingegen offenbart ruhige, gefühlvolle Balladenkunst mit viel Raum für Nuancen. Der Mix aus Komposition und Improvisation sorgt dafür, dass das Album nie gleichförmig wirkt und selbst nach mehrfachem Hören neue Facetten preisgibt.

Die Aufnahmequalität – ACT liefert ab

Kommen wir zur audiophilen Seite, die für mackern.de immer entscheidend ist:
Wie man es von ACT Music kennt, liefert auch Into The Mystic eine überragende Aufnahmequalität. Eingespielt wurden die Sessions in den renommierten Hansa Studios in Berlin, betreut von Klaus Scheuermann (Recording, Mix & Mastering). Das Resultat:

  • exzellente Räumlichkeit

  • präzise Ortbarkeit der Instrumente

  • fein herausgearbeitete Dynamik

  • natürlicher, unverfärbter Klang

Und genau das ist der Punkt: Meine Anlage konnte das Trio mühelos im Raum abbilden. Die Bass-Ukulele von Preuschl wird wunderbar körperlich dargestellt, ohne überzeichnete Tiefe, das Klavier schwebt offen und detailreich im Raum, während das Schlagzeug knochentrocken aber nicht steril wirkt. Einfach genau das, was man sich von einer hochwertigen Jazzaufnahme wünscht.

Für viele mag Musik dieser Art vielleicht wenig emotional sein. Doch auf einer neutralen, hochwertigen Kette offenbart sich, was hier eigentlich passiert: Man erlebt das kreative Schaffen der Musiker in seiner ganzen Tiefe. Es wird klar, was die Künstler ausdrücken wollten. Diese Klarheit, gepaart mit musikalischer Meisterschaft, macht Into The Mystic zu einem echten audiophilen Erlebnis.

Fazit:

Into The Mystic vom David Helbock Trio ist ein Paradebeispiel dafür, wie moderner Jazz klingen kann, wenn musikalische Kreativität auf erstklassige Produktion trifft. Das Album schafft es, eine ungewöhnliche Instrumentierung mit hoher musikalischer Substanz zu verbinden. Die Mischung aus Eigenkompositionen, dezenten Anspielungen auf Jazz- und Klassikgrößen und einer fast schon spielerischen Offenheit gegenüber unterschiedlichen Stilen sorgt dafür, dass keine Spur von Beliebigkeit aufkommt. Stattdessen entwickelt sich beim Hören ein kontinuierlicher Spannungsbogen, der sowohl für Kenner als auch für neugierige Einsteiger seinen Reiz entfaltet.

Was mich aber besonders überzeugt hat, ist die herausragende Aufnahmequalität. ACT hat hier einmal mehr seine Klasse bewiesen. Die Transparenz, die Durchzeichnung und die Räumlichkeit der Aufnahme sind schlicht auf Top-Niveau. Die Instrumente stehen sauber im Raum, jede Nuance wird eingefangen, ohne analytisch-kalt zu wirken. Gerade auf einer hochwertigen und neutral abgestimmten Anlage entfaltet das Album seine ganze Magie. Man bekommt hier keine reine Studioaufnahme mit Effekthascherei, sondern ein authentisches, sehr direktes Musikerlebnis, das dem Hörer erlaubt, förmlich in die Musik einzutauchen.

Für viele, die mit Jazz dieser Spielart vielleicht weniger anfangen können, mag die Musik auf den ersten Blick unspektakulär wirken. Doch sobald man sich darauf einlässt und die Scheibe auf einer guten Kette laufen lässt, offenbart sich die wahre Klasse der Musiker. Hier wird klar, dass es bei Musik nicht nur um Melodien oder eingängige Hooks geht, sondern um Kommunikation, Kreativität und Ausdruck auf höchstem Niveau. Genau das transportiert Into The Mystic mit beeindruckender Selbstverständlichkeit.

Album Titel:

  • Beethoven #7, 2nd Movement – Eine ungewöhnliche, vorbereitete Klavierversion des zweiten Satzes aus Beethovens 7. Sinfonie, die klassisches Motiv mit moderner Trio-Improvisation verbindet

  • The Soul – Eingängiger, grooviger Jazz mit fast poppigem Charakter; ein Hörer auf Anhieb präsent

  • Spiritual Monk – Eine sanfte, introspektive Ballade, die Monk’sche Elemente und funkige Akzente subtil verwebt .

  • Exodus to Star Wars I – Erstes von drei kurzen Zwischenspielen mit Filmzitaten; atmosphärisch und dramaturgisch wie eine Soundtrack-Miniatur

  • Louverture – Komposition von Raphael Preuschl, die Bass-Ukulele in den Vordergrund rückt und rhythmisch impulsgebend wirkt

  • Eros – Lyrischer, gefühlvoller Track mit geschmeidigem Fluss und emotionaler Balance.

  • Exodus to Star Wars II – Fortsetzung der dramaturgischen Zwischenwelt: kurz, prägnant, leicht futuristisch.

  • Mother Earth – Tiefgründig und bodenständig, klingt fast wie ein atmendes Natur-Porträt.

  • Into the Mystic – Titeltrack mit weitläufigem, fast filmischem Erzählbogen; offen, warm und voller Raum.

  • Exodus to Star Wars III – Dritter kurzer Clocher im Zwischenspiel-Trio, rundet die Star-Wars-Mini-Reihe ab.

  • A Child Is Born – Jazzstandard von Thad Jones – feinfühlig interpretiert, ruhig und mit emotionaler Tiefe

  • Masks – Spielt mit Klangfarben und Dynamik, wirkt verspielt, leicht mysteriös.

  • Star Wars Theme – Helbocks Trio-Interpretation des bekannten John-Williams-Themas: kreativ, respektvoll und leicht anders orchestriert

  • The World Needs More Heroes – Idealistisch-optimistischer Abschluss, der noch einmal Kreativität und Klangqualität bündelt

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