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dCS Elgar Plus DAC

dCS Elgar Plus – Ein Meilenstein digitaler Audiotechnologie und eine persönliche Langzeiterfahrung

Die Entstehung von dCS – von militärischer Signalverarbeitung zum High-End-Audio

Die britische Firma dCS (Data Conversion Systems Ltd.) wurde ursprünglich in den 1980er-Jahren gegründet – mit einem ganz anderen Fokus: hochpräzise Signalverarbeitung für militärische Anwendungen wie Radar- und Kommunikationssysteme. Die Expertise in der Entwicklung extrem genauer D/A- und A/D-Wandlertechnologien übertrug man Ende der 1980er-Jahre auf den Audiobereich – mit dem Ziel, das Maß aller Dinge in Sachen Digital-Analog-Wandlung zu setzen.

Die Firma erlangte weltweite Anerkennung mit professionellen Studio-DACs und transportierte diese Philosophie kompromisslos in den High-End-Heimbereich. Das Resultat: Produkte wie der dCS Elgar, die heute als Referenz gelten – sowohl technologisch als auch klanglich.

Der dCS Elgar Plus – Technische Brillanz trifft auf klangliche Neutralität

Der dCS Elgar Plus wurde Anfang der 2000er-Jahre als verbesserte Version des ursprünglichen Elgar eingeführt und bildete zusammen mit dem dCS Verdi (Laufwerk), dem dCS Purcell (Upsampler) und der dCS Verona (Word Clock) das sogenannte „Legendary Stack“.

  • Neupreis des dCS Elgar Plus (damals): ca. 12.000–14.000 €

  • Komplett-Stack inkl. Verdi, Purcell, Verona: ca. 30.000–35.000 €

Der Elgar Plus unterstützt PCM bis 24 Bit / 192 kHz sowie DSD über IEEE 1394 (FireWire). Eine Besonderheit: die damals außergewöhnlich hohe Flexibilität in der Signalverarbeitung. Dazu zählen:

1. Digitale Filterumschaltung

Erlaubt es, den Klangcharakter fein zu justieren – linearphasig, minimalphasig oder mit sanftem Roll-Off. Ideal für Hörer, die je nach Musikmaterial eine analytische oder musikalische Darstellung bevorzugen.

2. PLL-Funktion (Phase-Locked Loop)

Regelt die Takt-Synchronisation mit der Signalquelle. Durch variable PLL-Bandbreiten kann man optimal zwischen Jitterreduktion und Kompatibilität mit unterschiedlichen Quellen wählen.

3. Digitale Lautstärkeregelung

Der Elgar Plus kann direkt mit Endstufen betrieben werden – eine hochwertige Vorstufe ist also nicht zwingend erforderlich.

4. Vielfältige Schnittstellen

Neben AES/EBU und SPDIF bietet der Elgar auch dCS-spezifische Dual-AES- und FireWire-DSD-Schnittstellen.

Meine persönliche Erfahrung mit dem dCS Elgar Plus

Vor mehreren Jahren habe ich mir den kompletten dCS-Stack zugelegt – bestehend aus Elgar Plus, dem Verdi-Laufwerk, dem Purcell-Upsampler und der Verona Word Clock. Die Vorstellung, CD-Daten auf DSD-Niveau upzusamplen, klang faszinierend.

Doch schon nach kurzer Zeit wurde mir klar: Ich brauche weder die Clock noch den Upsampler. Beide Geräte wären nur dann essenziell gewesen, wenn ich tatsächlich CDs in DSD-Qualität hätte umrechnen wollen – was ich nie gemacht habe. Das Upsampling von gestreamten Dateien, z. B. aus Apple Music, brachte keinen klanglichen Vorteil. Deshalb fanden Upsampler und Clock bald neue Besitzer.

Was blieb – und bis heute bleibt – ist der Elgar Plus. Und das hat seinen Grund.

Trotz der Tatsache, dass ich inzwischen meistens meinen L.K.S DAC im Alltag benutze, kommt der Elgar regelmäßig zum Einsatz, vor allem beim Testen von Endstufen – denn seine Auflösung, Klangneutralität und Direktheit machen ihn zu einem idealen Werkzeug für kritisches Hören. Dass er gleichzeitig auch als Vorstufe genutzt werden kann, unterstreicht seine Vielseitigkeit.

Viele sprechen dem Elgar eine gewisse „Wärme“ ab – aber ich persönlich kann das nicht nachvollziehen. „Wärme“ ist oft nur eine euphemistische Umschreibung für harmonische Verzerrung. Und genau das vermeidet der Elgar mit beeindruckender Präzision. Dennoch klingt er nicht kalt, sondern realistisch, natürlich und verblüffend analog – ohne zu beschönigen.

Ich kenne nur wenige Wandler, die eine solche Mischung aus Transparenz, Raumabbildung und Musikalität bieten. Deshalb bleibt dieser Wandler, auch wenn er technologisch gesehen aus einer anderen Ära stammt, fester Bestandteil meiner Kette – und das wahrscheinlich noch sehr lange.

Fazit: Der dCS Elgar Plus – Zeitloser Maßstab für digitale Musikwiedergabe

Der dCS Elgar Plus ist weit mehr als nur ein Digital-Analog-Wandler – er ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie hoch technologische Präzision, klangliche Transparenz und musikalische Glaubwürdigkeit in einem Gerät verschmelzen können. Entwickelt von einem Unternehmen mit Wurzeln in der militärischen Signalverarbeitung, spiegelt der Elgar die kompromisslose Philosophie von Data Conversion Systems Ltd. wider: absolute Kontrolle über das Digitalsignal bei maximaler Musikalität.

Obwohl seine Konstruktion aus den frühen 2000er-Jahren stammt, spielt der Elgar Plus auch heute noch in einer Liga, in der viele moderne DACs nicht mithalten können – insbesondere dann, wenn es nicht um Features, sondern um den reinen, unverfälschten Klang geht. Seine Fähigkeit, ein musikalisches Signal so neutral und gleichzeitig natürlichdarzustellen, ist herausragend.

Das Gerät zeigt, dass Klangwärme nicht durch harmonische Verzerrungen erzeugt werden muss – wie es viele moderne Wandler tun, die bewusst auf „analoge“ Färbung setzen. Stattdessen liefert der Elgar eine ehrliche, authentische und tief emotionale Wiedergabe, die den Hörer näher an das heranführt, was Musiker im Studio oder auf der Bühne intendiert haben.

Ein weiteres Highlight ist seine extreme Vielseitigkeit: Die Möglichkeit, ihn als Vorstufe einzusetzen, seine umschaltbaren Digitalfilter, die PLL-Optionen zur Jitterkontrolle und die breiten Anschlussmöglichkeiten machen ihn zu einem Werkzeug für anspruchsvolle Audiophile, die an jedem Glied der Kette feilen – aber eben auch zu einem Gerät, das man einfach anschließt und Musik genießt.

Und genau das ist die Essenz: Trotz all seiner technischen Komplexität ist der Elgar Plus kein kaltes Messinstrument, sondern ein Musikvermittler mit Herz und Verstand – für viele bleibt er deshalb auch heute noch ein dauerhafter Begleiter in High-End-Anlagen weltweit.

Wer einmal mit ihm gehört hat, erkennt, wie digitaler Klang ohne Härte, Schärfe oder künstliche Glätte klingen kann. In einer Zeit, in der viele DACs den Charakter des Quellmaterials verwässern, bleibt der Elgar ein leuchtendes Beispiel für Ehrlichkeit und Reinheit im digitalen High-End-Segment.

Technische Daten – dCS Elgar Plus

Eigenschaft Details
Hersteller dCS (Data Conversion Systems Ltd., Großbritannien)
Modell Elgar Plus
Typ Digital-Analog-Wandler (DAC)
Wandlertechnik dCS Ring DAC™, Oversampling auf 5 Bit / ca. 3MS/s
Analoge Ausgänge 1 × symmetrisch (XLR), 1 × unsymmetrisch (RCA); 2V oder 6V RMS, umschaltbar
Digitale Eingänge (PCM) 2 × AES3 oder 1 × Dual AES, SPDIF über: 2 × RCA, 1 × BNC, 1 × TOSLINK, ST (optional), SDIF-2
Digitale Eingänge (DSD) 2 × IEEE1394 (FireWire) mit verschlüsselten Daten, 1 × SDIF-2
Digitale Ausgänge 1 × SPDIF auf RCA (Phono)
Word Clock 1 × Eingang (BNC), 1 × Ausgang (BNC)
Unterstützte Abtastraten PCM: 32, 44.1, 48, 88.2, 96, 176.4, 192 kHz; DSD: 2.822 MS/s über IEEE1394 oder SDIF-2
Digitale Filter Mehrere wählbare Filteroptionen (z. B. Linear Phase, Minimum Phase)
PLL-Funktion Einstellbare PLL-Bandbreite zur Optimierung der Takt-Synchronisation
Lautstärkeregelung Integrierte digitale Lautstärkeregelung; kann direkt an Endstufen betrieben werden
Gehäusematerial Hochwertiges Aluminiumgehäuse
Abmessungen (B × T × H) 461 × 406 × 75 mm
Gewicht ca. 12 kg
Stromversorgung 100, 115/120, 200, 215/220 oder 230/240 V AC ±10 %
Leistungsaufnahme Typisch 34 W, maximal 40 W
Farbausführung Schwarz (Standardausführung)
Ursprünglicher Neupreis ca. 15.499 USD (entspricht etwa 12.000–14.000 €)

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