CD Cover wo ein Router und Lautsprecher zu sehen sind

Die unsichtbaren Klangkiller Warum Clocking und Netzwerkqualität entscheidend sind

Jitter, WLAN, Ethernet & Co: Warum dein Netzwerk deinen Klang killen kann – oder eben nicht!

Klingt Streaming eigentlich immer gleich gut, solange die Daten ankommen? Klingt WLAN genauso wie LAN? Und was zur Hölle ist Jitter? Fragen über Fragen – und die Antworten haben’s in sich. Denn wenn du dachtest, „ist ja nur digital, kann also keinen Einfluss haben“, dann schnall dich lieber an. Willkommen in der audiophilen Realität, in der Netzwerkkomponenten, Stromversorgung und Taktstabilität einen gewaltigen Einfluss auf den Klang haben – selbst wenn’s „nur Nullen und Einsen“ sind.

Was ist eigentlich Jitter – und warum nervt das?

Kurz gesagt: Jitter ist Timing-Müll. Es geht um minimale Abweichungen im Takt, mit dem digitale Daten verarbeitet werden. Der DAC (also dein Digital-Analog-Wandler) braucht einen stabilen Takt, um das digitale Musiksignal sauber in analog umzuwandeln. Ist der Takt wackelig, versaut das den Klang – nicht auf eine spektakuläre Weise, sondern subtil, aber nervig:

  • Räumlichkeit bricht ein

  • Die Musik wirkt flach

  • Die Höhen werden hart oder matt

  • Der Flow geht verloren

Und ja, viele DACs versuchen das zu kompensieren. Manche können das besser, andere gar nicht. Aber auch die besten Wandler klingen noch besser, wenn das Eingangssignal bereits möglichst „sauber“ ankommt.

Netzwerk = Klang? Jep!

Klar, über TCP/IP werden die Daten erstmal sicher übertragen. Aber sobald’s um Echtzeit-Verarbeitung, Clocks und Spannungsversorgung geht, sieht’s anders aus. Router, Switches, Netzteile, Netzwerkkabel – all das kann HF-Müll erzeugen, der sich ins Audiosignal reindrückt, obwohl es „digital“ ist.

Was da reinkommt, kommt auch raus – nur halt mit Störungen.

WLAN oder LAN – was klingt besser?

Jetzt wird’s kontrovers: Klingt WLAN schlechter als Ethernet? Ja – in fast allen Fällen. Und das sage ich nicht nur aus Prinzip, sondern weil ich es zigfach gehört habe. WLAN mag bequem sein, aber es bringt:

  • permanente Funkstrahlung

  • mehr Jitter auf dem Bus

  • mehr HF-Störungen, vor allem bei günstigen Routern

  • unvorhersehbare Schwankungen durch Umgebungsrauschen

Ethernet ist kabelgebunden, stabil, gut abschirmbar – und mit den richtigen Mitteln galvanisch trennbar. Klingt einfach besser, verlässlicher, ruhiger. Punkt.

Klanglich aufrüsten: Das Netzwerk ist Teil deiner Anlage!

Wenn du dir für ein paar Tausender einen DAC, Streamer oder Verstärker hinstellst, aber dann dein Setup mit einem Aldi-Router und dem WLAN vom Wohnzimmer befeuerst, dann verschenkst du Klang. Klingt hart, ist aber so. Was du besser machen kannst:

  • Router & Switches mit Linearnetzteilen betreiben
  • Audiophile Switches nutzen – z. B. Melco, SOtM, Silent Angel
  • Glasfaser einsetzen – perfekt zur galvanischen Trennung
  • Clock-Systeme wie Mutec REF10 verwenden – extrem sinnvoll bei hochwertigen DACs
  • Entstörte Netzwerkkabel & Filter einsetzen – hört man sofort
  • WLAN meiden – außer du willst’s bequem, aber eben nicht maximal gut

Was macht dein DAC eigentlich mit dem Signal?

Ein guter DAC „reclockt“ das Signal – das heißt, er baut sich selbst einen sauberen Takt. Viele Geräte machen das aber nur halbherzig oder gar nicht. Wenn du also z. B. einen dCS, MSB, Esoteric, Chord oder T+A DAC nutzt – oder einen Mutec MC-3+ als Taktreiniger zwischenschaltest – kannst du viel mehr aus deinem System rausholen, als du vielleicht glaubst.

Und das betrifft nicht nur high-endiges Geraffel. Auch im Bereich 1.000–3.000 Euro lohnt es sich, über das Drumherum nachzudenken – besonders bei Streamern und DACs.

Schlusswort: Wenn du’s ernst meinst, hör nicht nur auf den DAC – hör auch aufs Netzwerk

In der Welt des High-End-Audio denkt man oft zuerst an große Lautsprecher, DACs mit stolzem Preisschild oder sündhaft teure Netzteile. Klar – das sind die offensichtlichen Klangveredler. Aber was viele unterschätzen: Die Quelle und das Timing sind das Fundament deiner gesamten Kette.

Was nützt dir ein DAC für 10.000 Euro, wenn er per WLAN mit Datenmüll gefüttert wird, der voller Jitter, HF-Störungen und Taktfehler steckt? Was vorne schiefgeht, kann hinten keiner mehr reparieren. Und gerade im digitalen Bereich wirkt sich das subtil, aber enorm aus: Weniger Ruhe. Weniger Raum. Weniger Musik.

  • Jitter ist real.
  • HF-Störungen sind real.
  • Taktstabilität entscheidet.

Und wenn du dir schon die Mühe machst, hochwertige Komponenten zu kaufen – warum dann bei den Basics sparen?

Ein sauberes Ethernet-Netzwerk mit gutem Switch, stabiler Stromversorgung und – im Idealfall – einem guten Clock-System ist kein Voodoo, sondern einfach solides Engineering. Wenn das alles stimmt, wirkt die Musik plötzlich echter, greifbarer, organischer. Es ist wie der Moment, wenn der Nebel verschwindet und du die Landschaft zum ersten Mal in voller Klarheit siehst.

Das Internet ist digital. Musik ist emotional. Und genau dazwischen liegt der Bereich, in dem dein Netzwerk den Unterschied macht.

Also: Nimm dein Netzwerk ernst. Gönn ihm gute Komponenten. Denk über WLAN hinaus. Und gib deiner Anlage endlich die Signalqualität, die sie verdient.

Denn ganz ehrlich: Das ist kein Aufwand – das ist Liebe zum Detail. Und die hört man.

Empfehlenswerte Standard-Switches für HiFi-Tuning

Viele nutzen auch hochwertige, industrielle Switches, die mit externen Linear-/LPS-Netzteilen, Clock-Modifikationen oder HF-Isolierung aufgewertet werden:

Hersteller Modell Vorteile Upgrade-Potenzial
Cisco Catalyst 2960 Series Sehr stabile Taktung, industrietauglich Mit externem LPS + Filter
Netgear GS108T (ProSAFE) Beliebt bei Streamern Mit Netzfilter & LPSU
D-Link DGS-105 / 108 Kompakt, stabil, bezahlbar Basis für Netzfilterung
TP-Link TL-SG108 / TL-SG105 Guter Preis, solide Grundqualität In audiophiler Kette nutzbar
Ubiquiti UniFi Flex Mini Netzwerkfähig, konfigurierbar, klein Mit Upgrades interessant

Router für Streaming & High-End-Audio

Die meisten nutzen ihren ISP-Router, aber bei hochwertigen Systemen kann ein eigener HiFi-freundlicher RouterVorteile bringen – insbesondere mit Netzfilterung, VPN-Offload, VLAN-Isolation etc.

Hersteller Modell Besonderheiten
Asus RT-AX88U, GT-AX6000 Starke Performance, sehr konfigurierbar
Ubiquiti UniFi Dream Machine Pro Profirouter, Netzsegmentierung möglich
Fritz!Box 7590 AX, 7530 AX Sehr stabil, aber für HiFi eher als Basis
MikroTik hEX S, RB5009 Ideal für Audio-Netztrennung, VLAN-Support
Silent Angel Rhein Z1 Audiophiler Musik-Router mit Linearnetzteil

Kennst Du Aliexpress und wusstest Du das man dort günstige und wirklich tolle HighRes Player und Wandler bekommt?: Aliexpress!