Coral DX-Eleven

Coral DX-Eleven

Coral DX 11 Lautsprecher Test /  Erfahrungsbericht:

Overall Rating: ★★★★☆ (4/5)

Auch wenn die sogenannte Fachpresse viele japanische Lautsprechermarken in Grund und Boden getestet hat, haben sich schon damals Anhänger gefunden, die die Qualität der Japanlautsprecher zu schätzen wussten. Aus heutiger Sicht mehr denn je. Nach über 30 Jahren sind diese Schmuckstücke sehr begehrt und erzielen teilweise Erlöse, die jenseits von Gut und Böse liegen! Der Autor von www.mackern.de, Mugen, besitzt die Coral DX Eleven in überarbeiteter Form. Laut ihm soll die Coral wesentlich „highendiger“ spielen als zuvor, aber das kann er euch mit einem Kommentar sicherlich besser erklären.

Für mich steht aber eines fest: Ich habe selten Lautsprecher gehört, die im Hochton- und Mittenbereich so fantastisch spielen wie Mugens DX11! Vor einigen Monaten konnte ich die 40 Kilo (pro Box) schwere Coral bei ihm hören. Als direkter Vergleich standen meine Sony G7 daneben. In Sachen Auflösung hat die Sony das Nachsehen; da ist die Coral „highendiger“. Sie gibt viele unentdeckte Details wieder, ohne dabei stressig zu klingen. Für manche kann diese Art des Musikhörens anstrengend sein, aber ich für meinen Teil benötige die perfekte Auflösung. Deshalb glaube ich, dass es wenig Konkurrenz für die DX11 gibt, abgesehen von meiner Backes & Müller Delta. Mugen gehört zu den Glücklichen, die bereits diverse Japan-Monitore ihr Eigen nennen konnten. Neben der Coral besitzt Mugen noch Sony SS G7, Technics SB1000 und Yamaha NS 1000 (ohne M) und konnte alle ausgiebig vergleichen. Für ihn ist die DX11 unerreichbar und distanziert fast alles in seiner Sammlung.

Technische Daten:

  • Bestückung:      4 Sytem, 4 Lautsprecher
  • Chasiss:  Bass 31cm/ untere Mitten 10cm / Für die mittlere-Höhe: 6cm / Hochton: 2.2cm Haubeform
  • Frequenz:     25Hz – 40kHz
  • Die minimale Resonanzfrequenz:     37Hz
  • Widerstand:     6ohms
  • Sinus:     150W
  • Maximumeingang:     300W
  • Übergangsfrequenz     280Hz, 4kHz, 8kHz
  • Schalldruckpegel:     90dB/W/m
  • Maße:     Tiefe der Höhe 746x der Breite 395x von 380mm
  • Gewicht     40kg

Fantastische Lautsprecher!

Nachtrage 05.02.2013:

Mugen alias Ari hat nicht zu wenig versprochen und beharrt fest auf seiner Meinung, dass die DX 11 mit Abstand die besten Monitor-Lautsprecher aus Japan sind, die man hierzulande bekommen kann. Ich erinnere mich gerne an die Zeit zurück, als ich die Coral bei Ari, wenn auch nur ganz kurz, gehört habe. Die Klangwiedergabe war fantastisch und kam mir im Moment etwas überspitzt vor. Ob das mit den Tuningsmaßnahmen zusammenhing, kann ich im Moment nicht beantworten. Dennoch konnten die Lautsprecher bei dem kurzen Hörtest Gänsehaut pur erzeugen. Nach geschlagenen drei Jahren habe ich es ebenfalls geschafft, mir die DX 11 ins Haus zu holen – allerdings mit dem faden Beigeschmack, dass ich dafür ein Paar LQL 200 Final Edition abgeben musste. Schwamm drüber.

Die DX 11 haben ein ungeheures Potenzial, das erst mit sehr guter Elektronik entfaltet wird. Mit Vintage-Elektronik, die nicht überholt ist, holt man bei der Coral nichts. Deshalb musste ich mit der Positionierung der Lautsprecher etwas experimentieren und einige Geräte durchtesten. Mit einer Kenwood L1000M + L1000C Kombi kamen die Coral aus den Puschen, aber mit einer T+A Vor- und Endkombi eines Freundes ging die Sonne nicht nur auf, sondern entfachte einen Sonnensturm par excellence! Das sind mit Abstand die besten Monitore, die ich gehört habe. Die Raumabbildung und die Auflösung der Corals sind von fast keinem anderen Lautsprecher zu toppen! Ich hatte das Vergnügen, ein Paar aktive Genelec 1037A einige Tage bei mir zu haben. Wer sich im Studiobereich, Postpro und Mastering tummelt, wird wahrscheinlich versuchen, mich zu steinigen. Aber selbst die aktiven Genelecs (eNP: knapp 8000 Euro) können der Coral nicht das Wasser reichen, vor allem nicht, wenn es um die Mitten- und Hochtonauflösung geht. Selbst der Bass hat bei weitem nicht die Durchzeichnung, abgesehen von etwas mehr Druck – mehr nicht! Dabei bleibt die Coral hervorragend neutral, eben wie ein echter High-End-Studiomonitor!

In einem HiFi-Forum schreibt jemand, dass die Lautsprecher einen Ursprungspreis von 1000 DM hatten. Schon alleine der Bauaufwand verdeutlicht dem ungeübten Auge, dass das absolut nicht möglich sein kann. Meinen Informationen zufolge hatten die DX Eleven einen Neupreis von 3500 Euro pro Stück! Also musste man mit 7000 DM rechnen, wenn man sich ein Paar dieser Überhammer-Tröten besorgen wollte.

Wenn es um japanische Lautsprecher geht, scheinen die Yamahas hier in Europa die Klanggüte für sich gepachtet zu haben. Auch ich bin ein Fan davon, keine Frage. Aber weder eine NS 1000 (mit oder ohne M) noch etwas Vergleichbares sind mit der Coral zu vergleichen! Selbst die NS 2000 zieht den Kürzeren, zumindest für meine Ohren! Ich wüsste im Moment echt nicht, welche Lautsprecher man gegen die Coral erhalten soll. Allein die Kenwood LS 1900 hat mich ebenso fesseln können!

Wenn es einen Punkt zur Kritik geben sollte, dann, dass eine punktgenauere Spielweise im Bassbereich der Coral nicht schlecht stehen würde – aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Der Bass einer NS 1000 ist dagegen wie ein Lautsprecher aus einer Fastfood-Kette als Beilage zum Kindermenü. In diesem Sinne…