
B.M.C C2
B.M.C C2 High End Vollverstärker Erfahrungsbericht / Test:
Kann man die Qualität eines Verstärkers am Gewicht messen?
Viele Vintage-Fans sind überzeugt, dass das Gewicht eines Verstärkers direkt mit seiner Qualität korreliert. Diese Annahme ist nicht unbegründet: Ein leistungsstarker Transformator ist essenziell, um die dynamischen Anforderungen bei hohen Lautstärken zu erfüllen. Dabei sorgt ein massiver Trafo für Stabilität und ausreichende Leistungsreserven, was sich oft im höheren Gesamtgewicht des Geräts widerspiegelt.
Allerdings gibt es auch moderne Ausnahmen, die zeigen, dass ein geringes Gewicht nicht zwangsläufig ein Nachteil sein muss. Ein Beispiel ist der Linn Classik Movie Di, der trotz seines kompakten Designs beeindruckende Klangergebnisse liefert. Dennoch bevorzugen viele Enthusiasten das klassische „Muskelspiel“ schwerer Verstärker. Wer Wert auf solche Geräte legt, sollte den Verstärker von B.M.C. genauer betrachten. Alleine der Transformator bringt stolze 25 Kilogramm auf die Waage. Das macht ihn zu einer eindrucksvollen Erscheinung, die sich kaum ignorieren lässt. Wer mit solchen Gewichtsklassen hantiert, könnte allerdings auch den Rat eines Orthopäden in Anspruch nehmen – nicht ganz ernst gemeint, aber ein Hinweis darauf, wie massiv dieser Verstärker tatsächlich ist.
B.M.C: Deutsche Ingenieurskunst – gefertigt in China
Die Marke B.M.C. (Balanced Music Concept) ist noch relativ jung und hat ihren Ursprung in Deutschland. Dennoch werden die Geräte in China gefertigt. Laut der Unternehmensleitung ist dies notwendig, um wettbewerbsfähige Preise anzubieten. Eine Produktion in Deutschland würde die Geräte wohl in Preisregionen katapultieren, die nur wenige Hi-Fi-Enthusiasten bereit wären zu zahlen.
Die hohe Materialqualität ist unbestritten. Der Aufwand, der in jedes Gerät fließt, ist offensichtlich. Gleichzeitig zeigt B.M.C., dass ein solches Konzept in der Praxis realisierbar ist. Auf der anderen Seite gibt es deutsche Hersteller wie Restek, die trotz lokaler Produktion preislich attraktiv bleiben. Hier stellt sich die Frage, ob die Produktionsstätte für den Käufer eine Rolle spielt.
Für mich persönlich ist das weniger relevant. Viele Alltagsgeräte – vom Fernseher bis zum Smartphone – stammen ebenfalls aus chinesischer Produktion. Trotz aller Kritik an den Arbeitsbedingungen bleibt dies die Realität der globalisierten Welt. Auch hierzulande sind Veränderungen in der Arbeitswelt nicht immer positiv, was solche Diskussionen oft relativiert.
Die B.M.C-Kombination im Praxistest
Ein Freund hat sich eine komplette B.M.C-Anlage gegönnt, bestehend aus dem C2-Verstärker, dem DAC1-Wandler und dem BDCD 1.1-CD-Player. Schon beim ersten Eindruck fällt die außergewöhnlich hochwertige Verarbeitung auf. Nichts wirkt billig, alles strahlt Präzision und Solidität aus. Besonders der Verstärker sticht heraus: Das Gehäuse wirkt, als sei es aus einem massiven Aluminiumblock gefräst worden.
Optisch ist der C2 ein echtes Highlight im High-End-Bereich. Die VU-Meter sorgen für einen Hauch von Retro-Charme, während die LED-Anzeige für moderne Akzente sorgt – wobei letztere sicher nicht jedem gefällt. Geschmäcker sind verschieden, aber nach kurzer Eingewöhnung empfindet man die Kombination als stimmig.
Ein besonderer Tipp für Technik-Enthusiasten: Bilder des Verstärkers ohne Gehäusedeckel. Sie zeigen die beeindruckende Innenarchitektur und lassen keinen Zweifel daran, dass dieser Verstärker technisch auf höchstem Niveau ist. Die massive Bauweise und der gewaltige Transformator sprechen für sich.
Moderner Klang für Vintage-Liebhaber
Für viele Hi-Fi-Fans ist die Klangcharakteristik alter Verstärker unschlagbar: warm, detailliert und mit einer speziellen Dynamik, die moderne Geräte oft vermissen lassen. Doch B.M.C-Verstärker wie der C1 oder C2 zeigen, dass diese Eigenschaften auch im zeitgenössischen High-End-Bereich möglich sind – und das mit zusätzlicher Präzision und Power.
Besonders der Bassbereich beeindruckt. Der Tiefgang ist nicht nur spürbar, sondern auch außergewöhnlich kontrolliert und druckvoll. Viele Verstärker schaffen es, „laut“ zu sein, aber nur wenige bieten eine solche Präzision bei tiefen Frequenzen. Der Bass ist nicht einfach „fett“, wie man im Jargon sagt, sondern in einer eigenen Liga: intensiv, klar definiert und mit echtem Punch.
Selbst eingefleischte Vintage-Fans, die auf Klassiker aus den 70er- und 80er-Jahren schwören, sollten einen B.M.C-Verstärker ausprobieren. Die Geräte bieten eine Kombination aus moderner Technologie und klanglicher Qualität, die viele vermeintlich unersetzliche Klassiker übertreffen könnte – und das zu einem Preis, der weit unter den Summen liegt, die für restaurierte Oldtimer-Verstärker gezahlt werden.
Fazit:
B.M.C. ist ein beeindruckender Beweis dafür, dass moderne Verstärker sowohl klanglich als auch technisch auf Augenhöhe mit Vintage-Klassikern sein können. Mit innovativer Technik, außergewöhnlicher Verarbeitung und einem Klangbild, das sowohl Präzision als auch musikalische Wärme vereint, ist B.M.C. eine echte Alternative für Hi-Fi-Enthusiasten. Wer nach einem Verstärker sucht, der die Vorzüge der Vergangenheit mit den Möglichkeiten der Gegenwart vereint, sollte diese Marke unbedingt in Betracht ziehen.
Wenn man es mit dem gängigen Slang „das ist Fett Alter “ beschreiben soll, dann würde ich sagen “ nicht Margarine Fett, sondern dieser AMP ist für mich Kokosnuss Öl / Fett Alter“!
Wer noch mehr Infos braucht, der KLICKE.
Technische Daten des Verstärkers
Eigenschaft | Spezifikation |
---|---|
Ausgangs-Leistung | 2 x 175 Watt / 8 Ohm, 2 x 330 Watt / 4 Ohm |
Frequenzgang | 20Hz – 20kHz, 1W -0.08dB |
Bandbreite | 1W / -3dB: 2Hz – 180kHz |
Leistungs-Bandbreite | 100W / -3dB: 4Hz – 60kHz |
Rauschabstand bei 57 | (relativ zur Maximal-Leistung) 110dB |
Rauschabstand bei 40 | (relativ zur Maximal-Leistung) 125dB |
Rauschabstand bei 40 | (relativ zu 1W) 105dB |
Verzerrungen bei 1 Watt, 1kHz | 0.01% |
Verzerrungen von 50mW bis 50W, 1kHz | Unter 0.02% |
Verzerrungen unter 0,1% | Von 0.3 mW bis 150 Watt |
Dämpfungs-Faktor | (8 Ohm, 10W) 250 |
Eingänge | 2 x symmetrisch XLR, 3 x unsymmetrisch RCA |
Eingangsimpedanz | 50kOhm zu Masse, 100kOhm differentiell bei XLR |
Eingangs-Empfindlichkeit | Max. 750mV/RCA, 1.5V/XLR |
Lautstärke-Einstellung | DIGM in 66 präzisen 1dB-Schritten |
Lautsprecher-Ausgänge | 1 Stereo-Paar mit vergoldeten Polklemmen |
Netz-Spannung | AC 100V, 115V, 230V, 50/60 Hz (fest eingestellt) |
Leistungs-Aufnahme | 110W – 800W |
Abmessungen (B x H x T) | Ca. 435 (B) × 405 (T) × 138 (H) mm |
Abmessungen (mit Füssen, Knöpfen, Buchsen) | Ca. 435 (B) × 450 (T) × 150 (H) mm |
Gewicht | Ca. 40kg |
Hinweis | Technische Daten und Design können Veränderungen unterliegen. Alle Angaben ohne Gewähr. |